⊱ thirty two ⊰

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Der nächste Morgen wird eher unschön begonnen. Ein kräftiges Klopfen führt dazu, dass ich und Killian wach werden. Müde setze ich mich auf und sehe zur Tür. ,,Was?", frage ich rau nach und sehe zu Mister Conney. ,,Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass ich anwesend bin. Wenn sie mögen, richte ich ihnen Frühstück an." ,,Nein danke. Kümmern sie sich um den Garten oder so. Ich denke wir schlafen noch etwas.", erwider ich gähnend und lege mich wieder hin. Mit ein paar Worten stimmt Mister Conney zu, ehe er die Tür wieder schließt und ich mich entspannt zur Seite drehe. ,,Master?", fragt Killian aber leise, weshalb ich meine Augen wieder öffne und fragend in das gerötete Gesicht des Jungen sehe. ,,Ich w-wollte m-mich für den Vorfall e-entschuldigen.", sagt er leise und beißt sich unsicher auf die Lippe. ,,Passt schon.", erwider ich bloß. Für solche Gespräche ist es noch zu früh...

Kurz lasse ich meine Hand durch meine Haare wandern, ehe ich die Decke, die uns umhüllt, ein wenig höher ziehe. Kurz ist alles still und ich habe tatsächlich die Hoffnung, wieder einzuschlafen, doch dann dreht der Jüngere sich plötzlich einmal um die eigene Achse und landet somit auf mir. Ich kann es gearde so unterdrücken, meine Stimme und meinen Körper zu erheben. Das gleichmäßige Atmen und die geschlossenen Augen sind immerhin eindeutig. Dennoch ist mir diese Nähe nicht geheuer. Ich warte kurz, so lange, bis ich mir sicher bin, dass ich aufstehen kann ohne den ziemlich erschöpft wirkenden Jungen aufzuwecken. Erst dann stehe ich auf, lege den Körper sanft in eine bequem aussehende Position und laufe zu meinem Ankleidezimmer, um mir eine gemütliche Jeans und ein einfaches T-shirt anzuziehen.
Kaum habe ich allerdings mein Gesicht gereinigt, meine Zähne geputzt und mein morgendliches Geachäft erledigt, liegt meine Aufmerksamkeit wieder mal auf Killian. Leise schließe ich die Badezimmertür und trete wieder an das Bett heran.

Die ganze Nacht habe ich mir Gedanken um den Jungen gemacht, sogar von ihm geträumt. Ich will wirklich wissen was mit ihm los ist. Eigentlich wirkt er normal. Nur bei sexuellen Akten sträubt er sich. Und das ich ihn in der Dusche vorgefunden habe, ergibt so ganz ohne Erklärung auch keinen Sinn. Seufzend lege ich meine Hand an seine Wange und streiche über seine weiche Haut. ,,Master...", murrt er leise und schmiegt sich wie ein kleines Kätzchen an meine Hand. ,,Geht es dir besser?", frage ich und tue einfach so, als wäre es mein Plan gewesen, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich will wirklich nur ungerne, dass er mitbekommt, dass ich ihn einfach anfassen wollte. Ich wollte ihn anfassen, ohne überhaupt einen Grund zu haben.

,,J-Ja... danke.", flüstert er leise und öffnet unter Anstrengung seine Augen einen Spalt. ,,Ich hoffe du revanchierst dich.", erwider ich daraufhin kühl und lasse meine Hand auf seinen Rücken wandern. ,,In einer Stunde mache ich dich wieder wach, Kitten, und dann darfst du dich gerne anständig bedanken. Wie, ist mir egal.", sage ich leise und will schon wieder aufstehen, da werde ich allerdings sanft aufgehalten. ,,Ich m-mag nicht alleine sein.", haucht er leise und sieht mich ein wenig panisch an. ,,Dann sag mir bitte, was los ist?", gebe ich seufzend von mir und setze mich auf die Bettkante.

Eine ganze Zeit lang scheint Killian mit sich zu kämpfen, ehe er sich vorsichtig aufsetzt und mir unsicher in die Augen sieht. ,,J-John h-h-hat mich a-angefasst, o-ohne dass ich e-es wollte.", haucht er ganz leise und so stark zitternd, dass ich mir ernsthafte Sorgen machen. Mir ist klar, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Dafür sieht er sich zu panisch um und spielt zu viel mit der Decke. Auch wenn ich skeptisch bin, nicke ich leicht und ziehe ihn auf meinen Schoß. ,,Deswegen musst du aber keine Angst vor mir und meinen Taten haben, Kitten.", säusel ich und streiche über seine Hüfte. ,,Du musst mir vertrauen, sonst kann ich dir nicht helfen." ,,A-Aber-" ,,Nichts "aber". Ich will, dass du mir vertraust. Ich habe dich vor dem Tot bewahrt, klar? Ich stehe zwar darauf, dich leiden zu sehen, aber ich will nicht, dass es dir ernsthaft schlecht geht.", erkläre ich leise und sehe in seine unschuldigen Augen. ,,E-Es tut mir leid-" ,,Dir muss nichts leid tun.", unterbreche ich ihn erneut und lehne mich, mit ihm auf mir drauf, zurück, ehe ich wieder eine Decke über uns lege und den schmächtigen Jungen fester in den Arm nehme und über seinen Kopf streiche.

,,Ich bin jetzt nur so nett zu dir weil du mir leid tust.", sage ich leise, um keinen falschen Eindruck zu erwecken, und spüre sofort darauf das leichte Nicken an meiner Brust. Jetzt muss ich also doch diese Nähe ertragen... ich sollte wirklich aufhören, mich so zu benehmen.

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bad deal✾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt