Manuel:
,,Manuel Büttinger!" ,schrie Nadja durch das ganze Haus.Nadja war meine Betreuerin.
Und ja...Ich lebte in einem Heim.Es gefiel mir hier ganz und gar nicht,aber vielleicht würde sich ja heute etwas ändern.Heute sollte eine Familie mich für einige Stunden abholen,um mich kennenzulernen.
Ich zerbrach mir schon die ganze Nacht den Kopf darüber,ob sie mich mögen werden.Oder vermutlich sogar genau das Gegenteil.
,,Ja?" ,rief ich als Antwort zurück,doch wie immer antwortete Nadja mir nicht.Diese Reaktion sollte soviel heißen wie :"Komm zu mir.".
So wie eine typische Mutter...
Abgesehen davon,dass ich eh schon totale Angst vor dem heutigen Tag hatte,fand ich noch nicht einmal etwas schönes zum anziehen.
Ich seufzte auf.
Also lief ich aus dem Zimmer und begab mich in ein anderes Zimmer.
Um genau zu sein in das Zimmer von dem einzigen Menschen,den ich hier mochte.Er hieß Maurice und so wie ich war er ziemlich dürr.Von ihm konnte ich mir bestimmt etwas zum anziehen leihen.Er sah immer schön aus,mit seinen großen Hoddies oder den hübschen T-Shirts,die er im Sommer immer trug.
Also klopfte ich bei seinem Zimmer an und betrat es kurz darauf.
Schon ziemlich unhöflich von mir,dass ich einfach so reinkam,doch das hier war eine echte Krisensituation und ich brauchte ihn dringend. ,,Manu komm doch nicht einfach rein!" ,schimpfte er und ich verstand schnell,wieso er sol schimpfte.
Er hatte noch kein Oberteil an.
So schnell ich konnte wandte ich meinen Blick ab und nuschelte ein kaum hörbares :,,Sorry.".
,,Was willst du denn hier?" ,fragte der blonde gutmütig und legte eine Hand auf meiner Schulter ab,nachdem er sich angezogen hatte.
,,Du weißt ja,dass ich heute bei einer Familie bin und da wollte ich dich fragen,ob du mir etwas zum anziehen leihst." ,sagte ich leise und sah ihn betrübt an.Es tat mir leid,dass ich ihn immer so komische Dinge fragte.
,,Klar!Such dir was aus!" ,erwiederte er freundlich und öffnete seinen Kleiderschrank.Ich suchte mir einen schlichten Pullover und eine passende Hose aus.Nachdem ich mich dann bei Maurice bedankt hatte,sprintete ich in mein Zimmer zurück.
Nur noch Schuhe fehlten,dann war mein Outfit perfekt.
Nach langem suchen fand ich dann endlich meine Lieblingsschuhe.
Zugegebenermaßen waren sie das einzige schöne Kleidungsstück,das ich besaß.Ich zog mich an und eilte dann nach unten.Als ich gerade um die Kurve zum Eingangsbereich biegen wollte rannte ich geradewegs in Nadja hinein.Diese sah mich nicht gerade begeistert an...
Gar nicht begeistert...
Eher wütend.
,,Ich habe dich vor 10 Minuten gerufen!Wenn man dich ruft,kommst du gefälligst!" ,beschwerte sie sich über mein Verhalten und ihr schmales,von einer Brille geziertes Gesicht wurde von Wort zu Wort roter.Dass sie kleiner war als ich hielt sie nicht davon ab,mir in Streitsituationen die Stirn zu bieten und alles zu dominieren.
Na gut...Sie war ja auch schon 47 und musste sich nichts mehr von einem 16-jährigen gefallen lassen.
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mit mir... ||Kürbistumor
FanfictionDer sechzehn jährige Manuel wohnt in einem Heim.Wie man es sich schon denken kann, gefällt es ihm dort überhaupt nicht. Wird es jemals wieder eine Familie für ihn geben? Jemanden,der ihn lieb hat? In den ganzen Jahren,die er schon im Heim ist,hat er...