-Cabrio

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Manuel:

Minuten über Minuten...
Das Gerede der Erwachsenen ging mir so langsam wirklich auf die Nerven.
,,Gut,dann wünsche ich ihnen einen schönen Tag.Dir auch,Manuel.Und benimm dich bitte." ,Nadja klopfte mir auf die Schulter und schob mich aus der Tür.Ich stolperte ein wenig verwirrt aus dem Haus und knallte natürlich ausgerechnet in Patrick hinein.
Er drückte mich vorsichtig von sich weg und schaute mich dann verzweifelt an.
Das war doch Nadjas Schuld gewesen.
Nicht meine...Bestimmt machte ich jetzt schon einen schlechten Eindruck.
,,Gut..Dann mal ab ins Auto." ,lächelte Frau Mayer und ich folgte der Familie bis auf den Parkplatz,der am Ende der langen Einfahrt lag.
Jan sagte mir,dass ich mich nach hinten,zu Patrick setzen sollte.
Dieser zog schwungvoll die Autotür auf und setzte sich auf die rechte Seite der Rückbank.
Also nahm ich links Platz und schnallte mich an.
Die Mayers hatten ein schönes,teuer-aussehendes Cabrio,dass rot lackiert war.Innen hatte es weiße Ledersitze,auf denen sich nicht ein Krümel oder Fleck befand und ein großes Armaturenbrett mit hübschen Radio.
Allgemein schien die Familie sehr ordentlich und organisiert.
Man konnte es schon an ihrer Kleidung sehen.Caro trug ein dunkelblaues Kleid und hatte ihre Haare hochgesteckt.Jan trug ein lockeres Hemd und eine graue Jeans.
Patrick war unscheinbar gekleidet.
So wie ich,einen Hoodie und sogar auch eine schwarze Hose.
Als hätten wir uns heute morgen abgesprochen...Seine Haare hatte er glatt nach oben gestylt.
,,Wir freuen uns wirklich,einen Tag mit dir verbringen zu können,Manuel." ,sprach Caro zu mir und schob ihre Sonnenbrille,die zuvor auf ihrer Nase gesessen hatte,nach oben in ihre Haare.Jan,der sich als Fahrer auf die Straße konzentriere,nickte seiner Frau zustimmend zu.
Ich warf der Frau ein schüchternes Lächeln zu und genoss die Luft,die durch meine Haare wehte.
Noch nie war ich in einem Cabrio gefahren.Doch ich hatte schreckliche Angst.Angst,etwas am heutigen Tag falsch zu machen.
Nach einer kurzen Autofahrt kamen wir in der Stadt an und parkten im Parkhaus.Ich war noch nie richtig in der Stadt.Nur bei Lebensmittelgeschäften,um essen für das Heim zu kaufen.Meistens mussten Maurice und ich diese Aufgabe übernehmen,weil wir die ältesten waren.Wir fuhren dann manchmal mit dem Bus,der zugegeben echt teuer war.Taschengeld bekamen wir auch nicht.Das Leben in einem Kinderheim war wirklich nicht einfach.
Patrick tippte auf seinem Handy herum und verschickte Sprachnachrichten.Als wir dann aus dem Parkhaus liefen,kamen wir an einer Hauptstraße an,die wir überqueren mussten.Auch jetzt war Patrick ziemlich auf sein Handy fixiert und nahm seine Umwelt gar nicht richtig wahr.

mit mir... ||KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt