-Vergangenheit

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Manuel:

,,Doch,Manu...Ich kann dich verstehen.Bitte hör auf,zu weinen." ,sagte Maurice und legte seinen arm auf meine Schultern.
Ich wusste doch selbst nicht,was los war.Weshalb ich so empfindlich war.
Bei Maurice fühlte ich mich wohl...
Ich wusste,dass er ein echter Freund war und niemals so wie Jannes werden würde.Wir mochten ihn beide nicht.Er beleidigte uns,schubste uns herum und tat dann bei den Erwachsenen so,als wäre er "der kleine liebe Jannes".Es nervte mich...
Er nervte mich...Als ich einmal mit Maurice über meine Vergangenheit und private Dinge wie meine Sexualität redete,kam er einfach im mein Zimmer und lachte.
Ich wusste nicht,wie viel er gehört hatte,aber ich wusste,dass er es nicht für sich behalten würde.Den nächsten Tag in der Schule wusste fast jeder,dass ich schwul war.An meinem Spind standen Sachen wie "Manuel du Schwuchtel!" oder "Slut" .Selbst auf meinen Tisch hatten sie Beleidigungen gekritzelt...
Diese Zeit war einfach wie ein schlechter Film.So wie ein schlechter Amerikanischer Highschool Film,wo jemand gemobbt wird, obwohl er nichts getan hat.Mit dem Unterschied,dass ich selbst spüren musste,wie grausam Menschen sein können.Überall hörte ich meinen Namen und im Flur wurde ich komisch angeschaut.Diese Zeit war so schlimm...Fast so schlimm wie der Tod meiner Eltern.Sie starben vor ungefähr einem Jahr.
Ich hatte das Gefühl,mein Leben sei vorbei.Ohne meine Eltern wollte ich nicht leben.Und als ich dann noch hörte,dass ich in ein Heim sollte,konnte ich nicht anders.Ich fing an,mich täglich zu ritzen.Außerdem aß und trank ich nur noch sehr selten.
All das tat ich nicht aus Selbstmitleid oder weil ich um Aufmerksamkeit und um Mitleid anderer geierte.
Nein...Ich hasste mich und wollte am liebsten sterben.Meine Eltern waren gestorben...Ich war in ein Heim gekommen und wurde nach ungefähr drei Wochen auf der neuen Schule schon gemobbt.Nie hatte ich jemanden,der mich tröstete oder mich beschützte.Ich war allein...
Ganz allein... Niemand war da.
Ich vermisste mein altes Leben.
Das Leben,wo ich glücklich war.
Jetzt hatte ich ein anderes Leben.
Und ich hasste es.
,,Manu komm." ,Maurice neben mir stand auf und drückte auf den kleinen Knopf,auf dem "STOP" geschrieben war.Also erhob ich mich und folgte dem bloden Jungen,der sich bereits vor die Tür des Busses gestellt hatte.
Die Tür öffnete sich und sofort sprang Maurice heraus.Freute er sich so auf das Einkaufen?
,,Was brauchen wir alles?Wo gehen wir überall hin?" ,fragte ich.
Maurice nickte in Richtung Real.Dort kauften wir eigentlich immer ein.Es war groß und es gab eine große Auswahl. ,,Wir müssen voll viel holen." ,er senkte seinen Kopf und kickte einen Stein weg,der vor ihm auf dem Weg lag.
Wir näherten uns dem großen Einkaufszentrum und liefen durch die sich öffnenden Schiebetüren hinein.

mit mir... ||KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt