Hayati- Kapitel 15

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15. Er weiss viel mehr als gedacht

Farhan:"Ich werde mit deinem Vater reden."

Amal:"Wie?"

Farhan:"Ist jetzt egal, du wirst später sehen was ich mache und jetzt Themawechsel bitte.",sagte er genervt.

Ich traute mich nicht weiter zu fragen was er vor hatte, denn er klang ziemlich genervt von mir. Doch ich hatte Angst, was will er meinem Vater sagen? Und wie wird mein Vater drauf reagieren?

Das kann nicht wahr sein, wenn alles nach hinten los geht, kann ich mich auf was gefasst machen.

Wir saßen eine Weile weiter da machten laut Musik an fingen bisschen an zu Tanzen. Vorallem Farhan, Samer und Enrique fingen bei der türkischen Musik an zu tanzen.

Auch wenn Enrique es kein bisschen konnte, passte er sich den Anderen an. Es war so lustig, und ich konnte mich kaum vor Lachen halten. Farhan grinste die ganze Zeit und ich bemerkte wie gerne er doch tanzt.

Als es schon spät war, machten wir uns alle auf den Weg Nachhause.

Samer nahm seine Schwester und Sedef mit in sein Auto. Enrique und Nadja,  wollten noch etwas alleine zusammen sein und gingen alleine irgendwo hin. So blieb ich alleine mit Farhan, der mich mit seinem Auto Nachhause fuhr.

Die ganze Autofahrt lang waren wir beide ruhig,  es lief leise Musik im Hintergrund und die Fahrt fühlte sich länger an als sonst.

Ich lehnte mich an die Fensterscheibe,  und schaute raus, ich war schon ziemlich fertig, und müde. Am liebsten aber würde ich heute Nacht in Farhans Armen schlafen. Es war schön zusehen wie Farhan mich vor meinem Onkel beschütze. Doch die letzten Worte von ihm gingen mir nicht mehr aus meinem Kopf.

Farhan's Perspektive :

Amal scheint erschöpft zusein, sie spricht kaum mit mir und sieht so aus als würde sie jeden Moment einschlafen. Ich bin nervös und aufgeregt, ich werde heute zum erstenmal mit ihrem Vater sprechen. Zwar habe ich keine Ahnung was ich sagen soll. Geschweige denn was ich tun soll, wenn er komplett ausrastet.

Wir sind da, ich bin jetzt endlich vor der Haustür. Ich stellte den Motor ab und schaute nochmal in den Rückspiegel mich an, um zugucken  ob ich einigermaßen akzeptabel aussah. Drehte mich zu Amal, doch sie schlief tief und fest. Sie sieht aus wie ein Engel Mashallah.

Jeden Morgen, neben so einem wunderschönen Mädchen aufzustehen, ach einfach unvorstellbar.

Ich ging raus und ließ Amal im Auto weiter schlafen, nervös klingelte ich an die Tür.

Ich hörte schon Schritte, ein großer Mann ca 1.90m,  dunkle Haare, braune Augen und mit einem lächeln, machte mir die Tür auf.

Farhan:"Salamualeykum Herr Mokhtar ."

Ich versuchte meine Nervosität nicht zu zeigen.

Bevor ihr Vater was sagen konnte kam,  Yassine ihr kleiner Bruder auf mich zugerannt.

Yassine:"Faaaarhan!!  Habibi bist du da um mit mir zu spielen? "

Er kam direkt auf meine Arme und schaute mich mit großen Augen an.

Farhan:" Habibi, zuerst muss ich kurz mit deinem Vater sprechen und danach gucken wir mal."

Yassine:"Oke, aber nicht vergessen! ", sagte er und ging fröhlich wieder rein.

Vater:"Salam ya weldi (mein Sohn), du bist also der Farhan von dem Yassine immer erzählt. Was gibt es denn?"

Farhan:"Heute habe ich Ihre Tochter Amal gesehen, ich kannte sie ja vom Kindergarten, da sie ja immer den Yassine abholt.

Doch sie war nicht alleine vor ihr stand ihr Onkel, er machte sie dumm an und beleidigte sie aufs Letzte. Ich will jetzt nicht wortwörtlich sagen was, weil das wäre unangebracht von mir. Ich konnte Amal, nicht da alleine stehen lassen und weitergehen. Ich bin dahin gegangen, und hab ihn dumm angemacht. Und yarbi atsma7 liya (Gott verzeih mir) habe ich sehr respektlos mit ihm geredet, da er nicht nur ihre Tochter sondern auch noch Sie beleidigte. Das geht gar nicht, wenn man dann auch noch ein Familie Mitglied beleidigt.

Ich war zwar kurz davor ihn zu schlagen, aber ich konnte mich zurück halten."

Vater:"Dieser Kalb (Hund),  kann es nicht lassen sich von meiner Familie fernzuhalten! ", sagte er Wut entbrannt.

Farhan:"Aus dem Grund habe ich Ihre Tochter Nachhause gefahren, damit ihr nichts passiert. Ich wollte nich, dass sie ihm vielleicht nochmal überdem Weg läuft. Ich hoffe, dass es ok für sie ist, denn ich wollte es ihnen persönlich sagen, damit nicht irgendjemand kommt und ihnen es erzählt und dann es falsch versteht."

Der Vater schaute mich eine Weile komisch an. Ich konnte einfach nicht wissen was sich hinter diesem Blick befand. Rastet er jetzt aus?  Er war generell sauer als ich ihm von seinem Bruder erzählte.

Plötzlich umarmte er mich.

Vater:"Danke,  du scheinst ein anständiger Junge zu sein. Das Nächstemal, wenn du ihn siehst kannst du ihn wirklich schlagen von mir aus."

Er fing an zu lachen und zwinkerte dabei. Ich konnte es kaum fassen. Der Vater hat es einfach locker so hingenommen...warte Moment ich stand da wie ein grinsender Vollidiot. Ich war glücklich und erleichtert gleichzeitig.

Vater:"Komm rein! "

Er ging rein und kam dann verwirrt wieder zurück.

Vater:"Haha Achja wo ist Amal?"

Farhan:" Sie ist im Auto eingeschlafen, sie hatte anscheinend einen anstrengenden Tag mit ihren Freundinnen gehabt. Und sich reichlich beschenken lassen, hat sie sich von ihnen auch. Hatte sie Geburstag vor kurzem?"

Vater:"So kennt man meine Schlafmütze. Nein, aber die Mädchen so wie ich die kenne schenken sie sich immer gegenseitig etwas. Kannst du Amal, reintragen und ich nehme die Geschenke?"

Ich schaute ihn verwirrt an.

Farhan:"Ja klar, kein Problem eh ja hier ist mein Auto."

Ich schloss das Auto auf und zeigte ihm die Geschenke und gab ihm noch das kleine Packet, welches Amal erst zu Hause öffnen darf.

Er schaute kopfschüttelnd auf die Geschenke und murmelte vor sich hin, dass die Mädels heutzutage nichts besseres zutun hätten als Geld auszugeben.

Ich machte mich mit ihm drüber lustig und ging dann zu Amal.

Ich hob sie hoch und trug sie rein, der Vater zeigte mir den Weg in ihr Zimmer und kam mit mir hoch. Erschöpft legte er ihre Geschenke ab und zeigte mir ihr Bett.

Langsam legte ich sie liebevoll hin und deckte sie zu, am liebsten hätte ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn gegeben doch ihr Vater stand hinter mir.

Der Vater stand da und schaute auf Amal nachdenklich.

Vater:"Weisst du ich bin manchmal so ein schrecklicher Vater, ich schlage sie beleidige sie und alles. Doch das alles mache ich nur für sie,  weil ich nur das Beste für sie will verstehst du? "

Ich nickte nur leicht.

Vater:"Ich weiss ich bin manchmal sehr streng, doch ich will das sie was aus sich macht. Und nicht wie die ganzen anderen unanständigen Mädchen hier in der Stadt wird. Sie soll einen guten Jungen kennenlernen heiraten und glücklich werden später. Er soll anständig sein und sie lieben so sehr wie ich es tue. Doch er soll sie besser behandeln.

Vielleicht so einen Jungen wie dich." Er schaute lächelnd zu mir rüber und legte seine Hand auf meine Schulter.

Vater:"Ich weiss das die Geschenke nicht,  von ihren Freundinnen sind. Ich bin ja nicht dumm. Ich hatte Verdacht, doch ich wollte was Handfestes haben um mich zu vergewissern, dass sie wirklich engen Kontakt mit einem Jungen hat. Um ehrlich zu sein wärst du nicht zu mir gekommen und hättest nicht mit mir gesprochen sondern Amal einfach nur hier abgesetzt, dann wüsste ich das du was zu verbergen hast. Doch ein Junge der dann mit dem Vater redet, und nichts zu verbergen hat kann nur Elma3kol (Was ernstes) wollen.

Dadurch merkte ich, dass du ein guter  Junge bist, du bist ein Ebenbild deines Vaters Allah irhamo."

Mein verstorbener Vater?! Woher kannte er ihn?! Woher wusste er, dass ich sein Sohn bin?

HayatiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt