„Na gut geschlafen?" fragte Helene als wir uns gerade umgezogen hatten.
„Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Du?"
„Sehr gut sogar." sagte sie. Auf einmal ging die Tür auf.
„Alle fertig? Wir wollen anfangen." kam unsere Sportlehrerin. Wir gingen rein in die Turnhalle, dort standen auch schon Dr. Hetkamp und Herr Wehr.
„Was machen die denn hier?" fragte ich schockiert.
„Keine Ahnung. Frag sie doch?"
„Du bist aber witzig!" sagte ich ironisch.
„Weiß ich doch."
„Stellt ihr euch alle bitte an die rote Linie hin!" sagte unsere Lehrerin. Wir taten dies alle und warteten auf Anweisungen.
„Die Mädchen bekommen heute von Chayenne, die einzelnen Übungen gezeigt, die sie für dieses Jahr brauchen. Aaron zeigt die Übungen bei den Jungen." sagte sie. Sie wollte unbedingt, dass ich das zeige, da ich in meiner Freizeit turne und ich deswegen ein gutes Vorführungsbeispiel war.
„Aber jetzt erstmal ein großes Sport..." sagte der Lehrer von den Jungen.
Wir alle riefen: „frei!"
„So, alle sieben Runden einlaufen." sagte sie.
„Sieben?!" kam von der Menge. Doch wir taten es und liefen alle los.
Nachdem wir alle sieben Runden gerannt sind, sagte Helene: „Boah! Jetzt brauch ich erstmal ein Sauerstoffzelt."
Ich sah wie die Rettungssanitäter sie komisch anguckten.
„Helene? Ich glaube du solltest darüber keine Witze machen." warnte ich sie.
„Warum?" Ich zeigte in Richtung der Sanitäter.
„Ach ist mir doch egal." sagte sie.
„Die Mädchen alle mal hier her. Wir stellen uns in einem Kreis auf und jeder zeigt eine Dehnübung."
Nach weiteren fünfzehn Minuten waren wir dann vollständig erwärmt.
„Chayenne? Suchst du dir jemand aus mit dem du dich fertig machst zum vorzeigen?" frage meine Lehrerin.
„Ja. Komm mit Helene." sagte ich und wir stiefelten zuerst zum Stufenbarren.
„Die Anderen kommen mit. Ich werde euch alles für dieses Jahr erklären." hörte ich noch.
Ich musste an jedem Gerät meine eigene Choreo zeigen und jeweils die, die wir in der Schule brauchten.
Ich sah wie die Rettungssanitäter in die Richtung von der großen Gruppe guckten, also war ich ziemlich entspannt und konnte anfangen.
„Autsch"
Ich prallte mit meinen Rippen auf den Stufenbarren, wie schon einige Male beim Training. Ich hatte leichte Schmerzen, konnte aber trotzdem beide Sachen durch turnen.
„Man du Angeber! Du brauchst keine Hilfe mehr!" sagte Helene lachend.
„Ich weiß."
Wir liefen weiter in Richtung Sprung. Ich guckte wie weit das Sprungbrett weg stand und korrigierte es. Dann lief ich an und sprang drüber mit einem Handstand.
Auf einmal gab es bei der Landung ein ekliges Knackgeräusch. Ich fiel um und versuchte den pochenden Schmerz zu unterdrücken.
„Alles gut?" fragte Helene besorgt.
„Ja, bin nur umgeknickt." sagte ich und schaute mich zu den Rettungssanitätern um. Einer lief gerade auf mich zu, also stand ich schnell wieder auf.
„Alles klar hier?" fragte Herr Wehr.
Ich fiel in eine Schockstarre. Mein Fuß pochte vor Schmerz und meine Panik stieg wegen Ihn.
„Jap, alles gut. Sie hat gerade bloß nicht gestanden." antwortete Helene für mich. Ich nickte nur zustimmend.
„Na dann. Könntest du mir noch einen Sprung zeigen?" fragte er interessiert.
„Ähhh... ja klar." sagte ich zögerlich.
Ich ging wieder nach hinten und bereitete mich zum anlaufen bereit.
‚Lass das jetzt funktionieren, sonst bist du fällig!' befahl ich mir.
Ich rannte an und sprang und landete auf meinen Füßen und das ohne großen Schritt.
„Das sah sehr gut aus." sagte Herr Wehr lobend.
„Mhhh... Danke." brachte ich nur heraus. Dann ging er wieder und ich wärmte mich weiter an den Geräten auf.
Nach weiteren zehn Minuten, war ich dann an allen Geräten warm und es konnte losgehen. Mein Fuß pochte vor Adrenalin nicht mehr so stark und ich schaffte es anzufangen ohne das es jemand merkte.
Ich startete beim Stufenbarren und dann gingen wir zum Sprung. Ich lief an und merkte wie mein Fuß sich wieder bemerkbar machte. Trotzdem lief ich weiter und sprang. Dann gingen wir zum Balken und ich versuchte ordentlich zu laufen und nicht zu humpeln. Ich schaffte es tatsächlich. Ich turnte fehlerfrei und ging dann zum Boden. Die Musik von Fluch der Karibik fing an zu spielen und ich turnte los. Dann waren wir fertig.
"Die Stunde ist auch schon wieder vorbei. Chayenne bekommt übrigens für alle Geräte eine 1, deshalb wird sie euch dann helfen und wird mir beim bewerten eurer Choreos helfen. So, dann bitte alle Geräte ordentlich abbauen." sagte unsere Sportlehrerin.
Wir bauten die Geräte ab und zogen uns wieder um. Heute hatte ich mir eine schwarze, lange Hose und eine weiße Bluse, mit blauen Blumen drauf, angezogen. Dann liefen wir hoch in den Raum.
Im Raum angekommen sahen wir schon die vier Personen vom Rettungsdienst, die gerade den heutigen Tag vorbereiten. Wir liefen hinter zu unserem Platz und ließen uns auf den Stuhl fallen.
"Habe ich schon wieder eine Lust." sagte ich Helene.
„Glaub mal. Ich bin so demotiviert heute." entgegnete sie mir „Aber ist ja nur noch heute." Sie schaute auf die Uhr „Um genau zu sein vier Stunden."
„Du bist witzig! Danach darf ich mir nochmal vier Stunden reinziehen." sagte ich mit einem Seufzer.
„Ach das wird schon!" sagte sie wieder aufmunternd.
„Guten Morgen Klasse 10a, jetzt beginnt der zweite Tag unserer gemeinsamen Zeit." sagte Dr. Hetkamp.
„Gemeinsame Zeit." sagte Helene und zeichnete Gänsefüßchen in die Luft.
„Möchtest du was sagen?" fragte Dr. Hetkamp
„Nene. Ist alles gesagt." sagte sie.
„Wisst ihr denn noch was man macht wenn es jemanden nicht gut geht? Was sind die ersten Maßnahmen?" fuhr Dr. Hetkamp fort.
„Fängt genauso langweilig an wie es aufgehört hat?" murmelte Helene vor sich hin. Brigitte guckte uns wieder ermahnend an. Wir fingen wieder an zu quatschen und hörten auch nicht zu. Auf einmal merkte ich ein Stechen unter der Brust beziehungsweise unter den Rippen.
„Och ne." sagte ich murmelnd und legte meinen Kopf auf den Tisch.
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
FanfictionChayenne ist ein lebensfrohe und humorvolle Person, die ihr Leben liebt und nichts verändern möchte, doch dann kommt einer ihrer schlimmsten Tage in ihrem Leben. Ein Rettungsteam, um Notärzten, Ärzten, Sanitätern und Krankenschwestern, besuchen sie...