chapter fourteen

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„Sättigung fällt." schrie Alex schon fast.
‚Chayenne! Ruhig bleiben! Ein! Aus!'
„Ich brauche die Sauerstoffbrille!" sagte Paula.
„W... was." ich zog Luft ein, dies klang nicht gut.
„i... ist das?" Ich hatte Schnappatmung.
„Versuch nicht zu reden. Ein und Aus atmen!" sagte Paula.
Ich schaute nur zu Jacky, diese setzte zur Antwort an.
„Das ist ein Schlauch, denn befestigen wir an deine Nase und dann bekommst du besser Luft. Ich zeig es dir." sagte Jacky und nahm einen Schlauch in die Hand und führte diesen zu meiner Nase. Ich zuckte zusammen.
„Ruhig bleiben."
Dann befestigte sie den Schlauch und die Atmung viel mir gleich einfacher.
„Sauerstoff läuft." sagte Phil.
„Gut. Sättigung steigt wieder. Momentan bei 96." gab Alex als Antwort.
„Weiteres machen wir dann in der Klinik. Wir fahren jetzt erstmal los." sagte Phil.
Alex nickte.
„Ich würde sagen Alex bleibt hier bei euch. Außerdem bleibt Jacky hier und Florian fährt." sagte Paula.
Die Anderen nickten zustimmend.
‚Was?! Wo wollen wir hinfahren?'
„Wohin?" fragte ich ängstlich.
„In die Klinik. Du musst weiter untersucht werden." gab Alex als Antwort.
„Ich glaube, das brauch ich nicht."
„Keine Wiederrede." sagte Jacky.
„Meldet sie bei der Klink am Südring an. 16 - jährige Angstpatientin. Sie sollen Charlotte holen, wenn sie im Dienst ist." sagte Paula.
„Wird gemacht."
Dann gingen Paula und Phil raus und Florian stieg ins Auto. Nach wenigen Minuten fuhren wir dann los. Bei der Fahrt würde ich sehr müde und hatte keine weiteren Schmerzwellen mehr. Vorerst. Auch die Atmung lief besser. Der Schwindel war kaum noch da, liegt vielleicht auch daran, dass ich viel zu nervös war und mit den Ärzten beschäftigt war. Das einzige was noch da war, war das Zittern, das Schwitzen obwohl mir kalt war und das Unwohlsein im Bauch wegen der Nervosität. Jacky und Alex saßen neben mir und beobachteten meine Werte.
„Wir sind da." rief Florian und der RTW hielt.
In dem Moment wurde mir schlecht und ich holte zu schnell Luft.
„Shhh... Wieder ruhig ein und aus atmen. Wir fahren nur in die Klinik. Vielleicht hat Charlotte Dienst. Sie ist sehr nett, obwohl alle Anderen auch sehr nett sind." sagte Jacky.
Ich nickte und atmete tief ein und aus und dann wurde meine Trage in Bewegung gesetzt. Ich sah eine große Tür, die sich automatisch öffnete und dann kam schon ein braunhaariger Mann auf uns zu. Dieser sah sehr gruselig aus und trug eine komische Brille. Auch eine Krankenschwester, so war sie jedenfalls gekleidet, war dabei. Diese war dunkelblond. Außerdem stand noch eine blonde Frau dabei, wahrscheinlich auch Krankenschwester.
„Was haben wir?" fragte der Mann, währenddessen schoben sie schon die Trage weiter. Bei dem Anblick der Klink wurde ich wieder stark panisch. Auch die ganzen Leute machten dies nicht besser. Also fing ich wieder an zu hyperventillieren.
„Das ist die Panikpatientin." antwortete Alex knapp.
„Ahh... richtig. Charlotte hat Dienst. Sie kommt gleich." sagte der gruselige Mann.
„Chayenne, atmen." sagte Jacky.
Sie legte wieder die Hand auf meinen Brustkorb und drückte diesen runter. Meine Atmung war wieder unter Kontrolle gebracht.
„Gut so. Schön so weiter atmen."
Mittlerweile bewegten wir uns in einen kleinen Gang. Dann durchfuhren wir eine Tür. Auf dieser stand ‚Schockraum 1'. Meine Trage wurde neben eine Liege gestellt. Die Schwestern wuselten um mich herum.
„Jacky? Das macht mir Angst." flüsterte ich.
„Ich weiß. Versuch nur mich an zu gucken und dich auf deine Atmung zu konzentrieren." sagte Jacky. Sie streichelte mir über meine Wange. Ich nickte stumm.
Gerade wollten die Ärzte anfangen die Übergabe zu machen, ging wieder die Tür auf. Ich schrak hoch.
„Shhh. Das ist Charlotte." sagte Jacky.
„Ist sie nett? Bzw. versteht sie mich?" fragte ich ängstlich.
„Ja. Sie ist die netteste Ärztin die ich kenne." flüsterte sie mir zurück.
Sie war eine hübsche, braunhaarige Frau Mitte 30, so schätzte ich es jedenfalls ein.
„Warum habt ihr mich gerufen?" fragte diese und kam näher.
‚Chayenne! Sie soll nett sein! Reg dich ab!'
„Das ist Chayenne. 16 Jahre alt. Starke Angstpatientin. Heute morgen umgeknickt, bekam dann Schmerzen unter den Rippen. Kurz darauf umgekippt, aber alles abgestritten. Gerade im Internat ist sie weggerannt und nochmals umgeknickt mit dem selben Fuß. Sieht stark gebrochen aus. Die Schmerzen unter den Rippen kommen in Schüben. Teilweise nur starke Schmerzen, manchmal aber auch Atemprobleme. Sättigung bei 95, dann ist sie abgefallen und wir haben eine Sauerstoffbrille angelegt und jetzt wieder bei 98. Sie ist stark tachykard und kaltschweißig. Hatte starke Panikattacken, dadurch hat sie auch noch kein Zugang." ratterte Alex die Informationen runter.
„Ok, Danke euch. Freddy gehst du hoch auf Station für mich?" fragte Charlotte.
Er nickte und verließ den Raum.
„Ich würde sie erstmal umlagern wollen." sagte Charlotte.
Die Anderen nickten.
„Weißt du noch vorhin?"
Ich nickte zaghaft.
„Das ist genau das Selbe. Einfach nichts tun, ok?" sagte Jacky.
„Ok." lächelte ich.
„Wenn du lächelst, siehst du gleich viel schöner aus." sagte sie und lachte.
„Danke." brachte ich nur heraus und lachte ein bisschen mit. Dann schnallten sie mich ab und hievten mich auf die Liege.
„Gut. Danke Jungs. Dann seit ihr jetzt entlassen." sagte Charlotte und lächelte.
‚Was? Geht Jacky auch wieder? Nein bitte nicht. Sie soll bei mir bleiben!'
„Gehst du jetzt auch?" fragte ich panisch.
„Ich muss jetzt leider gehen. Ich muss weiter." sagte sie.
„Aber..." Mir kullerten Tränen über die Wange.
„Hey. Die sind alle nett hier. Du bist hier in guten Händen bei Charlotte und wenn was ist, komme ich wieder vorbei, ok?" sie streichelte mir über die Wange und drückte mich kurz.
„Bis bald." sagte sie und verließ den Raum. Die restlichen drei Personen standen im Raum und beobachteten die Situation.

Reden ist Silber, Schweigen ist GoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt