chapter fifteen

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Dann kam Charlotte auf einen Drehstuhl angerollt.
„So, ich bin Charlotte und das sind meine zwei netten Assistenten Amelie und Anna." Sie zeigte auf die Dunkelblonde und sagte Amelie und auf die Blonde und sagte Anna.
„Möchtest du mir sagen wie du heißt?" Sie wartete kurz, aber es kam keine Antwort.
„Möchte eher weniger oder?" hakte sie nach.
Ich nickte.
„Chayenne" hauchte ich.
„Das ist wirklich ein schöner Name." sagte sie mir.
Ich ignorierte es.
„Ich habe schon gehört, dass du starke Angst hast, deswegen bin ich ja hier, aber wir müssen dir helfen. Außerdem habe ich schon gehört, dass du starke Schmerzen und Atemprobleme hast."
Ich nickte zustimmend.
„Wir werden dich erstmal wieder ans Monitoring anschließen."
Bevor ich Panik schieben konnte, ging sie dazwischen.
„Du hast ja schon die Elektroden hier am Körper und du hattest auch schon ein Pulsoxymeter an deinem Finger. Mehr machen wir erstmal nicht." Sie lächelte mich an.
Ich nickte zögernd. Dann began sie die Sachen wieder anzuschließen.
‚Guck Chayenne. Alles ist gut. Nichts passiert.'
"Guck mal, jetzt sind wir auch schon fertig. Wie stark sind deine Schmerzen momentan?" fragte sie einfühlsam.
„Von eins bis zehn. Eine sieben. Vielleicht auch acht." flüsterte ich.
„Ok, darf ich mir mal dein Fuß angucken?"
Ich sagte nichts. Sie sollte meinen Fuß nicht nochmals anfassen. Das letzte mal tat es so weh.
„Ich bin auch ganz vorsichtig, versprochen!" sage sie nun.
‚Kann sie etwa Gedanken lesen?'
Sie guckte sich meinen Fuß an und drückte leicht drauf rum. Auf einmal kam sie an einen schmerzenden Punkt und ich zuckte zusammen.
„Da tut es weh?" fragte sie nun.
Ich nickte.
„Amelie? Meldest du bitte ein Röntgen für den Fuß an?"
„Ja."
Sie nahm das Telefon und wählte eine Nummer.
„Ich habe Angst." flüstertete ich in der Hoffnung es hört jemand.
„Bei einem Röntgen legst du dich nur auf eine Liege und es wird ein Foto von deinem Fuß gemacht. Danach können wir gucken, ob dieser gebrochen ist. Keine Sorge, das tut nicht im geringsten weh. Du brauchst davor keine Angst haben." versuchte mir Anna die Angst zu nehmen.
Dann kam wieder eine Schmerzwelle und ich krümmte mich zusammen und fing an zu weinen.
‚Nein. Nicht schon wieder!'
„Du hast gerade starke Schmerzen richtig?" fragte Charlotte hektisch.
Ich kam nicht zum nicken, da ich völlig weggetreten war. Dann kamen die schwarzen Punkte wieder.
‚Nein!' schrie es in meinem Kopf.
„Amelie? Ich brauch auch ein Bild von der Lunge." sagte Charlotte nun.
„Chayenne?" fragte Anna und auf einmal war ich komplett weggetreten. Ich war zwar wach, nahm aber nichts mehr war. Ein schmerzhaftes rubbeln auf meinem Brustbein ließ mich hochschrecken.
„Chayenne? Weißt du noch wer ich bin?" fragte Charlotte.
„Charlotte." sagte ich und bemerkte wie mein Stimme wieder leiser wurde.
„Schön bei mir bleiben. Konzentrier dich." sagte Charlotte, doch es klappte nicht. Das einzige was ich mitbekam war, dass Amelie noch was sagte.
„Sie haben gerade Zeit. Wir können jetzt fahren."
„Ok. Chayenne? Wir fahren jetzt runter in die Radiologie." sagte Charlotte.
Die Punkte nahmen immer mehr zu und eine Schwärze umfasste mich.

Das nächste mal als ich wieder zu mir kam, rollte ich gerade mit meiner Liege wieder durch den Flur. Ich bekam mal wieder Panik, da ich nicht wusste was gerade passiert.
„Alles gut. Wir sind wieder auf dem Weg zu Charlotte." sagte Amelie.
Ich nickte zaghaft und dann waren wir schon wieder im Schockraum.
„Hast du die Ergebnisse?" fragte Charlotte
„Ja, hier." sagte Amelie und überreichte ihr einen Umschlag.
„Wie war ihr Zustand?"
„Ganze Zeit bewusstlos und relativ niedrige Sättigung bei ca. 95. Ist jetzt wieder gestiegen und liegt bei 98. Gerade wieder wach geworden." fasste Amelie zusammen.
Charlotte nickte und öffnete den Briefumschlag. Sie hielt die Bilder in Richtung Licht.
„Dein Fuß ist nicht gebrochen. Nur gestaucht. Das ist gut, aber die Lunge macht mir Sorgen. Eine Rippe ist angebrochen und drückt leicht auf die Lunge, deshalb auch die Schmerzen." erklärte Charlotte.
‚Was angebrochen?! Nein, das kann nicht wahr sein!'
„Bist du vor kurzem gestürzt oder hast du dich verletzt?" fragte Charlotte nun.
Ich antwortete nicht. Sie setzte sich wieder auf den Hocker. Sie streichelte mir die Wange.
„Soll ich dir mal was sagen? Du machst das total gut. Ich bin sehr stolz auf dich. Du bist wirklich sehr tapfer. Trotzdem musst du mir sagen was passiert ist, denn das ist wichtig."
„Ich weiß nicht so genau. Ich bin heute mit den Rippen auf den Stufenbarren geknallt." flüsterte ich.
„Aber das tat nicht so weh."
„Du hast auch gesagt, dass das öfters schon passiert ist mit den Schmerzen, aber noch nie so stark, richtig?" hakte Charlotte nach.
Ich nickte.
„Dann würde ich gerne nochmal ein Ultraschall machen, denn ich denke du hast dir die Rippe angebrochen und deswegen hast du diese starken Schmerzen und den Luftmangel und dieser Druckschmerz und die Schmerzwelle kann von einem eingeklemmten Nerv stammen." sagte sie und rollte mit den Hocker um mich herum.
Das machte mir weitere Angst, aber ich vertraute Charlotte mittlerweile ein wenig. Sie erklärte mir wieder ganz genau was sie jetzt gleich machen will. Anna hielt mein T-Shirt hoch, währenddessen Charlotte ein kaltes Gel auf mein Bauch drückte. Es war kalt, sodass ich zitterte. Ich starrte ihren Händen die ganze Zeit hinterher bis sie ein Ergebnis hatte.
„Da ist wirklich ein Nerv eingeklemmt."
Anna strich mir mit einem Tuch das Gel weg und machte mein T-Shirt wieder runter.
„Und... und was machen wir jetzt?"
„Du bleibst hier bis du wieder stabil bist. Das sind ungefähr drei Tage. Bei der angebrochenen Rippe machen wir nichts weiter, außer dass du Schmerztabletten bekommen wirst und erstmal kein Sport machen kannst. Wenn es aber nicht besser wird, müssen wir vielleicht operieren."
Ich nahm die Aussage einfach hin und versuchte einfach zu denken, dass alles nur noch besser werden kann und ich keine Operation brauche.
„Anna bringt dich jetzt auf die Kinderstation."
Sie hatte bereits einen Rollstuhl geholt und setzten mich nun rein. Jetzt rollten wir durch das Krankenhaus in mein Zimmer für die nächsten Tage.
‚Ich glaub es nicht, ich vertraue tatsächlich einer Ärzten.'

Ende

Danke für die zahlreichen Reads. Wenn ihr möchtet könnt ihr gerne bei meinen Kurzgeschichten über ASDS vorbei gucken.

Reden ist Silber, Schweigen ist GoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt