I was a coward

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Ohne eine Antwort von mir abzuwarten, nahm er meine Hand und zog mich eigenhändig aus dem Club. Draußen war die Luft rein und erfrischend und ich atmete einmal tief ein. Jungkook steuerte in Richtung Norden und ich folgte ihm. In dieser Gegend kannte ich mich nicht so wirklich aus, dementsprechend überrascht war ich, als wir in einen Park gelangten. Die Zeit über schwieg Jungkook, was mir etwas unangenehm war. Etwas sehr. Also versuchte ich einfach mal das Gespräch zu starten.

"Wieso wolltest du mich sehen?"

Sein Blick glitt zu mir, ehe er langsamer wurde. Ich glich mich seinem Tempo an. "Ich wollte mit dir reden." fing er an, aber sagte danach auch nichts mehr. Musste ich ihm alles aus der Nase ziehen?

"Worüber?" hakte ich nach und schon wieder blickte er mich kurz an. "Über dich und mich." Ich sah wie seine Wangen einen leichten Rotton annahmen und auch mir wurde angenehm warm bei seinen Worten. Gab es ein uns? Wäre das vielleicht möglich? Nach einem Räuspern fuhr er fort. "Ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen." sagte er mit dünner Stimme und ich könnte meinen, sie würde bald brechen. Trotzdem machten mich seine Worte neugierig. "Was meinst du damit?"

Jungkook's Blick heftete sich in den in der Ferne liegenden Teich. Die Dämmerung zog sich schon durch den Park und man konnte schon leicht das Glitzern des Mondes im Wasser erkennen. Nach einigen Minuten hatte er immer noch nichts gesagt und langsam kam ich mir dumm vor. Hatte ich mir doch falsche Hoffnungen gemacht? "Jungkook. Du wolltest mit mir sprechen, über dich und mich-" ich bewegte meinen Finger zwischen uns hin und her-", und jetzt führst du mich schweigend durch diesen Park. Nicht, dass er nicht schön ist, aber...". Ich war stehen geblieben und Jungkook ebenfalls.

Sein Blick galt dem Boden und er spielte nervös mit seinen Händen. Dass er, der Fuckboy meiner ehmaligen Schule, mal unsicher wurde, überraschte mich. Sanft legte ich meine Hand unter sein Kinn und hob es so, dass er mir in die Augen sehen musste. "Sprich mit mir." bat ich ihn leise, während wir uns nur in die Augen starrten. "Ich...Mir fällt es schwer, über so etwas zu reden." presste er hervor, nahm meine Hand und zog mich weiter den Weg entlang. "Da vorne müsste gleich eine Bank kommen. Lass uns dort bitte hinsetzen." Ich widersprach ihm nicht und ließ mich Hand in Hand führen. Vielleicht genoss ich seine Hand in meiner ein bisschen zu sehr. Er drehte sich zu mir, als wir saßen. Das Mondlicht schien nun durch die Kronen und spiegelte sich in seinen Augen wieder. Wunderschön.

Er räusperte sich, ehe er wieder anfing, mit seinen Händen zu spielen. Sein eines Bein zitterte. "Alsooo?" Ich zog die Os extra lang. Er stieß einen verzweifleten Laut aus. "Jimin, ich...du...ach man ey. Wieso fällt mir das so schwer?" Verzweifelt fuhr er sich durchs Haar. Dann schnappte ich mir seine Hand und verband unsere. "Hey. Es ist alles gut. Du kannst einfach mit mir sprechen." Sein Blick huschte von unseren ineinander verschlungenen Händen zu meinen Augen und aus Unsicherheit wollte ich meine Hand zurückziehen, aber er hielt sie fest und drückte leicht zu. Er nuschelte irgendetwas vor sich hin und durch den gerade aufkommenden Windstoß verstand ich kein Wort. Entschuldigend blickte ich ihn an. "Tut mir leid, ich konnte dich nicht verstehen."

"Ich mag dich, Jimin. Schon lange." Sofort schlug mein Herz tausend mal schneller und eine ungemeine Hitze überkam mich. In meinem Inneren feierten gerade abertausende Schmetterlinge eine wilde Party. Hatte er das wirklich gesagt? Kein Traum oder so?

"Wirklich? Du magst mich und verarschst mich jetzt nicht gerade?" Jungkook schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich mag dich wirklich. Und zwar schon seit damals, bevor du weggezogen bist." Sprachlos starrte ich ihn an, was ihn scheinbar unsicher werden ließ. "D-du...I-ich fand dich damals in der 8ten schon toll, aber habe mich nie getraut dich anzusprechen. Woher sollte ich wissen, ob du schwul oder bi wärst? Ich hatte panische Angst, dass du mich abweisen könntest, also war ich einfach nur heimlich in dich verliebt." Beschämt wandte er seinen Blick ab. Immer noch kam kein Wort über meine Lippen. Zu groß war der Schock über sein Geständnis.

When I saw you again - jikook, germ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt