Stars and rainy kisses

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Während wir aßen, unterhielten wir uns einfach. Ich erfuhr so viel über Jungkook, was mir ein Gefühl von Vertrauen gab. Auch ich erzählte ihm Sachen, die ich sonst niemandem so schnell anvertraut hätte. Wir verstanden uns, als würden wir uns schon Jahre kennen. Manche Sachen waren echt lustig. Z.B. fürchtete sich Jungkook allen ernstes vor Eichhörnchen. Als Kind sei er wohl mal in einem Wald eingeschlafen und als er aufwachte, befand sich eines unter seinen Klamotten und wollte nicht mehr raus. Wie in dem einen Teil von Harry Potter. Dadurch wurde er traumatisiert. Ich konnte nicht mehr vor Lachen, als er mir dies erzählte und kugelte mich auf der Picknickdecke.

Mittlerweile hatten wir den größten Teil des Essens verdrückt und lagen in die Sterne schauend aneinander gekuschelt eng beieinander. Der Himmel war heute klar und man konnte Millionen von Sternen um die Wette funkeln sehen, während sich der Mond noch heller von ihnen abhob. Die Lichter der Stadt bei Nacht waren ein ebenso schönes Spektakel.

Jungkook hatte einen Arm um mich gelegt, während ich meinen Kopf auf seiner starken Brust bettete. Er atmete regelmäßig und ruhig. Eine Zeit lang schwiegen wir und genossen die Nähe des jeweils anderen. "Was ist dein Lieblingsstern?" flüsterte er in die stille Nacht hinein, die nur ab und zu von dem Schrei einer Eule unterbrochen wurde. "Mein Lieblingsstern? Es gibt so viele." lachte ich leise. "Zeig einfach auf irgendeinen."

Kurz ließ ich meine Augen über das Himmelbett gleiten und zeigte dann auf einen etwas dunkler leuchtenden Stern. "Wieso ausgerechnet der?" Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich neugierig an. "Naja, er leuchtet deutlich schwächer als die anderen. Deshalb würden sich wahrscheinlich nur die wenigsten für ihn interessieren. Irgendwie macht mich der Gedanke traurig." Ich zog einen Schmollmund und starrte auf den Stern. "Du bist süß." neckte er mich.

"Und deiner?" Jungkook wand den Blick nach oben und deutete mit seinem Finger auf einen. "Ich mag diesen. Er ist der Polarstern und ist immer einer der ersten am Himmel, der zu sehen ist. Irgendwie ist er wie eine Stütze für mich, weil ich nachts einfach ich selbst sein kann. Ohne die urteilenden Blicke der anderen. Ich streife oft einfach nur in der Dunkelheit durch die Straßen, um mich selbst zu finden. Kennst du das Gefühl, wenn du dich verloren hast? Irgendwo in deinem Leben ist ein Teil von dir stecken geblieben, der dir fehlt, dich zu vervollständigen? Das war bei mir über die Jahre der Fall. Und der Polarstern kündigt mir immer die Nacht an. Er ist wie ein Botschafter des Mondes." Zum Ende hin wurde seine Stimme leise und rau und nun starrte er hoch in den Himmel.

"Das ist auch traurig." flüsterte ich und verstärkte meinen Griff um ihn. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er sich so drehte, dass sein Kopf gegenüber von meinem lag. "Weißt du welcher Teil mir gefehlt hat?" Er machte eine kurze Pause und näherte sich meinen Lippen. "Du. Du warst der Teil, der nun endlich da ist." Spielerisch schlug ich ihm gegen den Arm und kicherte leise. "Du bist so ein Schleimer." Sein Gesichtsausdruck wurde ernst, als er sich etwas aufrichtete, sodass ich unter ihm lag und er halb auf mir. "Ich meine das ernst, Jimin. Du bist wirklich der Teil." Ich spürte, wie mir langsam die Tränen kamen.

"Und ich bin so froh, dich jetzt endlich gefunden zu haben." Einige Tränen verließen meine Augen und kullerten meine Wangen hinunter. "Bitte, verlass mich nie. Ich brauche dich." flüsterte er, während er meine Tränen wegküsste. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und fuhr durch seine Haare. "Jimin, ich...." Er machte eine kurze Pause und sah mir tief in die Augen. "Ich liebe dich." Von da an konnte ich nicht mehr und schluchzte laut auf. Tränen rannen mir nun in Strömen über die Wangen und meine Hände zitterten. Das waren die Worte, die ich seit Ewigkeiten hören wollte. Die Worte, die mein Herz tausend mal schneller schlagen ließen. Die, die mich zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt machten. Ich sah nur noch verschwommen und spürte wie Jungkook mich auf seinen Schoß zog und leicht meinen Rücken streichelte. "Tut mir leid, wenn das zu viel war. Oder zu früh." murmelte er in meine Halsbeuge und ich drückte mich noch näher an ihn. "N-nei-in." Meine Stimme versagte mir immer wieder, doch ich versuchte mich zusammenzureißen.

Für Jungkook.

"I-ich... D-diese Worte habe ich mir schon seit so Langem gewünscht. Und jetzt hast du sie mir endlich gesagt. Und dann noch das Picknick." Ich holte tief Luft. "Du bringst mich noch um vor Freude." lachte ich leise und hob meinen Kopf. Danach nahm ich seinen Kopf in meine Hände und brachte ihn so ganz dicht vor meine Lippen. "Jeon Jungkook, ich liebe dich auch." flüsterte ich, ehe ich unsere Lippen zu einem Kuss aus Salz und Glück vereinte.

Wir bekamen gar nicht mit, wie es langsam anfing zu regnen. Zu sehr waren wir aufeinander konzentriert. Jungkook's Lippen trafen meine immer und immer wieder. Er lag mittlerweile ganz auf mir und seine Hände fuhren meine Seiten entlang, was mir einen wohligen Seufzer entlockte. Ich konnte Jungkook's Lächeln spüren. Sanft knabberte er an meiner Unterlippe und ich gewährte ihm den Einlass. Seine Zunge erkundete meinen Mund und stupste meine leicht an. Ein Schauer durchfuhr mich. Es war elektrizierend.

Mit meinen Händen fuhr ich über seine Brust und konnte die Muskeln darunter erahnen. Langsam wurde aus dem sanften Kuss ein fordernder. Unsere Lippen trafen schneller und härter aufeinander. Jungkook's Hände glitten über meine Seiten unter meinen Pullover. Ich bekam sofort Gänsehaut. Leicht fuhr er über meine leichten Bauchmusklen, bis hin zu meinen Nippeln. Seine Lippen wanderten währenddessen meinen Hals entlang und überdeckten ihn mit feuchten Küssen. Als er meine empfindliche Stelle fand, saugte er sich fest, was mich leise stöhnen ließ. Mir wurde unglaublich warm und ich wollte mehr. Mehr von ihm.

Dann spürten wir die Tropfen wie sie erbarmungslos auf uns niederprasselten. Aus dem anfänglichen Nieselregen, den wir nicht mal mehr bemerkt hatten, hatte sich ein richtiger Schauer entwickelt. In wenigen Sekunden waren wir komplett durchnässt. Doch wir lachten einfach nur. Er setzte sich auf und zog mich auf seinen Schoß. Dort kuschelte ich mich an ihn, auch wenn er selbst nicht viel Wärme mehr spenden konnte. "War so klar, dass es ausgerechnet jetzt regnen muss." lachte ich. Jungkook beugte sich zu mir runter und knabberte leicht an meinem Ohr. "Wollen wir zu mir fahren? Der Regen hat uns irgendwie unterbrochen, findest du nicht?" Gänsehaut machte sich breit und in meinem Magen fing es an zu kribbeln. Schnell drehte ich mich um, sodass ich nun breitbeinig auf ihm saß. Der Regen lief uns währenddessen die Körper hinunter. "Wobei unterbrochen?" fragte ich spielerisch unschuldig. Er grinste nur und kniff mir einmal leicht in den Arsch.

"Meinst du dabei?" Mit großen Augen fing ich an, mich auf ihm zu bewegen, sodass mein Arsch seinen Schritt entlang rieb. Seine Hände krallten sich um meine Hüfte und er stöhnte einmal tief auf. "Gott, Jimin. Lass uns bitte fahren. Ich halte das sonst nicht mehr aus." hauchte er mit brüchiger Stimme.


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When I saw you again - jikook, germ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt