Kapitel 41

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Jill's Sichtweise :

Ich stehe da wie angewachsen. Den Brief in meinen Händen. Meine Hände zittern, ich habe das Gefühl etwas schnürt mir die Luft ab, Tränen sammeln mich in meinen Augen.

"Jill...Jill...", alles wirkt so gedämpft. Ich kann kaum was hören. Kann nichts wahrnehmen. Nichts.

**ein Scherz... das kann nur ein Scherz sein**

Ich schmeiße den Brief auf den Boden und renne raus. "Jill warte", ich reiße die Tür auf und gehe raus. Es regnet in Strömen aber das ist mir egal.

Ich renne die Straße entlang. Keine Ahnung wohin einfach weg, soweit mich meine Beine tragen. Ich renne die straße lang, vorbei an Jacks Bar, vorbei an den einkaufsläden, raus aus der Stadt. Soweit meine Beine mich tragen renne ich.

Ohne es zu merken bin ich schon außerhalb der Stadt, an einem Berghang. Meine Beine geben nach, sie sind müde aber ich renne weiter. Mein Kopf ist leer, ich spüre nichts mehr, nicht den Regen, nicht den Schmerz, nicht das stechen in meiner Brust. Ich spüre nichts mehr.

Ich stehe an dem Hang, schaue hinunter, meine Beine lassen mich auf den Boden fallen. Ich sitze da, zusammen gekauert, im Regen, ohne jemanden, ohne Hilfe.

Ich schaue runter auf meine Hände, das Wasser tropft an ihnen herunter. Ich will schreien doch ich kann nicht, ich bin so leer, weiß nicht was ich tun soll. Also bleibe ich einfach hier sitzen.

Ich bemerke nicht dass es schon wieder heller wird. Scheint so als würde die Sonne aufgehen. Wie lange ich wohl hier gewesen bin. Ich will nicht aufstehen, nicht zurückgehen, ich will einfach hier sitzen bleiben.

Die Sonne ist aufgegangen und ich bekomme Hunger. Ich laufe wieder zurück in die Stadt. Ich will nicht zurück nach Hause zu den anderen, ich will nur eine Weile ich sein, ohne Gedanken an andere verschwenden zu müssen.

Am Rand der Stadt hat ein Bäcker schon auf und ich gehe rein um mir ein Brötchen zu holen.

"Harte Nacht gehabt?", fragt mich eine bekannte Stimme. Es ist Bill der hinter mir steht. Er lächelt mich an, so scheinheilig freundlich.

"Geh weg", ich drehe mich von ihm weg, nehme mein Brötchen und gehe raus. Ich bemerke wie er mir hinterherläuft.

"Du hast bestimmt fragen oder?", seine Stimme klingt sanft und ehrlich. So habe ich ihn nicht kennen gelernt.

"Ja ich würde gerne wissen wann ich dich loswerden kann", ich beiße in mein Brötchen und laufe etwas schneller.

"Ich meinte über deine Mutter...", ich bleibe stehen. Tränen kommen mir ins Auge. Ich drehe mich zu ihm um. "Was willst du schon großartig wissen", ich werde laut.

"Sie war eine tolle Frau. Du hättest sie gemocht, aber leider hat sie sich ja umgebracht", seine Stimme wird aggressiv.

"Es war damals kein Unfall. Sie verlor ihre Beine in der Nacht als wir zusammen waren. Ein anderes Auto rammte uns und mein Wagen überschlug sich. Ich bin mit ein paar Brüchen ins Krankenhaus gekommen doch ihre Beine waren komplett abgedrückt worden. Die Ärzte konnten nichts mehr tun", er redet weiter auf mich ein.

"Warum sollte ich dir glauben? Warum war sie überhaupt bei dir?", ich gehe auf ihn zu.

"Weil sie wusste dass es mein Kind ist und sie sich von deinem "Vater" trennen wollte. Ich wollte nicht dass sie das Kind bekommt. Aber das lag nicht in meiner Entscheidung. Ich war gerade erst 18.", ein schauer läuft mir den Rücken runter.

"Ich weiß dass der Wechsel jetzt etwas schnell kommt, aber ich wollte dich damals nicht und will es auch jetzt nicht. Du und Lina werdet nie glücklich werden, ich werde immer da sein und euch verfolgen.  Egal wo ihr seid ich werde euch finden", sein Grinsen wird teuflisch und er lacht auf.

"Tu was du nicht lassen kannst.", ich werfe mein Brötchen auf ihn und gehe von ihm weg.

**er und meine Mutter. Noch schlimmer kann ein Leben doch nicht mehr werden**

In Love With a GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt