Müde krieche ich aus dem Zelt. Der Geruch von warmen Zucker weckte mich sanft. Leicht grinse ich meine Schülerin an und setze mich neben sie auf den Baumstamm. "Marshmallows zum Frühstück?", schmunzle ich belustigt und sehe mir die goldbraune klebrige Masse an. "Wir haben nichts anderes und wir haben gestern nichts gegessen", mürrisch blickt sie mich durch ihre zottligen Haare an. Ohne Kaffee läuft bei ihr nichts. "Das stimmt nicht ganz", ich klettere zurück in unser Zelt und wühle in meiner Tasche herum. Mit meinen Armen voller Konservendosen husche ich zurück zu Elizabeth und zeige ihr die Aludosen. Ihr Blick deutet nicht wirklich auf Begeisterung hin. Außer ein leises brummen und ein genervtes Schulterzucken bekomme ich keine Reaktion von ihr. Ich seufze leise und ziehe mir einen der Marshmallows von Elizabeths Stock. Fast verbrenne ich mir die Finger und lasse ihn in das heiße Lagerfeuer vor uns fallen. Der Geruch von brennenden Holz, das Knistern und die kleinen Funken lassen mich ein wenig entspannen. Etwas deprimiert schaue ich der weißen Masse beim schmelzen zu. "Toll", murre ich leise und sehe die junge Frau neben mir an. "Armer Steve", grinst sie belustigt und schaut in die brennende Glut. "Steve?", lache ich leise und ziehe mir einen weiteren Marshmallow vom Stock. Ich puste schnell um ihn abzukühlen bevor ich ihn mir in den Mund schiebe und die zähe Masse versuche zu kauen. "Fut", vergebens versuche ich mit verklebten Mund zu reden. Breit grinsend hält mir Elizabeth den Stock entgegen. Dankend lehne ich ab und öffne mir eine Dose Suppe. Mit einer Zange halte ich sie über die Flammen und warte auf ein Zeichen, dass sie warm genug ist. Die Suppe blubbert leicht und ich ziehe sie aus den Flammen heraus. Das Wasser läuft mir schon im Mund zusammen. Neugierig sieht meine Schülerin sich den dampfenden Inhalt der Dose an. "Ich würde sagen, wir gehen später Angeln um uns unser Abendessen zu sichern", schlage ich vor und rühre mit einem Löffel vorsichig in der Dose. Sie haben Angelausrüstung dabei? Wieso wundert mich das nicht?", lacht sie laut und wendet sich wieder ihrem Frühstück zu. Ich nicke kurz und sehe mich kurz um. Der kleine Schauer von gestern Abend hat seine Spuren hinterlassen. Alles ist nass und matschig. Zum Glück haben wir für genau diesen Fall einen kleinen Stapel Holz in unserem Zelt gelagert. Ich rutsche auf dem nassen Baumstamm hin und her um eine möglichst angenehme Position zum sitzen zu finden. "Dann gehen wir angeln?", vorsichtig puste ich den Löffel voller Suppe an und stecke ihn mir in den Mund. Bestätigend nickt sie mir zu und sieht nach oben in den noch gräulichen Himmel. Es sieht wieder nach Regen aus. Na toll. So habe ich mir unsere gemeinsame Zeit nicht vorgestellt. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir einfach im Anwesen der Grey's gebieben wären. Wir könnten eng aneinander gekuschelt auf der Couch liegen und einen Horrorfilm schauen. Sie würde meine Hand halten und mich beruhigen. Wenn es etwas gibt was ich hasse, dann sind es Horrorfilme und Filme in denen Tiere sterben. Sollte ich mir vielleicht einen Hund kaufen? Oder eine Katze? Ich schweife komplett mit meinen Gedanken ab und merke kaum noch, was um mich herum passiert. Ein Hamster oder eine Schildkröte wäre auch nett. Vielleicht ein Aquarium? Nein, besser nicht. "Kaaaaatelyn?", wild fuchtelt Elizabeth mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum. Verwirrt sehe ich sie an. Hat sie mich gerade mit meinem Vornamen angesprochen? Ich denke schon. "Ja?", irritiert blicke ich in ihre Bernstein Augen. "Haben Sie mir zugehört?", seufzt sie und wischt mir mit einem trockenen Handtuch die Suppe aus dem Gesicht und von der Kleidung. Verdammt. Nicht mal fähig alleine zu essen. Gar nicht peinlich, Katelyn. Gar nicht. "Nein, tut mir leid. Wiederholst du es bitte?", entschuldigend sehe ich zu Boden und wieder in ihre Augen. "Ob wir das Angeln lieber verschieben sollen?", mit einem Finger zeigt sie auf die sich verdichtenden Wolken. Es wird definitiv wieder regnen. Wenn nicht sogar gewittern. Angeln gehen würde keinen Sinn machen. "Ja. Wir sollten es verschieben. Vielleicht auf morgen", ich lege meinen Kopf in den Nacken und beobachte die Wolken. Wie sie vorbeiziehen. Sie sehen so leicht aus, trotz der erdrückenden Farbe. Die ersten Tropfen fallen in mein Gesicht. Natürlich. Schmollend richte ich mich auf und nicke zu unserem Zelt. Meine Schülerin versteht sofort und bringt alles zurück. "Glauben Sie eigentlich, dass wir hier draußen allein sind?", sie wirkt etwas beunruhigt. Das kenne ich überhaupt nicht von ihr. "Ja, wir sind hier allein. Unter uns", ich erhebe mich und krieche zurück ins Zelt. Scheiss auf die Suppe. Ich ziehe einen Müsliriegel aus meiner Tasche und decke mich mit Elizabeth Decke zu. Sie ist wirklich zu dünn. Gebannt lauschen wir dem Regen. Wie die Tropfen erst leise und in großen Abständen auf die Plane prassen und schließlich immer schneller und lauter werden.
_______________________________________Uff.. ich habe es heute nicht früher geschafft.. alles etwas stressig heute. Sorry
- Little Demon 😈
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Drugs 2 - Memories
Novela JuvenilDie Fortsetzung von Drugs ---------------------------------------------------- "Listen to the people who love you. Believe that they are worth living for even when you don't believe it. Seek out the memories depression takes away and project them in...