Elizabeth
Ausnahmsweise und zum ersten Mal wache ich neben meiner Mutter auf. Ein leichtes grinsen empfängt mich, als ich meine Augen langsam öffne und müde gähne. Heute ist es soweit. Ich treffe meine leibliche Mutter. Die Frau von der ich meine guten Gene geerbt habe. Ich hoffe ich habe meine Augen und meine Haare von ihr. Das einzige was ich wirklich an mir mag. Mir wird ein wenig mulmig, als ich mich erhebe und auch nur den kleinsten Gedanken an Mia verschwende. Was, wenn sie sich ihre Tochter ganz anders vorgestellt hat? Was, wenn ich sie enttäusche? Nach zwei Tassen Kaffee und einer Schüssel Müsli fühle ich mich zwar etwas besser, dennoch werde ich dieses unangenehme Gefühl nicht los. Mir wird flau im Magen. Übelkeit und Aufregung. Wirklich keine gute Kombination. "Bist du bereit?", beruhigend legt meine Mutter mir eine Hand auf die Schulter und sieht mich mitfühlend an. "Eigentlich nicht", seufze ich kaum hörbar und blicke meine Mutter dankend an. Gemeinsam fahren wir zu einem kleinen Café. Angstbebend sehe ich mich um, kann jedoch unter den Gästen niemanden finder, der auch nur etwas ähnlichkeit mit mir ausweißt. "Entspann dich, Liz", flüstert mir meine Mutter sanft ins Ohr und zieht mich vorsichtig an der Hand zu einem der freien Tische. "Was, wenn sie doch nicht kommt?", angespannt blicke ich weiter zwischen den Menschen hin und her, mit der Hoffnung Mia zu entdecken. Eine weiße Schürze bedeckt meine Sicht, als sich die Kellnerin genau vor mir an den Tisch stellt. "Was kann ich euch bringen?", ihre unsicherheit in der Stimme entgeht mir nicht. "Einen Kaffee, bitte", etwas genervt murre ich die Kellnerin an und versuche irgendwie an ihr vorbei zu schauen. Kichernd legt meine Mutter neben mir zwei Finger unter mein Kinn und schiebt meinen Kopf nach oben. Mein Blick wandert an dem Körper der Frau vor mir hinauf und mustert sie eindringlich. Ihre bernsteinfarbenen Augen sehen tief in die Meine. Ihre rot-blonden Haare hängen in einem ordentlichen Dutt zusammen. Ein kleines, nervöses Lächeln ziert ihre vollen Lippen. "Elizabeth?", hibbelig wippt sie hin und her. "M.. Mom?", meine Augen beginnen zu brennen und ich spüre wie die Tränen meine Wangen hinunter fließen. Mia und ich sehen uns wirklich ähnlich. Ich sehe wie eine jüngere Version von ihr aus. "Setz dich doch erstmal, Mia", schmunzelt Kahlan und erhebt sich von ihrem Platz. "Ich hole uns etwas zu trinken", zwinkert sie nur und verschwindet auch schon in dem kleinen Café. Es herrscht eine unangenehme Stimmung zwischen mir und meiner leiblichen Mutter. Niemand wagt sich den ersten Schritt zu machen und ein Gespräch anzufangen. Stumm starren wir uns gegenseitig in die Augen. Sie sehen exact aus wie meine. Auch ihre Gesichtszüge ähneln meinen eigenen. Sie könnte meine ältere Schwester sein. Eine Schwester. Das wäre schön. Jemanden mit dem ich immer reden kann, jemanden mit den selben Genen. Einfach ein Stück Familie. Ich schweife mit den Gedanken schon wieder ziemlich ab. Je länger ich Mia beobachte, desto mehr fallen mir Gemeinsamkeiten auf. Die meisten davon, sind definitiv unsere Macken. Das ständige Kratzen am Nacken, das fummeln an den Fingernägeln, nicht wissen wo man hin schauen soll. All das sind unsere gemeinsamen Macken und endlich weiß ich, woher ich diese Macken habe. Ich grinse leicht und erspähe meine Mutter wieder unter den Menschen. Mit einem Tablett auf dem drei Tassen Kaffee, zwei Eisbecher und ein Teller mit Kuchen stehen, kommt Kahlan elegant wie immer auf uns zu. Schnell hat sie auch schon alles abgestellt und setzt sich zurück auf ihren Platz neben mir. Die Eisbecher verteilt sie an Mia und mich. Es sind exakt die selben. "Mein lieblings Eis", nuscheln Mia und ich synchron und fangen sofort an zu lachen. Kein Zweifel. Sie ist meine leibliche Mutter. "Ich weiß", lacht meine Mutter und sieht zwischen meiner Mom und mir hin und her. Grinsend streckt sie uns die Zunge heraus und mümmelt an ihrem Stück Kuchen herum, während Mia und ich mit unserem Eisbecher kämpfen. "Habt ihr zwei euch schon unterhalten?", neugierig sieht Kahlan mich an. Mit dem Mund voller Joghurteis, schüttle ich leicht den Kopf und bereue es direkt einen ganzen Löffel in den Mund genommen zu haben. Die Kälte zieht unangenehm an meinen Zähnen und verpasst mir eine ordentliche Gänsehaut. "Dann wird es langsam Zeit", sanft stupst mich meine Mutter mit dem Ellenbogen an. Mit etwas überwindung schlucke ich das Eis hinunter und sehe zu meiner Mom. "Dann.. fang an", fordere ich Mia auf und warte auf eine Reaktion von ihr. Ihr Blick sagt mir, dass sie ihre Gedanken ordnet und überlegt was genau sie sagen soll. "Mein Name ist Mia Benton, ich bin 34 Jahre alt und arbeite offensichtlich als Kellnerin in diesem winzigen Café mit erbärmlichen Gehalt. Kahlan unterstützt mich zum Glück so gut sie kann", grinsend sieht meine Mom zu meiner Mutter und nimmt ihre Hand. Nickend sieht Kahlan, Mia tief in die Augen. "Wie geht es dir? Nch dem Unfall?", Mia wirkt traurig und irgendwie erinnert sie mich ein wenig an Katelyn. "Ich bin ziemlich verwirrt. Ich kann mich an einige Sachen nicht mehr erinnern und wohne jetzt mit einer fremden Frau zusammen, die scheinbar meine feste Freundin war", seufend lege ich eine kurze Pause ein, trinke einen Schluck Kaffee und fahre dann fort. "Ich habe im Moment einen festen Freund. Denke ich zumindest. Wir mögen uns. Sei Name ist Ethan", verliebt grinse ich Mia an und zeige ihr ein Foto von uns beiden. "Und.. deine Therapie? Läuft sie gut?", erkundigt sich meine Mom bei mir. Komplett verwirrt sehe ich sie an. "Therapie?", frage ich nach und überlege völlig verloren was sie damit meinen könnte. "Daran kann sie sich wohl nicht erinnern", murrt Kahlan neben mir. "Tut mir leid", schüchtern sieht Mia zu Boden und kratzt den letzten Rest aus ihrem Becher. "Kann mich jemand aufklären?", ich blicke auffordend zu meiner Mutter. Diese zuckt nur mit den Schultern. "Katelyn hat dich überzeugen können einer Therapie beizutreten. Du hast zugestimmt und fortschritte gemacht", auch meiner Mutter sieht man ihre Nervosität langsam aber sicher an. "Ich war in Therapie..? Weswegen? Habe ich einen Knall?", die Übelkeit steigt in mir auf und ich spüre wie sich die Magensäure ihren Weg durch meine Speiseröhre nach oben bahnt. "Nein. Du warst süchtig. Nach Alkohol und Drogen, Elizabeth", meine Mutter schluckt angespannt. Trotz neuer Informationen, kehren keine Erinnerungen zurück. "Ich.. muss los. Meine Pause ist vorbei", meldet sich Mia wieder schüchtern zu Wort und erhebt sich. Schnell zücke ich mein Handy, husche um den Tisch herum und stelle mich neben sie. Ich lasse es mir nicht nehmen ein Foto mit meiner leiblichen Mutter zu machen. Ohen zu fragen richte ich die Kamera auf uns beide und schieße ein Foto von uns beiden. Von mir und einer etwas älteren Version von mir. "Danke", flüstere ich leise und umarme sie kurz, bevor ich meine Mutter wieder ansehe und ihr mit einem Blick klarmache, dass ich gerne gehen würde. Sie nickt verständnisvoll und zahlt für uns drei. Auch sie verabschiedet sich von Mia und begleitet mich zurück nach Hause. Meinem richtigen Zuhause. In unser Anwesen.
_______________________________________Kommt was spät heute.. habe das Kapitel gerade erst fertig geschrieben. Sorry, ich hatte keine Zeit durch die Klausuren und die Schmerzen von meinen neuen Piercings machen es mir nicht gerade leicht mich zu konzentrieren..
Luv ya
- Little Demon 😈
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Drugs 2 - Memories
Teen FictionDie Fortsetzung von Drugs ---------------------------------------------------- "Listen to the people who love you. Believe that they are worth living for even when you don't believe it. Seek out the memories depression takes away and project them in...