13. Kapitel/ Friends and Enemies

23 3 0
                                    


Kurz schaue ich mich verwirrt um, bevor ich die Person sehe, die mich tatsächlich angesprochen hat. Jetzt bin ich nur noch verwirrter. Soll das irgendwie Schicksal sein, dass ich ihn ausgerechnet jetzt treffe? Jetzt, wo ich mich in Hidan verliebt habe. Mein Leben scheint mich wirklich verarschen zu wollen. Ist ja nicht so, als hätte ich gestern schon lange genug über ihn nachgedacht.

„Was machst du hier?", fragt mich Shusei und ich kann ihn einen Augenblick nur anstarren. Viel verändert hat er sich nicht, davon abgesehen, dass seine Konturen noch markanter und seine Haare etwas länger geworden sind. Er sieht immer noch genauso gut aus wie vor einigen Jahren noch. Kurz gucke ich zu Hidan und versuche die beiden zu vergleichen, was jedoch unmöglich ist, da sie einfach zu verschieden sind.

„Begrüßt man so jemanden, den man fünf Jahre lang nicht gesehen hat?" Mein Ton ist kälter und härter als beabsichtigt, weswegen ich vor mir selbst ein bisschen erschrecke.

„Natürlich nicht, tut mir leid." Und dann umarmt er mich kurz.

Mein Herz setzt einen Schlag aus und ich weiß nicht, was genau ich machen soll. Doch bevor ich irgendwie handeln kann löst er die Umarmung auch wieder und geht einen Schritt zurück.

„Du siehst anders aus", sagt er dann und mustert mich.

„Findest du? Inwiefern?" Sein Blick ist eindringlich und auch irgendwie ein wenig unangenehm, doch ich ignoriere dieses Gefühl so gut es geht.

„Ich weiß selbst nicht so genau, wie ich das sagen soll. Aber irgendwie unnahbarer und vor allem selbstsicherer. Deine ganze Haltung und Ausstrahlung hat sich zu früher verändert. Aber natürlich im positiven Sinne. Und was machst du jetzt hier? Warum bist du umgezogen?"

Ich wusste nicht, dass Shusei so gesprächig ist, aber vielleicht ist das auch nur eine Folge der Zeit. „So habe ich das noch nie gesehen. Du hast dich aber auch verändert. Und was ich mache? Ich war gerade auf dem Weg zum Einkaufen. Umgezogen bin ich eigentlich unfreiwillig aber das ist etwas kompliziert."

„Okay, ich verstehe. Und wer ist der Typ, der mich die ganze Zeit so böse ansieht?", fragt er dann belustigt und ich drehe mich halb zu Hidan um.

„Der Kerl, der dich so böse anguckt ist nicht taub", sagt dieser grimmig und schiebt die Hände in die Jackentaschen.

Seine Worte lassen mich schmunzeln. „Das ist Hidan, mein Mitbewohner. Und er guckt eigentlich fast immer so", beantworte ich dann Shuseis Frage.

„Du bist mein Mitbewohner und nicht umgekehrt. Das macht einen Unterschied, denn ich habe dich einfach so aufs Auge gedrückt bekommen."

Seine Laune ist inzwischen ganz unten im Geheimkeller des Geheimkellers des Kellers des Hauses unter der Erde angekommen. Doch daraus mache ich mir nichts. „Dann eben so. Aber wir wohnen vorerst zusammen, bis ich irgendwann mal was Eigenes finde. Solange muss ich ihn ertragen und er mich. Aber inzwischen kommen wir ganz gut miteinander aus." Unter ‚ganz gut miteinander auskommen' verstehe ich seit neustem natürlich Sex zu haben.

„Dein freundlicher Mitbewohner hat doch bestimmt kein Problem damit, alleine einkaufen zu gehen. Dann würde ich dich nämlich gerne auf einen Kaffee einladen und einfach ein bisschen reden, wenn du damit kein Problem hast", sagt Shusei und lächelt freundlich.

„Reden ist ein anderes Wort für ficken", grummelt Hidan und dreht sich um. „Du hast 'nen Schlüssel." Er geht und lässt mich mit Shusei alleine, weswegen mir wohl keine andere Wahl bleibt als mit ihm zu gehen.

Wir setzen uns in ein kleines Café und unterhalten uns. Er erzählt mir was er gemacht hat, als er aus dem Heim konnte. Er hat die Schule abgeschlossen – so wie eigentlich fast alle – und studiert jetzt Psychologie. Dass er einmal Psychologe wollen würde hätte ich nicht gedacht, aber wir haben früher auch nie über Sachen wie Zukunftspläne, gesprochen.
Ich erzähle ihm meine Geschichte, dass ich ebenfalls studieren war, mein Haus dann aber abgebrannt ist und ich eine Zeit lang mein Gedächtnis verloren hatte, wie ich zu Hidan gekommen bin, aber nicht, dass ich mich in ihn verliebt habe. Das geht wirklich niemanden etwas an. Okay, Kisame weiß es, aber er kennt Hidan auch.

Love is NEVER easyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt