Third chapter

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Angeber

Die folgende Woche verlief alles normal; zumindest dachte ich das, bis ich einen Abend im Fernsehen gesehen hatte, wie es zu einem weiteren Mord gekommen war.

Ein Mann wurde brutal vor den Augen der ganzen Stadt an ein Gebäude gehängt. Dabei wurden ihm qualvolle Buchstaben in den Bauch, in die Brust und einige in die Arme geritzt.

We warned you.

Die Polizei versprach der ganzen Stadt Schutz, ebenso wie der Bürgermeister, der uns befahl, bei jedem kleinen Vorkommnis, welches uns komisch vorkam, direkt der Polizei zu melden.

Augenblicklich wurde ich nervös. Ich hatte keinem davon erzählt. Wie sollte ich wissen, ob er überhaupt damit etwas zu tun hatte?

So oder so würde ich ins offene Messer rennen, würde ich wirklich so dumm sein, ihn zu verpetzen.

Einerseits war es auch dumm von mir, keinem etwas davon zu sagen, da ich wirklich jeden Tag damit zu kämpfen hatte. Andererseits wusste ich auch, dass, wenn ich mich nicht mit diesen Leuten anlegen würde, sie keinen Grund hatten, mich in irgendeiner Art und Weise zu verletzen.

Hoffte ich.

Alles, was er kannte, war mein Name. Damit konnte man nicht viel anfangen.

Ich sollte dieses Thema — also auch ihn — ein für alle Mal aus meinem Kopf streichen. Denn je weniger ich mir darum Gedanken machte, umso weniger nervös war ich und umso weniger nervös ich war, umso weniger würde ich auffallen.

Die ganze Stadt, wirklich jeder einzelne Mensch, sprach nur noch von dieser Gang, die angeblich auch in Drogen- und Waffengeschäften verwickelt war und damit verdienten wohl die Mitglieder ihr Geld.

Ich blickte bei diesen ganzen Horrorgeschichten nicht mehr durch.

Es wurde immer weiter wild spekuliert, ob die nicht doch irgendwann weiter ziehen würden, sobald die Stadt sie in Ruhe ließe und denen einfach die Freiheit gaben, ihre Geschäfte in der Stadt zu machen.

Insgeheim fand ich den Plan gut, doch uns wurde heute, wahrscheinlich in der ganzen Schule, erklärt, dass man bei sowas nicht wegschauen durfte und sich auch nicht ergeben solle.

Für mich sah das nicht wie ergeben, sondern eher wie den wilden Raubkatzen Fleisch zum Fraß hinzuwerfen aus.

Mechanisch stocherte ich in den Kantinen essen herum, da ich einfach keinen Hunger in den letzten Tagen verspürt hatte.

Zwar waren diese Gangs das Einzige, worüber diskutiert wurde, doch beispielsweise bei meinen Freunden sah es so aus, als würden sie sich darum keine wirklichen Gedanken machen.

Im Gegenteil lebten sie ihr Leben einfach weiter. Das sollte ich auch tun. Kein Grund, paranoid zu werden.

„HeyDahlia? Alles okay bei dir? Du bist schon die letzten Tage immer so abwesend." Ginny sprach mich schließlich an, als die anderen noch nicht zu uns gestoßen waren. Ihre grünen Augen blickten jeden Punkt meines Gesichtes an, als ob sie versuchte, mich zu lesen.

Besorgt blickte sie mir in die Augen, als sie eine Hand an meinen Arm legte.

„ U-uhm, dieser ganze Schulstress macht mir nur wahnsinnig zu schaffen momentan." Log ich und hoffte, sie würde es nicht merken.

„Bist du dir sicher, dass es nur das ist? Du weißt, du kannst mit mir reden." hakte sie weiter nach.

Sollte ich es ihr doch vielleicht erzählen? Vielleicht versprach sie mir ja, es wirklich keinem zu erzählen? Immerhin war sie meine beste Freundin.

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