Overdose

Sixteenth Chapter

↱Tante May↰

P.O.V Change

Der restliche Tag verlief weiter normal, nur man merkte, wie diese Spannung zwischen uns abgefallen war, weil wir endlich darüber geredet hatten. Schließlich war es schon acht Uhr abends und ich versuchte mir noch die letzten Formeln für Mathe in den Kopf zu drücken.

Wieso hatte ich immer dieses Gefühl, dass die Zahlen mich alle auslachten?

Isaiah war anscheinend duschen, da er in diesem Moment nur mit Boxershorts die Treppen runter stolziert kam; wie ein richtiger Gott. Und wie sollte ich bei diesem Anblick lernen?

„ Und klappt's?" Fragte er, stützte sich mit seiner Hand neben meinem Buch auf dem Tisch ab. Verzweifelt sah ich zu ihm hoch und schüttelte den Kopf und ließ meine Schultern hängen.

Er setzte sich an das Kopfende, also schräg links von mir und drehte sich das Buch zu. Seine dunklen Augen schweiften ein paar mal über die Seiten, als er plötzlich schnaufte und das Buch wieder hin legte.

„ Tut mir leid aber Mathe ist auch für mich der größte scheiß, den ich nie verstehen werde." Meinte er und lächelte mich zaghaft an. Er griff nach meiner Hand und hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken.

„ Wie wär's wenn wir erstmal etwas essen hm?" Fragte er und spielte mit meinen Fingern.
„ Wenn du etwas mathematisches Verständnis in das Essen tust, dann gerne." Seufzte ich und er schnätzte mit der Zunge.

„ Vor allem erwartest du das ich mich noch konzentrieren kann, wenn du", ich deutete auf seinen Körper, „ Halbnackt vor mir sitzt!"

Leise fing er an zu kichern bevor er mich plötzlich auf den Tisch hob und somit die meisten Sachen vom Tisch fielen. Er fing an hinab von meiner Wange, runter zu meinem Hals küsse zu verteilen.

„Isaiah, ich kann mich nicht immer ablenken lassen." murmelte ich und drückte ihn leicht an den Schultern von mir. Seufzend entfernte er sich doch bevor er überhaupt etwas sagen konnte, ertönte die Türklingel.

„ Kommt noch jemand?", fragte ich ihn verwirrt, hopste vom Tisch herunter als er mit grimmigem Blick zur Tür lief bevor er sich ein Hemd über die Schultern warf, ohne es vorne zuzuknöpfen.

„ Vielleicht jemand der Mathe kann?" Der
Sarkasmus in meiner Stimme ließ Isaiah noch einmal zu mir lächeln bevor er die Türe öffnete.
Eine düster rein guckende May wurde von der gerade geöffneten Tür offenbart.

Ihre Fingernägel, die sie wie immer in einem weinrot lackiert hatte, krallten sich in ihre Kakaofarbene Tasche. Ihre sonst dunkelbraunen Haare, wurden nun durch einzelne Highlights erhellt, was sie so aussehen ließ, als ob sie viel Zeit in der Sonne verbracht hatte und dadurch ihre Haare heller geworden sind.

Wie ein aufgescheuchtes Huhn schnappte sich Isaiah wine Jogginghose die über einen Stuhl hing und zog sie sich über.

„ M-may?" Ein fast schon ersticktes Keuchen verließ meine Lippen, als ich zögerlich auf sie zu lief. Misstrauisch trat sie an Isaiah vorbei, gab ihm einen strengen Blick bis wir voreinander standen und sie mich mit glasigen Augen fest in ihre Arme zog.

Beruhigend strich ich ihr über ihre Haare, während ich es genoss ihren vertrauten Duft einzuatmen.

Etwas an ihr würde ich immer mit meiner Mutter verbinden.

„ Jetzt hast du die Möglichkeit zu sagen, ob ich dich ganz schnell hier raus bringen soll! Ich hab meinen Revolver dabei, ich Knall den Typen ab!" Mit Nachdruck sprach sie in mein Ohr und krallte ihre Finger in meine Haare.