Kapitel 4

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Natasha betrat nach einigen Sekunden die Küche, in der sich bereits Clint und Tony eingefunden hatten. Von den anderen war nirgends eine Spur zu sehen. Als sie einen Fuß in den Raum setzte, hob Letzterer sofort den Kopf. Doch auch Clint schien gemerkt zu haben, dass sie sich zu ihnen gesellte. Alles andere hätte sie bei dem Agenten aber auch ziemlich gewundert.

„Morgen", brummte ihr bester Freund in seine Kaffeetasse hinein, hob den Blick aber nicht von der Zeitung, die er in den Händen hielt. „Guten Morgen", erwiderte sie und ließ sich gegenüber von ihm auf einen der Stühle sinken. „Na? Gut geschlafen?", meldete sich Tony nun ebenfalls zu Wort. Dadurch sah sie nun auch zu ihm und bemerkte in seinen Augen einen merkwürdigen Ausdruck, den sie aber nicht richtig einordnen konnte.

Jedoch brachten seine Worte sie dazu erneut an die vergangene Nacht zu denken. Dadurch schlich sich ein kleines Grinsen auf ihre Lippen, das sie nicht mehr loswerden konnte, egal wie sehr sie es versuchte. Bucky hat sie in der letzten Nacht nämlich kaum schlafen lassen. Die Zeit, in der sie geschlafen hatte, war jedoch besser gewesen als sonst. Heute war er nämlich bei ihr geblieben, anstatt zu gehen, wie er es oft machte, da die anderen nicht unbedingt wissen sollten, dass sie etwas miteinander hatten. Schließlich kannten sie ihre Kollegen gut genug, um zu wissen, dass sie sich ihre Kommentare in der Regel nicht sparen konnten. Besonders Tony konnte, was das anging, wirklich schlimm sein.

„Ähm, ja", antwortete sie auf Tonys Frage hin und wendete sich dann an Clint: "Clint, kannst du mir mal eine Tasse Kaffee machen?" Ihr bester Freund ließ seine Zeitung mit einem Nicken sinken und drehte sich auf seinem Stuhl zur Kaffeemaschine herum, die nicht weit von ihm weg stand. „Danke", sie lächelte dankbar, als er ihr wenig später eine Tasse überreichte.

Gerade wollte sie die Tasse an ihre Lippen setzen, da öffnete sich die Küchentür ein weiteres Mal und Bucky trat ein. „Morgen", begrüßte er seine Teammitglieder genauso wie Natasha vor ihm. „Morgen", erwidern die anderen beiden brummend, richteten ihre Aufmerksamkeit dann aber wieder auf ihr Essen.

Bucky ging schnurstracks auf den Stuhl neben ihr zu und ließ sich darauf sinken. Sie konnte nicht anders als aus dem Augenwinkel auf Anhieb zu ihm zu blicken. Scheinbar bemerkte er ihren Blick sofort, da er breit zu grinsen begann. Schnell schaute sie wieder weg und wollte sich ihrem Essen widmen.

Scheinbar hatte er aber vor sie weiterhin abzulenken. Unter dem Tisch ließ er die Hand zu ihr wandern und legte sie auf ihrem Oberschenkel ab. Seine Berührung jagte einen wohligen Schauer durch ihren Körper und sie musste mit aller Kraft ein zufriedenes Seufzen unterdrücken. Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und nahm einen kräftigen Schluck ihres Kaffees, um ihr eigenes Grinsen zu unterdrücken. Allerdings war sie ihm einen warnenden Blick zu, der ihm klarmachen sollte, dass er sowas nicht tun sollte, dass er sowas nicht tun sollte, wenn die anderen in der Nähe waren.

Daraufhin schmollte er leicht, doch sie konnte sehen, dass es nur gespielt war. Trotzdem nahm er seine Hand aber weg und wendete sich ebenfalls wieder dem Essen zu. Das reichte, damit Natasha ihre Konzentration wieder erlangte. Dadurch fiel ihr Tony auf, der die Augen leicht zusammen gekniffen hatte und das Paar mit seinem Blick fixierte. „Tony? Geht's dir gut?", fragte sie mit verwundertem Blick und ihr Herz machte einen leichten Satz. Hatte er gesehen, was Bucky getan hatte?

„Da hatte jemand gestern wohl Spaß", kommentierte der Millionär nur und richtete den Blick auf eine ganz bestimmte Stelle an ihrem Hals. Ihre Augen weiteten sich leicht und instinktiv berührte sie mit der Hand die Stelle, auf die er schaute. Ohne es selbst sehen zu müssen, wusste sie, worauf er da anspielte.

Scheiße, dachte sie, als ihr klar wurde, dass Bucky dort gestern eine beträchtliche Anzahl von Knutschflecken hinterlassen haben musste. „Halt die Klappe", murmelte sie mit bösem Blick und versuchte die Male unter ihren langen, roten Haaren zu verbergen. Schon gestern war ihr klar gewesen, dass sein Hang dazu, ihr Knutschflecken zu verpassen, sie früher oder später noch verraten würde.

Auf ihre Worte reagierte er nur mit einem wissenden Blick und wackelte leicht mit den Augenbrauen. Sie rollte nur mit den Augen, während sich ihre Wangen leicht rot färbten.

Scheinbar war Bucky die Situation auch merklich unangenehm, da er schnell ein neues Thema anschnitt: "Wie lief es eigentlich gestern noch mit unserem Ziel, Tony?" „Alles lief gut", antwortete er darauf nur mit einem Schulterzucken: "Ich habe ihn zu Fury gebracht und jetzt sitzt er in einer Zelle im Helicarrier, bis irgendwer anders ihn später verhört." „Fury war übrigens sehr froh, dass du ihm nicht mehr angetan hast, als diese Sache mit dem Nerv", fügte er dann noch hinzu: "Seinetwegen kannst du das gerne öfters so machen."

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