Kapitel 5

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„Und du denkst wirklich, dass es eine gute Idee wäre, wenn ich mit dir trainiere?", Natasha hob eine Augenbraue, während Tony zu ihr in den Ring stieg. „Ja, das denke ich", nickte er bestätigend, während er sich aufrichtete: "Schließlich bist du eine der besten Nahkämpfer des Teams und mit Abstand diejenige, mit der ich am liebsten trainieren will." Er zwinkert ihr mit einem charmanten Grinsen zu. Zur Antwort rollte sie mit den Augen, konnte das kleine Grinsen, das auf ihren Lippen erschien, allerdings nicht verstecken und versuchte es auch nicht richtig. Schließlich verstanden sie sich in letzter Zeit nicht schlecht und ein wenig Training konnte ihr auch nicht schaden. Obwohl die letzte Mission gezeigt hatte, dass sie definitiv besser in Form war, als er.

„Na gut, dann beschwer dich aber später nicht, wenn ich dich hart rannehme", sagte sie, doch schon während sie sprach, wurde ihr klar, dass sie ihm damit gerade die perfekte Vorlage gegeben hatte. „Du meinst so wie Bucky dich letzte Nacht", kam es daraufhin auch schon von ihm während er sie mit wissendem Blick ansah. Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu, spürte allerdings ein leichtes Ziehen in ihrem Inneren. „Ach komm schon, schau nicht so. Das ist doch offensichtlich", er machte noch einen Schritt auf sie zu und streckte eine Hand aus, um ihre roten Locken zur Seite zu schieben: "Zumindest verraten das die Knutschflecken an deinem Hals, die du nicht gerade gut überschminkt hast." Instinktiv schob sie seine Hand weg und bedeckte ihn dafür mit ihrer Eigenen. Das war es dann wohl mit dem Verstecken von dem, was Bucky und sie miteinander hatten, vor ihren Teammitgliedern. „Ich hatte nicht viel Zeit", erklärte sie knapp. Schließlich hatte sie den ganzen Morgen lang gearbeitet und kaum Zeit dazu gehabt sie viel um diese Überbleibsel der letzten Nacht zu kümmern."Oh, mich stört es nicht", sein Grinsen wurde ein wenig breiter: "Höchstens, dass sie nicht von mir sind."

„Lass das besser nicht Bucky hören", erwiderte sie daraufhin, nahm allerdings erneut dieses Ziehen war, welches sie allerdings nicht wirklich negativ fand. Er machte einen Schritt auf sie zu und einige Sekunden lang sahen sie einander einfach nur an. Dann brach Natasha allerdings den Blickkontakt und begab sich in die Position, die sie beim Training meistens am Anfang eines Kampfes einnahm: "Jetzt komm. Wir sollten nicht den ganzen Tag rumquatschen." Darauf antwortete er, in dem er sich selbst in eine Position begab, bei der Natasha allerdings schon jetzt einige offensichtliche Schwächen entdeckte, die sie ausnutzen konnte.

Kurz dachte die Rothaarige nach, setzte dann aber zum ersten Schlag an. Diesen wehrte er ab, drehte sich dabei aber so, dass seine rechte Seite völlig schutzlos war, weshalb sie es schaffte ihn mit einem Schlag genau an diese Stelle gegen die Seile des Rings zu befördern.

Ihm entwich die Luft und er sah sie überrascht an, während er sich von den Seilen abstieß. „Was hast du gedacht?", sie legten den Kopf leicht schief und zuckte mit den Schultern: "Ich habe dich doch vorgewarnt. Außerdem würde ein echter Gegner auch nicht vorsichtiger mit dir sein." „Bekomme ich denn keinen Sympathiebonus?", scherzte er, während er sie kurz von Kopf bis Fuß musterte und sich dann erneut richtig hinstellte. Allerdings nahm er dieses Mal eine merklich andere Position ein, die ihrer eigenen ziemlich ähnelte. Scheinbar hatte er aus seinem vorherigen Fehler gelernt und schien sich nun ihre eigene Taktik abzuschauen. Gar nicht so dumm. Das musste sie wirklich sagen. Allerdings würde ihm das in einem wirklichen Kampf ohne seinen Anzug auch nicht viel weiter helfen, wenn er keine Routine in seine Bewegungen brachte und lernte die Schläge, sowie die Schwächen seines Gegners besser vorauszusehen. „Schade, aber gut", antwortete er und war dieses Mal derjenige, der zuerst angriff.

Aus irgendeinem Grund war sie selbst in Gedanken und deshalb nicht auf seine plötzliche Attacke vorbereitet gewesen. Dadurch gelang es ihm sie zu packen und sie an sich zu ziehen, sodass sie keine Chance mehr hatte nach ihm auszuholen. Das war tatsächlich kein schlechter Zug gewesen. Das musste sie zugeben. Einen Moment lang sahen sie sich einfach nur an, während sie spürte, wie sich etwas hartes leicht gegen ihren Bauch drückte. „Du freust dich wohl sehr darüber mit mir zu trainieren", kommentierte sie und ein kleines, amüsiertes Grinsen erschien auf ihren Lippen. Kurz senkte er den Blick an die Stelle, auf die sie anspielte, hob den Kopf dann aber wieder. Sein Gesicht hatte dabei aber nicht an Selbstbewusstsein verloren: "Natürlich, ich freue mich immer dich zu sehen." Natasha konnte sich ihr Lächeln nicht verkneifen, spürte allerdings auch, wie in ihre Wangen leichte Hitze stieg.

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