Kylies P.o.V.
Seit ich ein Kind bin, bin ich immer das wichtigste für meine Mum und meinen Dad gewesen. Sie hätten alles für mich getan. Mein Leben lang waren sie immer da um mich zu beschützen. Ich war immer beliebt gewesen, meine Mitschüler hatten mich vergöttert, bis da dieser eine Tag war. Der Tag der alles veränderte.
Ich war gerade mit meinem festen Freund Josh in meinem Zimmer gesessen und hatte Netflix geschaut, als es an der Tür klingelte und ich die Treppe hinunter ging, woraufhin ich sie öffnete. Vor mir standen zwei ca. 30-jährige Polizisten, die verloren dreinblickten. "Miss Kylie Frantzich?", stoß der große schlanke Polizist hervor, Ich nickte und in mir breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Der etwas kleinere, rundliche Mann ergriff nun das Wort : " Sind sie alleine zu Hause? Wir würden gerne hereinkommen." Ich erklärte, dass mein Freund noch da war und rief Josh in die Küche, wo ich den beiden Polizisten etwas zu trinken anbot. Josh kam in das Zimmer und stutzte kurz, als er die Männer sah. Er starrte erst sie, dann mich an und schien als ob er am liebsten gehen würde.
Der große blonde Polizist bat seinen Kollegen, das für ihn zu übernehmen. Und endlich erfuhr ich, was hier eigentlich los war. "Miss Frantzich, bitte setzen Sie sich. Mein Kollege und ich wurden eben zu einem Einsatz gerufen, bei welchem es sich um einen Verkehrsunfall handelte. Ihre Eltern waren involviert. Ein LKW erwischte ihr Auto als es am Straßenrand stand. Wir vermuten dass es wegen zu wenig Kraftstoff stehen geblieben ist. Der Notarzt wurde kontaktiert, jedoch konnte er nichts mehr für sie tun. Es tut mir sehr leid, Miss... Alles Rechtliche sollte bereits schriftlich bestimmt sein, Sie werden bei Verwandten untetkommen bis..."
Seine Worte verschwammen. Sein Gesicht verschwamm. Meine Welt verschwamm. Wie gefangen saß ich da und konnte mich nicht bewegen. Ich merkte nicht, wie sie mir von meiner Zukunft berichteten, merkte nicht, wie sie sich verabschiedeten und nicht, wie Josh die Tür ins Schloss fallen ließ um einen wichtigen Anruf entgegen zu nehmen.
Erst als es plötzlich still wurde erwachte ich wieder. Totenstill. Ich sah mich benommen um und realisierte, dass ich alleine war. Keine Polizisten, kein Josh. Keine Mum und kein Dad. Ich war einsam.
Ich hatte in dieser Nacht nicht geschlafen. Ich erinnere michh nicht, was ich getan habe, nur daran, dass es plötzlich wieder hell wurde und ich die Nacht verpasst hatte. Ich konnte nicht zur Schule gehen, konnte nichts essen, konnte nicht einmal weinen. Stundenlang saß ich am Fenster und starrte auf die Straße. Ein Auto links, ein Auto rechts. Hin und her. Keines hielt oder wurde lamgsamer. Alles bewegte sich im Takt. Bis ein mir bekanntes Auto doch zum stehen kam.
Es klingelte.
Ich öffnete nicht.Ein Schlüssel wurde im Schloss umgedreht und schwere Schritte ertönten.
"Kylie. Komm raus, wur müssen packen."
Mein Onkel Harry.
Ich erinnere mich an das Gefühl, welches sich damals in mir breit machte. Das Nichts wurde von einem Stechen unterbrochen.
Solange ich denken kann, hielt mein Vater Onkel Harry immer für einen schlechten Umgang. Er und seine Frau Pat, die Schwester meines Dads, hatten eine Tochter, welche ihnen weggenommen wurde als sie mit blauen Flecken am Arm in die Schule kam.Harry nahm Tabletten um seine Wut zu kontrollieren und er hatte sich über die Jahre gebessert, seine Gespräche mit der Polizei und dem Jugendamt hatte er jedoch nie zu Zeiten gehabt, wenn es wieder schlimmer wurde.
Tante Pat hatte selbst zu viel Angst vor ihm um ihm zu widersprechen. Mit der Zeit verlor sie ihre Empathie und als Caecilia ins Jugendheim geholt wurde blieb von der alten Pat nichts mehr übrig. Sie wurde ein Schatten ihres gewaltsamen Mannes und hörte auf, sich von ihrer Familie zur Vernunft bringen zu lassen.
Sie lehnten ab, dass meine Eltern Caecilia adoptieren durften und ihre Tochter zog an das andere Ende des Landes. Cilia war jahrelang meine beste Freundin gewesen, durch die Gefahr, welche damals von ihren Eltern ausging, durften wur jedoch nie erfahren, wo genau sie nun war.
"Kylie. Ich würde gerade viele Dinge lieber tun aber du musst mit uns kommen. Bis du 18 bist werden dein Onkel und ich dich aufnehmen."
Ich musste in ihr Haus ziehen, an ihrem Tisch essen und an Harrys Wutanfällen teilhaben. Die Monate nach dem Unfall lebte ich in einer Trance, ich sprach mit niemandem außer Pat und Harry, und das nur im nötigsten Fall. Ich sah Joshs Instagram Post mit seiner neuen Freundin, sah meine Freunde und Mitschüler weiterleben und blieb selbst in meiner kleinen Welt gefangen.
Ich erinnere mich an die vielen schmerzhaften Momente, die Gespräche über den Unfall, meine Wut über das Verhalten meiner Verwandschaft, meine Aussage über Caecilia und schließlich mein Verschwinden in unser Haus, als Harry mich schlug.
Es dauerte nur eine Nacht, meine Sachen aus dem alten Haus zu holen und den Tresor meiner Eltern zu räumen. Nur eine Nacht, um einen Briefumschlag mit der Aufschrift "Falls uns eines Tages etwas passieren sollte" drain zu finden und nur eine Nacht, um mit meinem Motorroller zum nächsten Flughafen zu fahren und an den Ort zu fliegen, welcher in dem Brief erwähnt war.
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What am I
Fanfiction~Why don't we Fafnfiction~ "What am I? Wer oder Was bin ich?" Das ist die Frage, die sich Kylie fast täglich stellt. Nach dem Tod ihrer Eltern verschwindet die 17-Jährige nach Los Angeles, in die Stadt, welche sie schon immer angezogen hatte. LA sol...