You're so beautiful

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Daniel's P.o.V

Ich lag in meinem Bett und sah an die Decke. Ich hatte jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren. Ich dachte an das, was Jonah gesagt hatte und fasste mir (schon wieder!) an mein blaues Auge. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass Jonah so ausgerastet war. Wollte er etwas von Kylie? Aber er hatte sie doch gar nicht beachtet, bis er vorhin in mein Zimmer gestürmt kam. Es wirkte immer eher so als ob er sie loswerden wollte, obwohl er sie nicht mal kannte. Oder?

Warum sollte Jonah jemanden verurteilen, den er nicht mal kannte? Hatte er Kylie etwa schon früher getroffen? Nein, das konnte nicht sein, er war so gut wie nie alleine unterwegs, seit wir von dem Unfall wussten. Wir konnten ihn einfach nicht alleine lassen er tat mir immer unglaublich leid weil er all das durchstehen musste. Ich wollte ihm immer in allem zur Seite stehen, doch eigentlich hatte ich doch keine Ahnung was in ihm vorgingen. 

Seit dem Tod seiner Eltern war Jonah so verschlossen wie nie zuvor. Vorher war er ein offenes Buch gewesen, wir hatten uns immer blind verstanden und es stand nie irgendetwas zwischen uns. Doch ab diesem Schicksalsschlag hatte er sich verändert. Er weigerte sich, mit mir zu reden und machte so auch mir die Zeit sehr schwer, da ich in ihm meinen besten Freund, meinen Bruder verloren hatte. Ich war trotzdem immer für ihn da gewesen, doch was sich vorhin abspielte, war für mich die Hölle. 

Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass es bereits sieben Uhr war. Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Da es jetzt sowieso keinen Sinn mehr hatte, stand ich auf und beschloss, mich auf die Suche nach Kylie zu machen, die die letzte Nacht im Gästezimmer verbracht hatte.

Kylie's P.o.V.

Ich war schon seit fünf Uhr wach, da ich total schlecht geschlafen hatte. Ich hatte noch nicht ganz realisiert, was gestern passiert war. Warum war Jonah so ausgerastet? Erst hatte ich das Gefühl dass er mich nicht leiden konnte, doch als er Daniel aus dem Zimmer gezogen hatte, lag da etwas anderes in seinem Blick als Hass. Er sah so...traurig aus. Außerdem hatte ich bemerkt dass sein Gesicht komplett rot war. Was war nur passiert? Was hatte ihn dazu bewegt so etwas zu tun? 

Ich war unfassbar enttäuscht von mir. Wäre ich nicht gewesen, wäre all das wahrscheinlich nie passiert. Ich hatte wieder mal alles kaputt gemacht. Ich hätte einfach nicht mit den Jungs mitkommen , und erst recht nicht hier schlafen sollen. Vielleicht wäre es sogar gut ausgegangen wenn ich nicht bis mitten in der Nacht bei Daniel geblieben wäre. Daniel... Was hatte ich ihm nur angetan? Er hatte mich getröstet und musste nun auch noch Schmerzen dafür erleiden.

 Ich bemerkte die Träne, die meine Wange hinunter lief erst, als Daniel das Gästezimmer betrat und sie mit einem "Hey, bitte nicht weinen..." wegwischte. Ich schluchzte und sah ihn traurig an. Sein linkes Auge war blau angeschwollen. Sein Anblick brachte mich nur dazu, noch mehr zu weinen, woraufhin er mich in die Arme nahm. Ich schluchzte: "Es tut mir so leid. Ich wollte doch nicht, dass er..." Ich brachte den Satz nicht mal zu Ende, da ich wieder heftig schluchzte. 

Daniel sah mir in die Augen, doch ich wandte meinen Blick ab. Er nahm meinen Kopf in seine Hände und flüsterte: "Hey, Kylie. Sieh mich an. Hör zu, du musst aufhören, dir die Schuld an allem zu geben. Das alles hier ist nicht deine Schuld. Jonah ist eigentlich nicht so, glaub mir. Er hat... naja, er hat viel durchgemacht und hat deswegen manchmal seine Ausraster. Was das gestern war kann ich mir zwar beim besten Willen nicht erklären aber er hatte seine Gründe. Es ist nicht deiner Schuld, okay?" 

Ich nickte und wusste nicht was ich sagen sollte, als Daniel plötzlich grinste. "Außerdem steht uns der Partnerlook, oder?" Er deutete auf mein blaues Auge und ich musste schmunzeln. "Du hast Recht. Danke. Danke dass du mich tröstest, obwohl es dir eigentlich viel schlechter geht. Das bedeutet mir so unglaublich viel..." Wieder verlor ich eine einzelne Träne, die Daniel schnell mit seinem Daumen abfing. Er sah mich eine Weile an, bevor er seine Lippen auf meine legte. Es war anders als gestern, es steckten so viele Emotionen in diesem Kuss. Ich bekam ein Gefühl, welches Josh mir nie gegeben hatte. Daniel schaffte es. mich von der einen Sekunde explodieren lassen. Er war unglaublich.  

Als er sich langsam von mir löste, sah ich kurz peinlich berührt zu Boden. Was tat ich hier? Josh hatte sich gerade erst von mir getrennt und jetzt schwärmte ich von Daniel, als wäre nie etwas gewesen. Ich war einfach ein schrecklicher Mensch. Daniel bemerkte wohl, dass ich mich nicht wohl fühlte, denn er strich über meine Wange und wisperte: "Du bist so wunderschön, Kylie. Bitte versteck dich nie wieder." Ich kuschelte mich an ihn und konnte tatsächlich für einen Moment alles um mich vergessen.

What am IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt