40. Kapitel

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LAST CHAPTER

Es war der Moment gekommen in dem mir ein schluchzer entfuhr und sich langsam gläserne Tränen bildeten.
Es war der Moment, in dem ich mich seit den letzten Wochen das erste Mal über was anderes Sorgen machte als über Calvin und ob ich jemals glücklich leben werden konnte.
Es war der Moment in denen mir, obwohl noch nichts feststand, heiße Tränen über meine geröteten Wangen liefen und Luke mich in seine beschützenden Arme nahm. Er küsste mich liebevoll auf meinen Haaransatz und drückte mich an seine Brust. Er versuchte gar nicht mich zu trösten oder meine Tränen zu stoppen. Er versuchte einfach nur für mich da zu sein, wofür ich ihm schon unendlich dankbar war. Ich wischte mit der Handfläche über meine wunden Augen und versuchte den Drang des Weines zu stoppen. Wenn ich ehrlich war, wusste ich auch gar nicht über was ich weinte. War es wegen Luke? Wegen der Unsicherheit ob wir eine gemeinsame Zukunft hatten oder nicht? Schniefend stemmte ich mich auf, versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu kommen.
"Sorry...", nuschelte ich. Es sollte mir eigentlich nicht peinlich sein vor Luke zu weinen, aber wer heulte schon gerne vor einem Typen, der einem...sehr viel bedeutete? Richtig, niemand. Ich rieb mir meine Augen, in der Hoffnung ein wenig weniger verheult aus zu sehen.
"Ich werde das schaffen, Jade."
"Mh...ja." Wieso klang ich so sehr nicht überzeugt? Ich sollte einwenig positiv denken.
"Wieso glaube ich, dass du mir nicht glaubst?", fragte Luke mit einem lächeln im Gesicht. Jetzt war er es der mich aufmuntern musste. Ich zuckte mit den Schultern. Er hob eine Augenbraue. "Ein bisschen vertrauen musst du mir schon."
"Ja, ich weiß."
"Sprich mir nach!"
"Euhh..?"
"Luke wird das schaffen. Luke besitzt ein starkes Durchsetzungsvermögen.", meinte er. Jetzt war ich es die eine Augenbraue hob. War das sein Ernst?
"Luke ist eingebildet. Luke überschätzt sich.", sagte ich anstelle und als ich seinen gespielt enttäuschten Gesichtsausdruck erkannte, erwischte ich mich damit wie ich mir ein grinsen verkniff. "Nop.", sagte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die aus meinem zerzausten Pferdeschwanz gerutscht war.
Ich seuftzte. "Luke wird das schaffen. Luke besitzt ein starkes Durchsetzungsvermögen.", wiederholte ich und musste jetzt doch aufglucksen. Er beherrschte das Aufmuntern eindeutig besser als ich. Dass er an sich glaubte sollte vorerst reichen. Ich ließ mich erneut auf seine Brust fallen, bloss diesesmal ohne Tränen in den Augen. Und wenn dann vom lachen. Plötzlich fiel mir etwas ein und abrupt saß ich mich wieder kerzengerade auf.
"Ich muss eigentlich schon zu Hause sein. Meine Mutter hat mir sowas wie Hausarrest gegeben." Ich verdrehte die Augen. Luke hob wissen einen Mundwinkel. "Sie weiß dass du hier bist und auch dass du später zu Hause sein wirst." Ich entspannte mich. Aber...wieso? "Ich möchte dir etwas zeigen."

10 Minuten später zog er mich mit einer Hand durch eine Dachlucke auf das Dach des Hauses. Es war flach, so dass man sich zu allen Ecken bewegen konnte. Staunend schaute ich auf unsere Stadt runter. Klar, es war kein vergleich zu Paris, aber dennoch...außergewöhnlich. Als kleines Kind hatte ich mir immer ein Flachdach gewünscht, auf das ich flüchten konnte wenn es mir nicht gut ging. Ich wollte den Sternen meine Probleme erzählen. Und nun stand ich hier...mit der Person die mir am meisten bedeutet. Augenblicklich schlossen sich zwei große Arme von hinten an meinen Oberkörper. Wie auf Knopfdruck schloss ich meine Augen und wir wippten von einer Seite zur anderen. Sein warmer Atem blies mir in den Nacken, kitzelte angenehm, hinterließ ein lächeln auf meinen Lippen. Ein paar Minuten verweilten wir in dieser Stellung. Keiner von uns traute sich etwas zu sagen. Mit den Augenblicken verschwand die Sonne hinter dem Horizont und langsam erhellte sich die Stadt, bis letztendlich die Sterne am Himmel erschienen. Gott sei Dank, hatte ich einen dicken Pullover an, der mich jetzt vor der brausenden Kälte bewarte.
"Jade.?", meinte Luke aufeinmal.
"Mh?", anwortete ich. Wenige Momente spürte ich wie Luke die Luft anhielt. Er schien sich seinen Worten nicht sicher zu sein, aber ich beschloss ihm so viel Zeit zu geben wie möglich war. Es war so ein perfekter Ort. Eswar der perfekte Ort.
"Ich..."
Ich drehte mich zu ihm um. Er lächelte, was mein Herz sofort warm werden ließ.
"Ich liebe dich, Jade." Seine Augen zuckten bei den Worten und zum ersten Mal seit wir uns kannten, wich er meinen Blick aus. Bei mir lösten die Worte Glückgefühle aus. Ich spürte nun viele kleine, rosa Einhörner die in meiner Brust sprangen und mit Herzchen um sich warfen. Wie lange ich auf diesen Moment gewartet hatte. Wie lange wir die 3 Wörter zurückhalten mussten.
Erst als ich lächelte und seinen Kopf in meine Hände hielt, stellte er Blickkontakt her. Seine Augen gaben mir das letzte.
Ohne zu zögern näherten wir uns, bis sich unsere Lippen trafen und mir salzige Tränen über die Wangen liefen.
I love you too, Luke.

Ja, das war das letzte Kapitel und die nur ca. 780 Wörter sind beabsichtigt. Es folgt noch ein Epilog und dann Danksagung und was noch so dazu gehört :( :-D
Ich hoffe das war jetzt nicht zu kitschig. Zu der nun guten oder schlechte Neuigkeit erfahrt ihr im Epilog...und dann endet die Geschichte von Jade, dem Mädchen das aus Fehlern gelernt hat und sich in Luke, dem schwarzhaarigen Beschützer mit den eisblauen Augen verliebte.
Wir sehen uns im Epilog!
Bis dann (:

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