{22} Schlaflose Nächte (1/3)

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Warning: Insomnia, Panic attack , ANGST and anti-LGBT+ slurs

Kirishima hatte schon immer so seine Probleme mit dem Schlafen. Klar, als Kind hatte wohl jeder diese Phase wo man nicht ohne Licht einschlafen konnte, oder eine Tasche packte und unter sein Kissen tat falls ein Brand einsetzen sollte. Oder? Naja, in der Gesamtschule begann es dann.

Stimmen, die ihm Szenarien vor Augen setzten.

Albträume, welche ihn alle 2 Stunden wieder aus dem Schlaf rissen.

Irgendwann, als er dann das zweite Mal in der Schule vor übermüdung zusammengeklappt war, hatten ihn seine zwei Mütter zum Arzt geschickt, und er kam mit den wundertabletten die seinen schlafrythmus retten sollten wieder heraus.

Er hatte in der UA aber nicht erwartet, wieder die alten Geschütze auspacken zu müssen, denn etwas bestimmtes hielt den rothaarigen schon gefährlich lange Nächte auf.

Katsuki.

So würde ihn Kirishima jedenfalls gerne nennen.

Als sie dann auch noch in Zimmer aufgeteilt wurden und er zusammen mit dem explosiven Blonden in ein Zimmer gesteckt wurde, konnte er es kaum noch verstecken. Er merkte die verwirrten, genervten blicke von seinem Zimmergenossen, wann immer der blonde seine tiefer werdenden Augenringe sah, vielleicht war das eine Art von Sorge? Kirishima war zu müde um darüber nachzudenken, seine Noten ließen nach, und selbst mit Bakugou als Tutor hatte er immernoch den Stoff nicht kapiert. Aber trotzdem, er verzichtete auf die Schlaftabletten, fühlte sich schwach wenn er daran dachte, dass er abhängig von diesen dummen Pillen war, um zu schlafen.

Während seiner schlaflosen Nächte tat er etwas, was ihm im Nachhinein immer leidtat. Er starrte auf das gegenüberliegende Bett, erfand wie jede andere Nacht in der er nicht schlafen konnte seine eigene Fantasiewelt, lief verschiedene Szenarien durch, hörte Musik, unterdrückte das stehende Hunger Gefühl und wartete einfach, dass es um 05.15 wurde, damit Bakugou aufstand und er wieder so tuen konnte, dass er geschlafen hatte.

Dieser Ablauf ging relativ lange, bis Bakugou endlich mal versuchte, seinen einzigen richtigen Freund in der Klasse zu fragen. Zwar endete das nicht gut, da Kirishima einfach nur abtat und meinte, das wird schon wieder, aber Kirishima war dankbar dass überhaupt Bakugou mal gefragt hatte.

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Leise seufzte Kirishima, den Blick starr an die Decke gerichtet, das letzte Mal als er auf die Uhr sah war es um 1, und die Halluzinationen hatten langsam nachgelassen. Schlaf. Pah, er brauchte den scheiß nicht. Kaffee war seine Rettung, und er lief wahrscheinlich nur ich durch seinen Blutzuckerspiegel und das Coffein, was durch seine Adern pochte.

Schatten verschwommen vor seinen Augen, wie eine Schlange wandte sich der schwarze Schleier, flitzte über die Decke. Kirishima glaubte sogar, das Rascheln zu hören als es sich bewegte. Hey, ich war ja nicht allein, dachte er, schüttelte jedoch enttäuscht von sich selbst den Kopf.

"Hey, Wan hast du vor es ihm zu sagen?" begann Mina, Kirishimas Kopf schmerzte, als er die falsche Realität erneut vor seinen Augen abspielen ließ.
"keine Ahnung, als ob er ja sagen würde." meinte der rothaarige, den blonden nicht bemerkend, welcher sich im Bett aufrichtete, weiterhin gedankenversunken die Decke anstarrend.
"Du musst es wenigstens versuchen!"
Würde Mina nur mal in Realität so mit ihm reden, vielleicht würde sich dann etwas ändern. Vielleicht stellte er sich diese Möglichkeit auch vor, vielleicht Halluzinierte er auch gerade. "Was versuchen?" fragte der blonde, in Kirishimas Vorstellung sah er immer genauso aus wie im echten Leben, perfekt. Neben ihm kam sich Kirishima immer so wertlos vor, als hätte man eine goldene Statur neben einen schlecht beschnitzten Baumstamm stellen.
"Äh... " begann sein Ebenbild in der Vorstellung zu stottern, rot im Gesicht.

Nicht bemerkend starrte der Junge weiterhin die Decke an, bis etwas ihn traf. Er tat es als Halluzination ab, doch dann traf ihn erneut etwas. Kirishima snappte aus seiner Fantasie heraus, die müden Augen kämpften darum, die lieder offen zu lassen, als er den Grund seines Leidens entgegensah.

Katsuki.

Auch wenn er selbst nichts dafür konnte, Kirishima hatte sich nun mal in ihn verliebt und es tat ihm jedes Mal aufs Neue weh, wenn er ihn sah, wohl wissend, dass er ihn niemals zurücklieben würde. Er war ja auch auf der UA um der Nummer 1 Held zu werden, nicht um an ein rothaariges nervenbündel gebunden zu werden, welches ihn nicht verdiente. Diese Realität traf ihn jedes Mal, wenn er in diese perfekten, dunklen seelenspiegel sah, immer, wenn er einen Blick auf seinen muskulösen Körper erhaschte, immer, wenn er an ihn dachte.

Ohne es wirklich mitzubekommen, hatte Kirishima angefangen zu weinen, seiner Meinung nach unmäniche Tränen flossen sein fast schon taubes und blasse Gesicht herunter, nicht mal merken dass Bakugou ihn immernoch anstarrte, bedauern in seinen Augen.

Zwischen den verschwommen Tränen sah Kirishima Bakugous Mund bewegen, doch es schien so als hätten seine Ohren spontan ihren Geist aufgegeben. Wieder öffnete Bakugou den Mund, diesmal etwas energischer, aber Kirishima hörte nichts.

Mehr Schatten schienen sich in seinem Augenwinkel zu sammeln, ihre flüsternden Sätze hörte er, sie halten gruselig in seinem brummenden Kopf nach.

Er sagt bestimmt, dass du zu laut heulst und du leise sein sollst.

Nein! Er fragt bestimmt ob er das Zimmer wechseln kann!

Bestimmt hat er gemerkt dass du ihn immer anstarrst und nennt dich Stalker!

Die stimmen wurden lauter, das zischen der Schatten um ihn herum wurde schneller, und sein Bewusstsein schien zu schwinden. Mittlerweile schrie Bakugou fast, den Mund weit aufgerissen.

Er schreit bestimmt dass er dich hasst.

Stalker.

Freak.

Schwuchtel.

Das letzte Wort Schnitt tief, öffnete unerwünschte Erinnerungen und Narben, sie fingen wieder an zu Bluten, und Kirishima war wie erstarrt. Er hörte seine Stimme, die sonst immer so wunderschön klang, nicht wissend, ob sie real oder fake war.

Was ist falsch mit dir gelaufen?

Rede mit mir!

Was starrt du so, schwuchtel?!

Kirishima sah, wie er selbst hustete, seine Tränen rannten immernoch seine blassen Wangen hinunter, als er sich unbewusst den Magen hielt, das stechen vor Hunger durchbohrte ihn wie ein Dolch.

Jetzt hör schon mit dem heulen auf, schwächling.

Nun stand Bakugou auf, spielte Kirishimas Kopf verrückt oder wollte er ihn gerade würgen? Kirishima wollte schreien, den blonden, der immer näher kam, von sich wegdrücken, aber er hatte keine Kontrolle mehr. Seine Instinkte und Notfallsysteme übernahmen dies jetzt, doch auch die könnten ihn nicht dazu bringen, den Blonden von sich zu drücken.

Lass mich los, bitte..

Er bettelte in seinem Kopf, seinen Mund verließ nichts als ein wimmern, wie bemittleidenswert er auch war.

Das und nichts anderes.

Udn bevor er sich versah, wurde er bewusstlos, spürte die Hände, die an seinen Schultern rüttelten nicht, hörte nicht das besorgte, wenn nicht schon verzweifelte fluchen und fühlte nicht die salzigen Tränen, die auf ihn vielen, als Bakugou versuchte ihn wieder zum Bewusstsein zu bringen.

Aber er war zu spät.

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Bnha One Shots á la SilvermoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt