10.

9.5K 132 22
                                    

Nach dem Gespräch mit meiner besten Freundin, zog ich mich mit dem Vertrag und dem mysteriösen Karton in mein Zimmer zurück. Schnell legte ich beides auf mein großes Himmelbett und begann erst einmal damit meine nassen Klamotten, die bereits unangenehm an meinem Körper klebten auszuziehen. Auch meinen BH legte ich ab, dann zog ich mir ein weites Hemd und eine dunkle lockere Hose an. Meine Haare wurden hochgebunden und das restliche Make-up in meinem Gesicht entfernt. Als ich fertig war lief ich zu meinem Bett, blieb jedoch unschlüssig davor stehen. Meine große Neugierde über den Inhalt wurde von der noch stärkeren Unsicherheit zurückgehalten. Ich war nie gut darin gewesen, wichtige Entscheidungen zu treffen und ich hatte Angst, vor dem was auf dem Stück Papier geschrieben war, was von mir erwartet werden würde. Meine Finger zitterten leicht, als ich den Vertrag langsam zu mir heranzog und die erste Seite öffnete. "Was ist das denn?", murmelte ich mehr verwirrt als geschockt und musterte das schwarze Papier auf dem immer wieder die selbe Frau abgebildet war, nur befand sie sich immer in unterschiedlichen Positionen. Jede Haltung hatte einen speziellen Titel wie Ehrbietung oder Inspektion. Mir war bewusst, dass ich als baldige Sub einige Positionen zu kennen hatte und auch ausführen musste, allerdings kam ich nicht umher festzustellen, dass die Vorstellung mich breitbeinig vor Ivar hinzustellen, um mich ihm zu präsentieren, einen gewissen Widerwillen in mir weckte. Dennoch inspizierte ich jeden Winkel der nackten Sub in jeder Haltung. Einige konnte ich mir vorstellen später auszuführen, andere wieder herum überhaupt nicht. Als ich das Blapätt wendete, entdeckte ich einen kleinen gelben Klebezettel, der an der Rückseite haftete.

Ich freue mich die erste Reihe bald kontrollieren zu können!

Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. Dennoch schüttelte ich den Kopf. Seine Arroganz, die sich mit seinem viel zu großen Selbstbewusstsein vermischte, regten mich auf der einen Seite auf, allerdings imponierten sie mir auch auf eine Weise, die ich selbst nicht verstand. Noch zum Großteil in meinen Gedanken versunken richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die nächste Seite, welche sich um das Safeword drehte.

In den ersten 3 Monaten der Bindung, steht der Sub das Safeword rot zu. Mit dessen Verwendung wird die gerade ausgeführte Handlung des Doms sofort beendet. Das Safeword steht der Sub nur einmal zur Verfügung.
Sollte die Sub es in den ersten 3 Monaten ein zweites benutzen, so entbindet sie sich von ihrem Dom und löst die zwischen den beiden existierenden Verbindung auf.
Nach den 3 Monaten erlischt die Bedeutung des Safewordes, sodass sie Sub vollständig der Gnade ihres Doms ausgeliefert ist.

Ich schluckte. Meiner Meinung nach war das Safeword ein wichtiger Schutz, wenn nicht gar der wichtigste. Sich nur dem Dom auszuliefern könnte extrem schief gehen. Und meiner Meinung nach reichten 3 Monate keinesfalls auf, um einen Menschen auf dieser Ebene kennenzulernen. Des Weiteren hatte ich mich natürlich vor dem Treffen gründlich mit anderen Subs in einem Onlineportal ausgetauscht und alle, egal ob sie seit wenigen Wochen oder schon mehreren Jahren gebunden waren, besaßen ein Safeword. Die Tatsache, dass Ivar mir dieses Recht verweigern wollte, verunsicherte mich zu tiefst, auch wenn ich ihm gegenüber nicht misstrauisch gesinnt war. Doch vielleicht war genau das mein Fehler.
Ich beschloss mich erst einmal nicht verrückt zu machen, den Vertrag weiterzulesen und mich am Ende von meinem Bauchgefühl leiten zu lassen. Unruhig wischte ich mir den Schweiß an meinen Handinnenflächen an meiner Bettdecke ab, dann griff ich erneut nach dem Bund Papier vor mir und blätterte um. Nach den drei Monaten Probezeit, so wie es der Vertrag betitelte, hatte ich die Wahl, ob ich die Bindung verlängern oder beenden wollte. Für den Fall, dass ich mich für eine Verlängerung entscheiden würde, wäre ich für ein Jahr, auf den Tag genau, gebunden. Nach dem gemeinsamen Jahr müssten sowohl der Dom, als auch die Sub eine gemeinsame Entscheidung treffen, ob der gemeinsame Weg weitergeht. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass Ivar mir die Entscheidung überlassen würde über unsere Zukunft zu entscheiden, aber ich war sehr froh darüber mich getäuscht zu haben. Aber ein Jahr war eine lange Zeit, vor allem für jemanden wie mich. Meine letzten Beziehungen gingen nie länger als ein halbes Jahr und immer war ich diejenige, die für die Trennung verantwortlich war. Vielleicht war ich gar nicht in der Lage mich für so einen langen Zeitraum zu binden und nun sollte ein fremder, wenn auch verdammt attraktiver Mann mich für ein Jahr besitzen?
Nachdenklich biss ich mir auf die Lippe. In meinen Gedanken sah ich Ivar vor mir, wie er meine Lippen fixierte und immer näher kam, bis uns nur noch wenige Sekunden trennten. Ich hörte förmlich wie er mir in mein Ohr hauchte, ich solle damit aufhören, da er mir ansonsten den Hintern versohlen würde, und spürte unmittelbar darauf ein verlangendes Ziehen das von meiner Mitte ausging. Mein Blick schwiff zu dem Karton, der noch immer auf meinen Bett lag. Sollte ich ihn öffnen? Was war da wohl drin? Ich wollte bereits meine Hand nach ihm ausstrecken, als mein Telefon plötzlich vibrierte.

Daddy: Wag es nicht vorher reinzugucken!♡

Als würde er genau wissen, was ich vorhatte. Enttäuscht, aber gehorsam ließ ich meine Hand sinken und versuchte mich wohl oder übel wieder auf den Vertrag zu konzentrieren. Es gab nur noch eine Seite. "Regeln und Strafen", las ich leise, mit gerunzelter Stirn vor, " Die Sub verpflichtet sich den Wünschen Ihres Doms Folge zu leisten und sie ohne Hinterfragen auszuführen. Sollte sie sich weigern, sich respektlos verhalten oder der Dom einfach nur den Wunsch verspüren, wird die Sub bestraft. Dies kann zum Beispiel durch Spanking oder die Verwendung von einem Flogger geschehen. Die Härte und Länge der Strafe bestimmt der Dom. Die Sub wird weder in Lebensgefahr gebracht, noch erfährt sie Bestrafungen, welche Narben oder ähnliches hinterlassen oder Blut und Brüche beinhaltet.
Die Regeln einer Sub werden von ihrem Dom festgelegt."
Darunter klebte ein weiterer gelber Zettel.

1) Du sprichst mich mit Daddy an, es sei denn ich sage dir etwas anderes.
2) Der Blickkontakt mit Daddy ist nur gestattet, wenn er es dir erlaubt.
3) Nonverbale Antworten sind verboten.

Das sind deine ersten Regeln, Kleines. Du wirst mit jedem Treffen neue bekommen.

Ich legte den Vertrag beiseite und fuhr mir durch meine Haare. Was hatte ich mir da eingebrockt? Wollte ich das wirklich? Ich ging in meinem Kopf noch einmal alle Details durch, suchte nach versteckten Haken. Jetzt also würde sich meine weitere Zukunft entscheiden...
Und ich wusste was ich wollte.

**********************
Hey sweeties❤

!Wichtig!

Wenn ihr euch auf einen neuen Daddy, Dom, Domina what ever einlassen wollt, verzichtet nicht auf euer Safeword! Das kann verdammt schief gehen. Egal wie sympathisch oder attraktiv ihr die Person findet. Wenn sie auf euch aufpasst und eure Limits beachtet, werdet ihr euer Safeword eh nicht verwenden.
Das Safeword ist das, was uns Subs von entrechteten Sklaven unterscheidet! Lasst euch dieses Recht niemals nehmen!

Der Vertrag ist ziemlich improvisiert, ich wollte niemand mit den ganzen Details langweilen, vorallem wenn man sich damit nicht auskennt und vllt nur was geiles lesen möchte. 😉

Das nächste Kapitel wird wieder spannender, versprochen🍆.

Euer LittleBabydoll👄

ObsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt