Tür 11| Schnee

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,,Wow", lachte Millie auf, als sie das Gewicht von einem Hund auf sich spürte und umfiel. Damit hatte sie zu Beginn nicht gerechnet. Erst als der weiße Hund (mehr erkannte sie nicht) von ihr ablies, erblickte sie Jon Schnees weißen Schattenwolf vor ihr.
,,Das tut mir unfassbar Leid, Miss.", kam Jon mit schnellen Schritten auf sie zu und nahm Geist von ihr weg. Jon wirkte noch sehr jung, wie am Anfang von Staffel 1.
,,Ist schon gut.", wunk sie lächelnd ab, überrascht wie leicht sie in die Träume mittlerweile rein fand, ,,Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen. Euer Schattenwolf ist ein wahrer Schatz." Millie ließ sich von Jon auf helfen und streichelte Geist hinter den Ohren. Diesem schien es zu gefallen.
,,Geist scheint euch zu mögen.", stellte Jon überrascht fest, ,,Normalerweise bleibt er anderen immer fern."
,,Ach, wirklich?", gespielt überrascht musterte die Jägerin den weißen Albino.
Jon hob währenddessen einen geflochtenen Korb vom Boden auf.
,,Hier ist ihr Korb, Miss?"
,,Millie, Millie Winchester.", stellte sie sich vor und nahm schnell den Korb entgegen, der ihr noch gar nicht aufgefallen war. Sie schaute hinein und entdeckte darin ein paar Eichhörnchen, die mit einem Pfeil durchs Auge getötet worden sind.
,,Wo habt ihr denn diese Tierchen her? Ihr kamt doch gerade erst aus dem Wald.", fragte der dunkelhaarige sie überrascht, als er den Inhalt des Korbes sah. War sie das gewesen, fragte Millie sich selber und entschied aus dem Bauch heraus, dass "sie" es wirklich war. Doch als sie es ihm gerade erklären wollte, fiel ihr ein kleines Detail auf.
,,Woher wisst ihr, dass ich aus dem Wald komme und noch nichts eingekauft habe, Jon Schnee?", fragte Millie skeptisch woraufhin, der etwas dunklere Wangen bekam. Ha, erwischt!
,,Ähm, ich. Ich wollte ... ich habe.", gluckste Jon hilflos herum, sodass Millie lachen musste. Er hatte wohl wirklich noch nie ein richtiges Gespräch mit einer Frau geführt. Das war echt süß.
,,Ist schon in Ordnung.", beruhigte sie ihn, ,,Es schmeichelt mir ungemein, dass eure Blicke auf mir ruhten, Jon. Ich darf euch doch so nennen, oder?"
Der Mann nickte: ,,Ja, natürlich."
,,Gut, dann nennt ihr mich bitte Mellie. Ich bin kein großer Freund von Formalitäten.", erwiderte die braunhaarige Lächelnd. Sie war sich bewusst, dass ihr Gespräch ein paar Leute aufmerksam gemacht hatte. Jon war zu der Zeit immerhin bloß ein Bastard von Lord Stark gewesen, und besaß nicht unbedingt großes Ansehen bei den anderen. Millie kümmerte sich sowieso nicht darum, was andere Leute von ihr hielten. Sollen sie doch reden, wenn sie Freude daran verspüren.
,,Hättet ihr vielleicht Interesse an einem kleinen Spaziergang?", fragte Jon nervös und deutete auf seinen Schattenwolf, den Millie immer noch liebevoll streichelte,,Ich wollte gerade sowieso mit Geist raus, um ihm Freiraum zu geben." Die Jägerin nickte begeistert.
,,Aber nur, wenn wir kurz auf den Weg bei mir zu Hause vorbeischauen, damit ich den Korb abladen kann."
,,Selbstverständlich.", stimmte Jon etwas unwohl zu. Er hatte wahrscheinlich Bedenken, weil er ein Bastard ist und man ihn und Mellie offensichtlich zusammen sehen würde. Doch wie eben erwähnt, war ihr das vollkommen egal. Die beiden liefen also gemeinsam mit Geist durch Winterfell bis sie am Rande ankamen. Das Haus, dass Millie sich ausgesucht hatte, befand sich nah am Wald, weil die dachte, dass es gut passen würde, wenn ihre Familie im Traum richtige Jäger wären. Ihre Gedanken hatte sie Gabriel über ein stilles Gebet mitgeteilt, damit Jon es nicht mitbekam. Die beiden hatten sich mittlerweile darauf geeinigt, sich beide mit du anzusprechen, da sie schnell erkannten, dass formelles Reden nicht ihre Stärke waren.
Während Jon und Geist möglicherweise draußen blieben, brachte Millie den Korb rein und wurde direkt von Gabriel erwartet, der grinsend im Raum stand.
,,Wird es langsam zur Routine, das du dich als mein Vater ausgibst, Gabriel?, fragte sie lachend.
,,Da hast du mich erwischt, Kleines.", erwiderte er und nahm einen Bonbon in den Mund, ,,Also, was habt ihr zwei getrieben?"
Gabriel wackelte zweideutig mit den Augenbrauen, was Millie einen Moment den Atem raubte.
,,Was, Gabe! Ich habe ihm "eben erst kennen gelernt".", meinte sie und setzte am Ende Gänsefüßchen in die Luft, ,,Aber schön zu wissen, dass du mich nicht die ganze Zeit beobachtest."
,,Es ist dein Traum, Millie. Ich halte den Traum zwar, aber jede Vorstellung von dir wird eintreffen. Ich hätte das vielleicht vorher sagen müssen. Du musst mich nicht darum bitten, etwas im Traum umzusetzen. Das kannst du selber machen. Ich helfe nur, dass dein Kopf alles klar wahrnimmt und du es nicht vergisst, wie bei einem gewöhnlichen Traum.", erklärte er ihr.
,,Oh, das heißt. Alles, was ich mir vorstelle wird passieren, wenn ich es will?"
,,Ganz genau. Ich selber habe nur für die Kulisse und die Story gesorgt. Der Rest kommt von dir und deinem Unterbewusstsein.", antworte er.
,,Danke dir, Gabriel. Ich werde dann mal wieder in meine Story springen.", meinte die braunhaarige und zeigte nach draußen.
,,Klaro, und vergiss nicht. Ich beobachte dich nicht. Du kannst machen, was du willst.", verabschiedete er sich grinsend und verschwand.
,,Blödmann.", murmelte sie nicht wirklich ernst gemeint, und ging nach draußen, wo schon Jon auf die wartete.
,,Tut mir Leid, dass es solange gedauert hat. Ich musste noch kurz mit meinem Vater reden."
,,Er ist nicht begeistert von mir, oder?", fragte dieser und biss sich leicht auf die Lippen.
Millie zog daraufhin einen Augenbraue hoch.
,,Genau genommen, will mein Vater dich unbedingt zum Abendessen einladen. Er dachte, wir wären.... Naja, du weißt schon.", erzählte Millie, woraufhin sie beide rot wurden.
,,Er will mich beim Abendessen dabei haben? Weiß er denn wer ich bin oder was ich bin?", fragte dieser verwundert, was Millie leicht traurig machte. Es musste schlimm sein, als Bastard zu gelten, wenn alle Leute so viel Wert auf soziale Schichten legen und sich nach irgendwelchen idiotischen Normen verhalten.
,,Meine Familie legt keinen Wert auf sowas.  Mein Vater weiß, dass du Jon Schnee bist. Und auch das du ein Bastard bist. Aber das ist ihm genauso egal, wie es mir egal ist. Die Person zählt, nicht der Status.", erklärte Millie und legte ihm eine Hand auf die Schulter, ,,Du bist zum Essen herzlich eingeladen. Es gibt Wild und Eichhörnchen."
,,Ich würde mich freuen.", stimmte er zu und beide lächelten sich an. Sie gingen den Wald weg entlang und redeten gelassen miteinander.
,,Du hast die Eichhörnchen erschossen, richtig?", fragte Jon sie plötzlich, was die Winchester zum Stehen brachte.
,,Da hast du mich wohl erwischt, Jon Schnee. Mein Vater lehrte mich das Jagen. Er sah keinen Grund, es mir nicht beizubringen, da ich es selber unbedingt wollte. Seitdem helfe ich ihm immer bei der Jagd und unterstütze ihm beim Verkauf.", erzählte sie ihm.
,,Wusste ich es doch. Eine Kämpferin. Du musst mir unbedingt mal deine Bogen Künste zeigen."
,,Hast du etwa Angst, ich könnte besser sein als du?", fragte sie amüsiert und kam ihm näher. Sie legte eine Hand zwischen Schulter und Brust und drückte ihn sanft gegen den Baum hinter ihm. Sein Blick ruhte auf ihre Augen, während seine Hand vorsichtig auf ihrer Taille ruhte.
,,Was genau willst du, Jon Schnee. In diesem Moment?"
,,Ich hab da so eine Idee."
Sein Blick fiel auf ihre Lippen. Keine Sekunde später küssten die beiden sich. Ihre griffe wurden fester und die Küsse wurden leidenschaftlicher. Nach einer Weile, in der Millie diese neue und auch erste (wenn auch nicht reale) Erfahrung machte, löste sie sich von ihm und schloss die Augen. So fühlte es sich also an. Solche intimeren Momente wie Küssen kannte sie bisher noch nicht. Sie hatte  bis jetzt auch nie Interesse in sowas gezeigt sehr zum Wohlwollen von Sam und Dean. Die beiden würden wahrscheinlich einen Herzkasper bekommen. Doch irgendwann musste der Spaß auch wieder aufhören. Nach ein paar weiteren Küssen mit Jon Schnee, beendete sie den Traum von selbst, um in den neuen Tag zu starten.

~ Tür 12 öffnet sich morgen ~

Gabriels spezieller Adventskalender《2019》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt