Tür 20| SHERLOCK und Harry Potter

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Grinsend setzte sich Millie in ihrem Bett auf. Sie befand sich in einem Zimmer, dass sie sich für diesen Traum extra ausgedacht hatte.
Sie stand auf und ging durch den Flur und dann die Treppe runter. Die braunhaarige trug einen hellblauen Pyjama und sah aus, als wäre sie gerade erst aufgewacht, was theoretisch auch stimmte, wäre es nicht ein Traum ihrerseits. Sie betrat ein Wohnzimmer und blickte sich direkt in der ihr bekannten Umgebungen um. Wir sehr sie dieses Räumlichkeiten liebte, dachte Millie sich, und fing an zu lächeln. Es war das Wohnzimmer von Sherlock Holmes und John Watson. Die Serie Sherlock gehörte wirklich zu ihren Lieblingen.
,,Morgen, Schatz.", meinte John, als er mit einem Tee in der Hand aus der Küche kam.
Für den Traum hatte Millie sich in ihr 10 Jähriges ich verwandelt, da sie für diesen Traum etwas ganz bestimmtes vorhatte.
Es war Zeit für das erste Crossover!
,,Morgen.", murmelte sie und tat als würde sie sich den Schlaf aus dem Augen reiben.
,,Und morgen, Daddy!", rief sie nochmal lauter, da sie wusste, dass Sherlock in der Küche war. Sie betrat diese und bekam als Antwort von ihrem "Vater" bloß ein Brummen. Lag wahrscheinlich daran, weil John ihn wieder dazu zwang mehr zu essen, denn sein Teller war voller, als der, der ihr vorbestimmt war.
,,Selber Schuld.", erwiderte sie bloß grinsend und setzte sich schräg neben Sherlock an das Kopfende des Tisches und begann ihr Toast zu essen.
,,Ich hol kurz die Post.", meinte der Arzt und verschwand nach unten. Sofort sprang Sherlock auf, ließ eines der Toasts im Mülleimer verschwinden und tat so als wäre nichts gewesen. Millie zog amüsiert die Augenbraue nach oben.
,,Dafür liest du mir irgendwann mal was vor.", meinte das "kleine" Mädchen und grinste hinterhältig. Sherlock bedachte sie einen Moment schweigend. Ihm war natürlich klar, dass seine "Tochter" ihn gerade erpresste. Er überlegte was schlimmer war. Eine Strafpredigt von John, der ihn danach zwingen würde doppelt so viel zu essen, oder einem Mädchen etwas aus einem Buch vorzulesen, dass ihm gar nicht interessierte. Er hasste es, jemanden etwas vorzulesen, deswegen übernahm John immer diesen Part. Doch ihr etwas vorzulesen schien das kleinere Übel zu sein.
,,Gut gespielt, Mädchen.", erwiderte er und musste leicht schmunzeln, als er in das neue Toast rein biss.
,,Also?"
,,Ich werde dir etwas vorlesen. Nur einmal!", murrte Sherlock, da ihm die Vorstellung überhaupt nicht gefiel. Millie kicherte daraufhin und in diesem Moment kam auch John mit ein paar Briefen in der Hand zurück.
John sah erleichtert und fröhlich zu seinem Freund, als er den Teller betrachtete. Ohne, dass John etwas mitbekam zwinkerte Sherlock Millie zu.
,,Den ersten Brief kannst du wegschmeißen. Langweiliger Klient.", sprach Sherlock, als er die Briefe in Johns Hand musterte. Dieser tat das auch, ohne Sherlocks Aussage anzuzweifeln.
,,Oh, hier ist ein Brief für dich, Millie.", kam es verwundert von John, der den letzten Brief begutachtete. Millie grinste begeistert und nahm den Brief an sich. Die Anschrift war sehr passend formuliert und in grüner Tinte geschrieben. Sie drehte ihn herum und fand ein rotes Wachs-Siegel vor.
,,Hä.", kam es von Millie, als sie den Brief öffnete und die ersten Zeilen las. Natürlich wusste sie genau, was das war, doch sie wollte in der Rolle bleiben.
,,Miss Watson. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Hexerei, ist das ein Witz?", fragte sie verwundert und reichte den Zettel an Sherlock, der neugierig seine Hand zu ihr ausstreckte. Sherlock überflog schnell das Papier, untersuchte es genau und runzelte am Ende die Stirn. Er sah aus, als hätte man ihm sein Weltbild zerstört.
,,Sherlock, was ist das nun?", fragte John leicht ungeduldig, dem Sherlocks Umschwung nicht entgangen war.
,,Wir haben wohl eine Hexe in der Familie.", murmelte Sherlock leise.
,,Was?", fragte John verwirrt und riss Sherlock das Papier aus der Hand. Millie wiederum widmete sich dem zweiten Zettel in ihrer Hand, auf der alle möglichen Utensilien für die Schule aufgelistet worden war.
,,Das muss ein Witz sein.", meinte John und wedelte dabei mit dem Zettel herum. Sein Unglauben war ihm deutlich anzusehen, während Sherlock es tatsächlich zu glauben schien.
,,Eine Hexe. Sowas gibt es gar nicht!", schnaubte John weiter und setzte sich gegenüber von Sherlock auf den letzten freien Stuhl.
,,John...", setzte Sherlock vorsichtig an, was den den Blondhaarigen aufschauen ließ, ,,Dieser Brief ist kein Scherz."
Sherlock sah John so ernst an, dass diesem der Mund leicht offen stand.
,,Ist das dein Ernst, Sherlock. Ausgerechnet du glaubst den Mist. Wo ist denn deine Logik geblieben?", fragte John mehr verwundert als verärgert. Normalerweise machte Sherlock nicht solche Späße.
,,Genau deswegen bin ich erst zu dem Entschluss gekommen, dass es stimmen muss, John. Es gibt keine andere Möglichkeit. Erinnerst du dich: Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss -"
,,- das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein. So Unwahrscheinlich sie auch klingen mag, ja ja. Schon verstanden. Aber wie kommst du darauf?", unterbrach John den Consulting Detective.
,,Das würde mich auch interessieren.", warf Millie ein. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass ausgerechnet Sherlock es nicht glauben würde.
,,Es sind Dinge mit dir passiert, Millie, die ich nicht erklären kann. Doch hiermit", Sherlock deutete auf den Brief, ,,Macht alles einen Sinn. Magie, etwas, dass ich nie bedacht oder für möglich gehalten habe. Als du einmal Wütend auf mich warst, sind alle Bücher aus deinem Regal geflogen. Ich habe nie verstanden wieso. Doch jetzt ergibt alles einen Sinn.", erklärte Sherlock ruhig.
,,E-Eine Hexe.", John sah sie mit großen Augen an.
,,In der Familie, ist wohl gar nichts normal.", murmelte er daraufhin, was Sherlock und Millie zum Schmunzeln brachte.
,,Offenkundig.", erwiderte der Schwarzhaarige. Nachdem Frühstück und dem sehr ausführlichen Gespräch über den Brief begaben sie sich ins Wohnzimmer. Sherlock und John in ihren Sesseln und Millie auf der Couch. Sie sprachen gerade darüber, wie sie die Sachen besorgen könnten, da sie keine Ahnung davon hatten, als plötzlich eine Katze ins Zimmer gerannt kam. Verwundert starrten wir diese an, als sie sich vor ihren Augen in eine ältere Frau verwandelte. Eine Hexe!
,,Woa, kann ich sowas auch?", fragte Millie mit großen Augen und stand auf. Ihre Augen leuchteten begeistert, was die Dame zum Schmunzeln brachte.
,,Leider nicht, doch Sie könnten es eines Tages lernen, sollten sie Interesse daran haben, Miss Watson.", meinte sie freundlich und wandte sich dann an die beiden Herren, die ebenfalls aufgesprungen sind, ,,Ich hoffe, ich habe sie nicht allzu sehr erschreckt. Es ist nicht leicht Muggel davon zu überzeugen, dass es Magie wirklich gibt. Deswegen -"
,,Fallen Sie mit der Tür ins Haus.", unterbrach Sherlock amüsiert, woraufhin die Hexe nickte.
,,Ganz genau. Ich bin Minerva McGonagall Schulleiterin und Professor von Hogwarts.", stellte Professor McGonagall sich vor.
,,Sie Sind also meine Schulleiterin. Ich schätze mal Sie wollen uns über die Magische Welt aufklären. Trifft sich gut, wir haben nämlich keine Ahnung.", gab Millie zu.
,,Genau deswegen bin ich hier. Ich werde die nächsten Tage noch weitere Schüler besuchen, die Muggelstämmig sind. Es ist wichtig sie aufzuklären und in die neue Welt einzuführen.", erklärte McGonagall.
,,Muggelstämmig?", fragte John,  der immer noch verarbeitete, was gerade geschehen ist.
,,Muggel werden die Menschen bezeichnet, die nicht zaubern können. Manchmal kommt es vor, dass in Muggelfamilien wie bei ihnen Hexen und Zauberer zur Welt gebracht werden. Und diese müssen dementsprechend gefördert und in die Welt der Magie hinein geführt werden.", erklärte sie ihrem "Vater", der das mit einem leisen, ,,Oh.", hinnahm. Sherlock hatte das natürlich sofort durchschaut.
,,Ich schätze mal, sie kennen bereits unsere Namen?", fragte Sherlock kühl, was sie nickend bestätigte.
,,Möchten Sie etwas zu trinken?", fragte John, der seine Höflichkeit wiedergefunden hatte, ,,Wir haben Tee Aufgesetzt und dann können wir alles weitere in Ruhe besprechen."
Die Dame lächelte verschmitzt.
,,Danke, ich bin schon dabei."
Wie auf Kommando kamen mehrere Tassen aus der Küche geschwebt und verteilten sich auf die Personen. Millie nahm begeistert die Tasse aus der Luft und beäugte den Zauberstab, den Professor McGonagall in der Hand trug. Magie war echt mega faszinierend.
Ich habe an diesem "Tag" noch nie Sherlock so viele Fragen stellen hören. Der Traum hat sich gelohnt.

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