Mit geschlossenen Augen lag sie vor der Zelle von Negan. Sie wollte da weiter machen, wo sie das letzte mal aufgehört hatte. Sie stellte sich schlafen, und hatte von Negan eine Decke bekommen, die er irgendwie durch die Gitter gedrückt hatte.
,,Was hast du Getan, Negan?", hörte sie Daryl sagen.
,,Getan?", fragte dieser verwundert, ,,Ich habe gar nichts getan. Das Mädchen kam einfach rein."
Millie spürte, wie sie von jemanden hochgehoben wurde, wahrscheinlich Daryl.
,,Sie hat gegessen?", hörte sie Carols Stimme. Sie musste die Reste vor dem Gitter gesehen habe.
,,Sie sah ziemlich schlech aus. Deswegen habe ich ihr mein Essen angeboten, was sie auch gegessen hat. Das schafft ihr ja anscheinend nicht.", erwiderte Negan und klang dabei zum einen sehr besorgt als auch verärgert.
,,Lass uns gehen.", meinte Daryl. Die beiden wandten sich zum Ausgang zu, was ich an den Bewegungen spürte.
,,Sie hat mir auch ihren Namen verraten."
Die Bewegungen hörten auf. Einen kurzen Moment war es still.
,,Sie hat was?", fragte Carol.
,,Sie hat mir ihren Namen verraten.", wiederholte dieser gelassen. Wenn sie die Augen aufmachen würde, sähe sie ihn mit großer Wahrscheinlichkeit Grinsen.
,,Wie hast du das geschafft?", knurrte Daryl.
,,Ich hab nur mit ihr geredet."
Negan zuckte mit den Schultern. Jetzt gingen die beiden wirklich.Millie machte wieder einen Cut und stand wie bei ihrem letzten Traum auf einer Treppe. Die Nacht war vergangen und nun war es morgen. Sie hörte Daryl und Carol in der Küche reden, als sie die Treppe runterging.
,,Mir gefällt das mit Negan nicht."
,,Mir auch nicht. Wieso schafft er das, woran wir die ganze Zeit scheitern?"
,,Gute Frage."
,,Guten Morgen, Kleines.", grüßte Carol sie liebevoll, als sie in die Küche trat. Sie musste sich zusammenreißen den Mund zu halten, solange bis das Thema auf Negan kam. Daryl und Carol sahen sich einen Moment schweigend an.
,,Kleines. Wir haben dich gestern bei Negan gefunden. Einem Ort, wo du nicht sein darfst. Deswegen bitten wir dich nicht mehr dort hinzugehen und mit Negan zu reden.", meinte Daryl, der versuchte nett zu klingen.
,,Nein.", war das einzige, was Millie darauf erwiderte und versuchte wie ein trotziges Kleinkind zu klingen.
,,Nein?", wiederholte Daryl verblüfft.
,,Ich will bei Negan Essen."
Daryl und Carol warfen sich verzweifelte Blicke zu.
,,Tut mit Leid, Mädchen. Aber das geht nicht. Er ist ein Gefangener, ein Verbrecher. ", meinte Carol und ging vor mir leicht in die Knie.
,,Ist mit egal.", erwiderte die braunhaarige stur und verschränkte die Arme vor der Brust, ,,Negan oder ich esse nicht."
,,Verdammt!", fluchte Daryl leise.
,,Na schön, du darfst vor seiner Zelle essen.", knurrte Daryl. Auch Carol stimmte zögernd zu. Sie machten für mich ein Lunch-Packet fertig und brachten mich zu Negan.
,,Dein Problem.", knurrte Daryl zu Negan, nahm alle Schlüssel von der Zelle mit und ging zu Carol, die draußen gewartet hatte. Jetzt waren sie wieder alleine.
,,Wie hast du das gemacht?", fragte Negan verblüfft und zeigte auf die Tür, durch die Daryl vor ein paar Sekunden verschwunden war.
,,Ich hab einen Deal gemacht.", erzählte Millie ihm, ,,Ich darf dich besuchen und dafür esse ich."
Demonstrativ hielt ich meine Box in die Höhe. Ich schnappte mir ein Kissen, dass in einer Ecke lag und setzte mich vor die Zelle auf den Boden. Negan tat es mir gleich. Ich öffnete meine Lunchbox und begann zu essen. Carol hatte ihr auch einige Kekse mitgegeben.
Millie sah zu Negan, der sie schweigend beobachtete und sie stellte fest, dass er sein Frühstück schon bekommen hatte. Sein Tablett stand nicht weit von ihm am Gitter.
,,Hier für dich.", meinte Millie und reichte ihm einen der runden Kekse.
,,Für mich?"
Verwundert nahm er den Keks an sich. Millie holte sich einen neuen raus und gemeinsam begannen sie zu essen. Es war schön, ruhig und harmonisch. Negan fragte sich die ganze Zeit, weshalb sie das machte, doch insgeheim freute er sich über ihre Gesellschaft.
Millie lächelte sanft. Negan war wirklich ihr Lieblingscharakter in The Walking Dead. Sein Veränderung durch die Gemeinschaft und seiner Gefangenschaft war beeindruckend.
Irgendwann fingen die beiden an sich über alles mögliche zu unterhalten. Da sie "5" war, versuchte sie ihr Gerede auch kindgerecht zu verpacken. Sie erzählte ihm von Engeln und anderen Wesen, da ihr "Vater" zur Ablenkung immer welche erzählt hatte.
,,Einmal dachte ich in einem Haus sei ein Geist, doch dann war es wieder nur ein Untoter, der gegen eine Wand gelaufen ist", beendete sie die Geschichte, was Negan zum Grinsen brachte.
,,Ich sehe schon. Du hast eine blühende Fantasie. Hast du schon mal einen von den Untoten getötet?", fragte Negan, doch dann schien er sich daran zu erinnern, dass er ja mit einem kleinen Kind sprach.
,,Nicht wirklich.", erwiderte sie geknickt, ,,Ich habe meine Eltern in den Kopf gestochen, als ich sie tot aufgefunden habe."
,,Das tut mir Leid. Niemand sollte sowas tun müssen. Besonders kein Kind."
,,Schon ok.", meinte Millie und stand auf. Sie ging zur Zelle und holte einen Schlüssel aus ihrer Jackentasche. Jetzt stand auch Negan auf.
,,Was?"
Verwundert sah Negan dabei zu, wie Millie sich Zutritt zu seiner Zelle verschaffte.
,,Woher weist du, dass ich nicht abhauen werde?", fragte Negan, als die Winchester ihn plötzlich umarmte. Er erwiderte nach ein paar Sekunden.
,,Ich weiß es einfach."
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Gabriels spezieller Adventskalender《2019》
Fiksi PenggemarWeihnachten kommt immer näher. Millie Winchester, die Tochter von dem berühmten Jäger Sam Winchester, hielt nicht viel von Weihnachten. Das lag wohl daran, dass sie mit dem Übernatürlichen aufgewachsen ist und ihre Familie nicht wirklich viel von de...