7. Eifersüchtig?

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Es war nachmittags, fast schon Abend. Die Straßenlaternen und das Licht in den Wohnhäusern beleuchteten schwach die Straßen. Der Regen, der sich über die Stadt ausgebreitet hatte, tauchte den Abend in eine angenehm prasselnde Stille. Über den nassen Pflasterstein schlurfend, ging Lu mit gesenktem Kopf und den Händen in den Taschen durch die belebte Straße der Nacht, die zu einer ruhigen und zugleich gruseligen Gegend führte.

Die Straße wurde immer stiller und irgendwann war keine Menschenseele mehr zu sehen. Lu war in einer unbewohnbaren Gegend angekommen. Auch wenn es nur die Laternen waren, die dieser Gegend das letzte Fünkchen Leben einhauchten, so hatte Lu keine Angst. Ganz im Gegenteil, er war schon sehr oft an diesem Ort gewesen, kannte sich genauestens aus und wusste wo sich Sackgassen und Abkürzungen befanden.

Während Lu weiter dem Weg folgte, bog er in einen Waldweg ein, der lediglich aus Kies und Dreck bestand. An diesem Weg gab es auch keine Lichter mehr, weshalb Lu, wie schon so oft, sein Handy zückte um sich mit der Taschenlampen-App etwas Licht zu machen. In der Ferne, zwischen ein paar Bäumen, fand er dann auch sein Ziel. Eine abgelegene alte Villa, die ganz überwuchert wirkte. Überall waren Efeu, Moss und andere Kletterpflanzen verteilt. An einigen Stellen wirkte die Villa noch als wäre sie vollkommen intakt. Aber an anderen Stellen des Hauses, waren Risse in den Grundmauern, sowie zerbrochene Fenster, die mit etwas Klebeband wieder geschlossen und mit Bretter zu genagelt worden waren. Hinter der Villa erstreckt sich ein relativ großer Garten, dieser wirkte zu dem einladend und besaß eine Bank, ein paar Gartenmöbel und einen verrosten, nicht ganz so runter gekommenen, Grill.

"Na, wen haben wir denn da? Die Dorfhure höchst persönlich." Sofort kam Lu zum Stehen und sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Erst beim genauen Hinsehen, entdeckte er Koji, der rauchend an der Wand des Hauses lehnte. Mit einem neckendem Schmunzeln drückte dieser sich von dem Gebäude ab und zog noch mal an seiner Kippe. "Ach halt die Klappe Koji."

Als Reaktion bekam Lu ein abfälliges Lachen. Er hasste es, wenn Koji sich über ihn lustig machte. Aber indirekt war es ihm auch egal, dennoch konterte er Koji immer wieder, wenn sich die Möglichkeit ergab. "Wie immer, die gleiche Leier, gibt es dich auch in einer etwas reiferen Version? Die würde ich ganz gerne gegen dich austauschen." kam es einfach kühl und sarkastisch von Lu. "Was!? Ah nein Lucy, wie kannst du mir das nur antun. Mein armes mickriges Herz verpufft in kleine Staubkörner und weht davon." sagte Koji sarkastisch gespielt und nahm dabei eine schauspielernde Haltung ein. "Wenn das so ist, dann ist es mir ganz recht." konterte Lu und grinste nur.

Koji stocherte seine Kippe in dem Standaschenbecher aus und folgte Lu. Eine leichte Gänsehaut machte sich breit, als ihm der Wind in den Nacken blies und er stellte den Kragen seiner Lederjacke auf. Direkt umgab die Wärme im Haus die zwei, als sie durch die Haustür traten. Im Inneren war es nicht sehr ordentlich und hygienisch, aber das störte alle herzlich wenig.

"Ist Ayato da?" fragte Lu und öffnete die Knöpfe seines Parkers. "Ja, der ist am Quatschen mit Dima." "Dima?" Überrascht sah er zu ihm zurück. Dima war kein Teil der Gang, er war Arzt, Kinderarzt um genau zu sein. Dima war nur zu Besuch, wenn es Verletzte gab, also hieß dies, dass irgendetwas vorgefallen war. "Ist er okay?"

"Du kennst ihn doch, ein knallharter Hund. Den haut nichts so schnell aus den Latschen." Koji ließ seine Hände in die Hosentaschen seiner Jeans sinken und sah Lu nach. Dieser ging zu den Treppen und stieg sie hinauf. Koji folgte ihm und auf halbem Wege drehte Lu sich zu ihm um. "Was willst du? Wieso folgst du mir?" "Darf man nicht zum Boss?" "Ne, nicht wenn ich ihn aufsuche." "Pff." Lu musste bei der Reaktion grinsen. "Hast du etwa Gefühle für mich?" neckte er nur und bekam ein genervtes Zischen zu hören.

Ohne ein weiteres Wort gingen beide bis nach oben, den linken Gang entlang und bis zur Tür am Ende des Flures, aus der ein flackerndes Licht schien. Beide blieben kurz vor ihr stehen, Koji lehnte sich neugierig und still gegen die Wand des Flures. Lu tat dasselbe und lehnte sich direkt neben der angelehnten Tür an.

True King's of NYC (Wird gereworkt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt