„Oh, Isu! Schon wach?“ Gähnte Naeun und setzte sich gegenüber von der kleinen Koreanerin an den Küchentisch. Naeun trug noch ein weites, ausgewaschenes T-Shirt auf dem "I ♡ LA" stand und eine gestreifte Schlafanzughose. Durch das Fenster grüßte sie eine dicke, graue Wolkendecke, welche Seoul mal wieder einen dystopischen Touch verlieh.
Seufzend strich Naeun sich eine ihrer Haarsträhnen hinter das Ohr und starrte Hyesu bemitleidend an. Wie es ihr wohl ging? Sollte sie sie darauf ansprechen?
Hyesu trank gerade ihren doppelten Espresso zu Ende und bemerkte Naeuns intensiven Blick. Sie stellte die Tasse ab und fragte ruhig: „Fragst du dich wie es mir geht?“ Naeun nickte mit leicht rotem Kopf. Sie war nicht unbemerkt geblieben mit ihrem Gedanken.
Hyesu lachte kurz verächtlich auf während sie ihre Haare zurück strich und erklärte: „Ich habe schon bessere Tage gesehen.“ Naeun nickte in Hyesus Pause hinein, bevor diese ihre Hand auf ihr Handgelenk legte. „Ich habe mich nie bedankt. Danke, dafür dass du dich kümmerst. Du könntest es auch einfach ignorieren. Ich bin dir sehr dankbar, Naeunie.“ Bedankte Hyesu sich.
Hyesu lächelte kurz, woraufhin Naeun sagte: „Es tut mir so unendlich leid.“ Hyesus Lächeln verschwand nun und sie legte ihren Kopf leicht schief. Was?
Naeun senkte ihren Blick und hauchte: „Du verdienst das alles nicht. Es tut mir so leid, dass dir manche Leute so wenig Respekt entgegenbringen. Und dann auch noch Boyoungs Verhalten letztens. Das war absolut nicht in Ordnung. Ja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen, aber man kann nicht ignorieren was du aushalten musstest und musst. Es tut mir leid, dass ich dir nicht eher zur Seite gestanden habe. Wenn du reden möchtest, kannst du immer zu mir kommen.“
Völlig überwältigt stiegen Hyesu Tränen in die Augen. Noch nie hatte jemand aus ihrer Gruppe es so direkt angesprochen. Die kleine Halbkoreanerin nickte langsam und bedankte sich leise bei Naeun. Erst Yoongi und nun Naeun. Es war als wäre sie plötzlich sichtbar geworden.
Naeun sah wie eine Träne Hyesus Wange hinunter kullerte und erhob sich sofort von ihrem Stuhl. Vorsichtig stellte sie sich neben ihre Kollegin und legte ihre Arme behutsam um sie. Hyesus kleine Hände legten sich zaghaft auf Naeuns Unterarme und ruhten dort eine Weile.
Naeun wollte etwas tun, aber sie wusste nicht was. Ob es helfen würde mit DP-Entertainment zu reden? Manager Manseok konnten sie ja mal total vergessen. Vielleicht Leute die über Manseok in der Hierarchie standen? DPs CEO? „Vielleicht sollten wir mit jemandem von DP reden. Es kann so nicht weiter gehen. Was denkst du?“ fragte Naeun vorsichtig.
Langsam entfernte Naeun ihre Arme von Hyesu und setzte sich wieder auf den Küchenstuhl gegenüber. Hyesus Herz begann zu rasen und die Panik schnürte ihr mal wieder die Kehle zu. Ihr Hals fühlte sich ganz trocken an. Der Espresso verstärkte die Panik gerade um das Zehnfache. Verdammtes Koffein! Aber der Gedanke mit Manager Manseok über ihre Gefühle zu reden machte sie krank. Als würde er das je anerkennen. Nein. Niemals.
Er würde lachend sagen, dass sie sich zusammenreißen soll. Witzig. Als ob es ihr irgendwas bringen würde. Sanft fuhr sich Hyesu über die Stirn und blickte Naeun an. Sie war süß. Süß, dass sie glaubte, dass das irgendetwas bringen würde.
Hyesu lächelte kurz, bevor sie verbittert erklärte: „Du bist sehr lieb. Und es ist süß von dir. Aber wenn du glaubst, dass es unser Entertainment kümmert wie es uns geht, dann musst du schon genauer hinschauen. Ich bin überzeugt davon, dass wir ihnen scheißegal sind. DP ist kein großes Entertainment. Sie können sich Leute wie mich gar nicht leisten. Sie können es sich nicht leisten einen freien Gedanken an mich und meine Probleme zu verschwenden.“
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-273,15°C [BTS SUGA FF]
FanfictionABGESCHLOSSEN: ✔ -little sequel to top secret- -for all the idols that suffered by the hands of the cruel industry- Bei null Kelvin (minus 273, 15°C) kommen die Teilchen zum Stillstand und alle Unordnung verschwindet. Nichts kann also kälter sein, a...