𝒟𝓇𝑒𝒾

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"Du bist die erste, die sich hier tatsächlich rein traut", lacht der Junge mir entgegen. Dabei kneift er seine Augen so zusammen, sodass man sie kaum mehr sehen kann, was ihn sehr süß und unschuldig aussehen lässt. Dann kommt er mir entgegen und hält mir lächelnd die Hand entgegen. "Mein Name ist Jimin. Meinem Opa gehört die Tanzschule.", stellt er sich vor. 

Ich ergreife schüchtern seine Hand. "Seo", stelle ich mich vor und sehe mich dann im Raum um. "Du meintest, es sei eine Tanzschule, hier sieht es aber so..."
"Verlassen aus?", ergänzt Jimin meinen Satz.
"Einsam", erwidere ich.
"Früher war die Schule gut besucht, aber mein Opa wurde krank, und konnte sich nicht mehr um sie kümmern. Ich und ein paar Freunde sind die einzigen, die hier noch herkommen." Ich nicke. "Du bist herzlich eingeladen, hier auch zu tanzen. Das was ich gerade sehen konnte, sah sehr schön aus. Wie lange tanzt du schon?", fragt Jimin interessiert.
"Eigentlich schon mein ganzes Leben lang. Tanzen ist das, was mich erfüllt. Was mich wieder atmen lässt", erzähle ich und lächele am Ende leicht. 

Jimin nickt wissend. "Ich weiß, was du meinst. Wenn einem alles zu viel wird, kann man einfach los lassen beim tanzen."
"Man hat das Gefühl zu fliegen", flüstere ich. Jimin streicht sich durch die Haare.
"Bist du eigentlich neu hier? So ein Talent wäre mir nämlich schon früher aufgefallen." Ich muss leicht lachen.
"Ja, das stimmt. Morgen ist mein erster Schultag."
"Na dann, Seo, es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen. Ich hoffe, wir sehen uns morgen in der Schule, oder dann hier wieder." Und mit einem Lächeln verabschieden wir uns voneinander und ich mache mich auf den Weg nach hause.

Es ist Mitten in der Nacht und ich kann nicht schlafen, wie so oft. Stumm sitze ich am Fenster und blicke in die dunkle Nacht hinaus. Mein Kopf lehnt am Fenster und ich beobachte die leeren Straßen. Es ist so ruhig, so friedlich. Ein seuftzen verlässt meinen Mund. Wieso kann ich nicht einfach schlafen... Tränen brennen hinter meinen Augen und ich presse meine Augen fest zusammen, um nicht zu weinen.

Wenn ich anfange zu weinen, werde ich nicht mehr aufhören können.

Und ich muss stark bleiben.

❀•ஓ๑♡๑ஓ•❀

Wie Mond und Sonne |Jung HoseokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt