𝒮𝑒𝒸𝒽𝓈𝓏𝑒𝒽𝓃

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Trigger Warnung

Es ist der nächste Tag, als ich aufwache und einen Blick auf mein Handy werfe. Hobis Guten Morgen Nachricht bringt mich sofort zum Lächeln und mein Herz zum rasen. Er hat es doch tatsächlich geschafft, dass ich mich so fühle...

Als ich fertig bin und gerade meinen Rucksack schultere, klingelt es an der Tür. Diese öffne ich und ein strahlender Hoseok steht vor mir. "Hey", begrüßt er mich und ich erwidere es. Schnell schließe ich die Tür hinter mir und dann gehen wir auch schon zusammen los. Auf dem Weg zur Schule nimmt er meine Hand in seine, dabei scheint er so unsicher, dass ich ihm nur einen kleinen Kuss auf die Wange drücke. "Du bist einfach zu süß", sage ich und schmelze beinahe dahin. Hoseok lacht nur und dann sind wir auch schon auf dem Schulhof angelangt. Da wir früher da sind als geplant, stellen wir uns direkt zu den anderen Jungs, die uns mehr oder weniger wach begrüßen. 

"Vorbereitet für den englisch Test?", fragt Namjoon, natürlich Top Motiviert. Von uns allen kommt eher so semi was fröhliches aus dem Mund.
"Lass es einfach Namjoon", grummelt Yoongi und stopft sich wieder seine Kopfhörer in die Ohren.
"Oh da ist aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden", murmelt Jimin und liest weiter in den Englisch Vokabeln. 

"Was ist eigentlich mit euch beiden?", fragt Taehyung und deutet auf Hoseoks und meine verschränkten Hände.
"Nichts, was soll denn sein?", fragt Hobi.
"Naja, seit ihr irgendwie...?", hackt sich jetzt auch Jungkook ein.
"Ach lasst die beiden doch, ihr seht doch ihr verunsichert die beiden total", schreitet zum Glück Jin ein und lächelt uns dann an, "ihr sollte uns aber bald trotzdem erzählen, was da mit euch los ist, okay? Wir wollen nicht, dass hier in der Gruppe irgendwelche Spannungen oder dergleichen herrschen." Hoseok und ich nicken nur, als auch schon die Schulklingel ertönt und den beginnenden Unterricht ankündigt. Hoseok und meine Wege trennen sich nun und er sieht mich lächelnd an.
"Wollen wir heute Abend mal über uns reden?", fragt er.
"Okay", sage ich und erwidere sein Lächeln. Mit einem kleinen Kuss verabschiedet er sich und verträumt blicke ich ihm nach, bis ich schließlich zu meinem Unterricht hetze.

Es ist Nachmittag und in ein paar Stunden würde Hobi vorbei kommen und wir würden über uns reden. Eigentlich habe ich mich gefreut, aber jetzt verspüre ich nur noch Angst und Bauchschmerzen. In mir kommen Zweifel auf. Was, wenn es ihm doch nicht so wichtig ist wie mir? Wenn er nur her kommt um mir zu sagen, dass war ne einmalige Sache? Vielleicht bin ich gar nicht sein Typ. Passen wir überhaupt zusammen? Ich verdiene ihn doch gar nicht. Hoseok hat jemanden so viel besseren verdient als mich, wie kann ich nur so egoistisch sein und auch nur im Traum daran denken, dass ich die Person sein kann, die ihn glücklich machen kann? Ich werde das nie können. 

Immer mehr Tränen rollen mir über die Wangen und laute Schluchzer verlassen meinen Mund. Wie konnte ich je daran denken, dass Hoseok so jemanden wie mich lieben kann? Liebe. Gott, dieses Wort muss ich wieder aus meinem Gedächtnis brennen, es bringt doch nichts außer Schmerz. Ich blicke hoch zu meinem Spiegelbild. Der Spiegel im Bad ist schlecht beleuchtete, doch selbst so erkenne ich die vielen Makel, die besitze. Wie hat mein Therapeut noch mal gesagt? Du kannst niemanden lieben, wenn du dich selbst nicht zuerst liebst. Liebe ich mich denn? Gott nein. Ich hasse mich. Mich und diesen Körper, diese Seele... meine gesamte Existenz.

Ohne groß darüber nachzudenken begehe ich meine nächste Dummheit. Ich hole die Notfall Klinge, wie ich sie getauft habe, hervor und betrachte sie im Schein der Lampe. Ich habe es schon lange nicht mehr gemacht und dachte eigentlich, dass es nun endlich vorbei sein würde... Ha, nur noch so eine Sache die zeigt, wie schwach ich doch eigentlich bin. Die Tränen wegblinzelnd, setze ich die Klinge an und ziehe durch. Das Blut fließt meinen Arm hinunter bei den zwei Schnitten, die ich getan habe. Doch beim dritten ist etwas anders- es blutet viel zu viel und mit schrecken muss ich fest stellen, dass ich zu tief geschnitten habe. Nicht mal das kriege ich richtig hin. Oh Gott was mache ich jetzt?! Panisch drücke ich ein Taschentuch drauf, doch es ist schon bald voll mit Blut. 

Ruf ihn an! sagt mir meine innere Stimme. Ich lasse meinen Kopf zurück fallen und schließe für einen Moment die Augen. Doch mir wird schlecht und ich bereue alles. Meine ganzen Gedanken, den Selbsthass, das ritzen. Und dann muss ich an Hobis Worte denken, als er gesagt hat "ruf mich an, ja? Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, ich komm sofort rüber." und ich greife zitternd zum Telefon.

"Seo?", fragt Hobi, überrascht von meinem Anruf.
"H-Hobi" flüstere ich. Er bemerkt natürlich sofort, dass ich geweint habe.
"Was ist passiert? Ist alles okay?"
"Es tut mir so leid", weine ich.
"Was tut dir leid? Seo ich mache mir Sorgen..."
"Ich habe mich zu tief geschnitten und habe Angst Hobi. K-Kannst du bitte kommen? Ich krieg das nicht alleine hin."
"Natürlich, ich bin sofort da, rühr dich nicht von der Stelle, okay? Denk an was schönes, etwas was dich glücklich macht und ich bin in einer Minute bei dir, okay?" 

Ich nicke, doch dann fällt mir ein das er mich nicht sehen kann und mit einem "Okay" lege ich auf. Ich soll an etwas schönes denken...

Hoseok.

❀•ஓ๑♡๑ஓ•❀

Wie Mond und Sonne |Jung HoseokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt