𝒮𝒾𝑒𝒷𝓏𝑒𝒽𝓃

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Tatsächlich dauert es nur wenige Minuten, als ich auch schon höre, wie meine Zimmertür aufgerissen wird. "Seo?!", ertönt Hoseoks Stimme.
"Im Bad", rufe ich und im nächsten Augenblick steht auch schon ein atemloser Hoseok vor mir.
"Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte", sagt er und kniet sich direkt zu mir. "Was machst du nur", haucht er und nimmt vorsichtig meinen Arm in seine Hände. Aus seinem Rucksack holt er eine Erste-Hilfe-Tasche heraus und im Nu hat er die Wunde desinfiziert und verbunden.

"Kannst du aufstehen?", fragt er und ich nicke nur. Seit er da ist, habe ich kein Wort mehr gesagt. Irgendwie kann ich nicht, ich schäme mich, dass er mich so sehen musste. "Komm, waschen wir das Blut ab", sagt er und nimmt meine Hände in seine und führt mich zum Waschbecken. Sanft wäscht er mir die Hände, während ich ihn nur stumm ins Gesicht blicke. 

"Danke", flüstere ich, als wir in meinem Zimmer sind und uns auf mein Bett gesetzt haben.
"Du brauchst mir nicht zu danken, das war selbstverständlich."
"Nein, war es nicht. Du... du hast mir geholfen-", ich muss aufhören zu reden, da ich bereits die aufkommenden Tränen spüre und meine Stimme zittert.
"Komm her", sagt er und im nächsten Moment hat er mich auch schon in seine Arme geschlossen.
"Ich wollte dir keine Angst machen, ich wusste nur nicht wenn ich sonst fragen soll ich... ich hatte nur Angst."
"Ich habe dir gesagt, dass du mich immer anrufen kannst und ich bin froh das du das auch getan hast, ja? Du bedeutest mir viel, Seo, und ich bin immer für dich da." Ich vergrabe mein Gesicht ein wenig tiefer in seinem Hoodie.
"Du bist zu gut für diese Welt, ich habe so jemanden wie dich nicht verdient."

Augenblicklich löst er sich von mir und ich vermisse seine Wärme sofort. Vorsichtig nimmt er mein Gesicht in seine Hände und blickt mir ernst in die Augen. "Du musst aufhören, so zu denken. Du bist kein schlechter Mensch, im Gegenteil. Du bist der wunderschönste, intelligenteste und einfühlsamste Mensch, den ich kenne. Du bist gut genug, Seo. Du bist stark und auch wenn du diese eine Sache falsch gemacht hast, heißt das nicht, dass alles umsonst war gegen das du kämpfst. Du bist stärker als alles andere, okay?" Ich nicke nur und Hoseok lächelt mich an.
"Ich weiß nicht wie ich dir danken soll, Hobi", sage ich und blicke ihm in die Augen.
"Versprich mir einfach, dass du dich nicht unterkriegen lässt und mich sofort anrufst, wenn du auch nur einen negativen Gedanken hast, okay? Ich bin sofort da, um dich wieder zum Lachen zu bringen." Hoseok zieht ein paar lustige Grimassen, die mich leise zum lachen bringen. "Da ist es ja wieder", lächelt er mich an, jetzt viel näher an meinem Gesicht als vorher.
"Du bist der Erste der mich wieder glücklich macht", sage ich und erwidere seinen Blick. Hoseok lächelt mich an, als er mir noch näher kommt und schließlich sanft meine Lippen in Beschlag nimmt. Ich seufze leicht auf und fahre mit meiner Hand in seine Haare.
"Ich könnte ewig so machen", sagt er, als wir uns lösen.
"Geht mir genau so", sage ich und küsse ihn wieder. 

"Hobi?"
"Hmm?"
"Ich glaube, ich brauche ein wenig Zeit zum nachdenken... über mich und das ganze Zeug. Außerdem sollte ich einen neuen Termin mit meinem Therapeuten ausmachen."
"Nimm dir alle Zeit, die du brauchst", sagt er und steht dann auf. Verwirrt blicke ich ihn an. "Ich denken, du brauchst jetzt ein wenig Zeit zum nachdenken, außerdem ist es schon spät... Wir sehen uns morgen." Mit diesen Worten ist er auch schon gegangen und ich sehe ihm noch eine gewisse Zeit hinterher. Habe ich was falsches gesagt? Ich verstehe gar nichts mehr.

❀•ஓ๑♡๑ஓ•❀

Wie Mond und Sonne |Jung HoseokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt