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Als wir aus dem Auto steigen und die letzten Schritte zum Haus laufen, hört man schon von weitem die laute Musik. Auch sehen wir die anderen Jungs, die bereits auf uns warten. Schnell begrüßen wir Yoongi, Jimin, Taehyung und Jungkook, bevor wir ins Haus gehen. Drinnen sind bereits viele Leute, die trinken und tanzen. Recht schnell löst sich unsere Gruppe auf, bis nur noch Hoseok und ich übrig sind. 

"Willst du was trinken?", fragt er und ich nicke. Er zieht mich mit in die Küche und reicht mir dann eine Flasche Bier.
"Wie viel verträgst du?", frage ich ihn und nehme einen großen Schluck aus der Flasche.
"Nicht so viel", lacht Hoseok und trinkt ebenfalls aus seiner Flasche. "Was ist mir dir? Muss ich irgendwie aufpassen oder so?", grinst er. Lachend schüttele ich den Kopf.
"Nein, keine Sorge. Ich vertrage viel, leider zu viel. Es ist nicht einfach, sich zu betrinken um was zu vergessen." Für einen Moment sieht er mich besorgt an, doch das verfliegt schnell wieder, als er meine Hand nimmt und mich mitzieht. Wir bleiben in einer Menge von Menschen stehen, die tanzen und grinsend tanzt Hoseok mich an. 

Einige Stunden später haben wir bereits einiges getrunken, aber so, dass alles noch im gelben Bereich ist. Hoseok und ich stellen uns nach einer wiederholten Tanzsession wieder an den Rand und nehmen uns ein kaltes Getränk, dieses mal Alkoholfrei. "Hast du eigentlich die anderen gesehen?", frage ich, als wir uns in eine der ruhigeren Ecken zurück gezogen haben. Er schüttelt den Kopf.
"Also Namjin chillt wahrscheinlich auch irgendwo in einer ruhigen Ecke, Taekook macht irgendwo rum, Yoongi betrinkt sich irgendwo mit Yunho, das hab ich vorhin gesehen, und Jimin tanzt irgendwo.", erzählt er.
"Du scheinst ja alle im Blick zu haben", sage ich, woraufhin Hoseok mit den Schultern zuckt.
"Nach jahrelanger Freundschaft weiß man irgendwann wo man wen findet." 

Gerade, als ich darauf antworten möchte, kommt jemand auf uns zu. "J-HOOOOPE", ruft dieser und springt auf Hoseok zu, welcher fast sein Getränk fallen lässt.
"Oh Gott", murmelt Hoseok. Grinsend sieht der Typ ihn an, als er sich wieder beruhigt an.
"Hoseok-ah, wie gehts? Lange nicht mehr gesehen!" Hoseok lacht ihn an, bevor der Typ sich auch zu mir dreht. "Oh, wen hast du denn mitgebracht? Ist das deine Freundin?" Hoseoks Wangen färben sich rot.
"Das ist Seo, und sie ist eine Freundin, nicht meine. Sie ist vor kurzem erst hier her gezogen."
"Na dann: Hallo Seo, ich bin Jackson Wang aus China", stellt er sich mir grinsend vor.
"Interessante Art sich vorzustellen", sage ich und lache am Ende.
"Ist mittlerweile ein Insider an unserer Schule geworden", erzählt Hoseok. 

Während das Gespräch weiter geht, gehe ich in die Küche, um mir was neues zu trinken zu holen. Gerade, als ich nach einer weiteren Bierflasche greifen wollte, greift schon jemand anderes danach. "Zwei dumme ein Gedanke", lacht dieser jemand und ich blicke hoch zu einem Jungen, der mich anlächelt.
"Naja, es sind ja zum Glück noch genug da", sage ich und nehme mir ein anderes.
"Gehst du auf unsere Schule?", fragt mich der rothaarige und ich nicke.
"Aber noch nicht so lange. Mein Name ist Seo."
"Mingi", stellt er sich vor und lächelt mich an, "was führt dich denn in diese Stadt?"
"Bin umgezogen", sage ich, habe nicht wirklich Lust und Kraft dazu, über dieses Thema zu sprechen.
"Ich hab mit etwas dramatischerem gerechnet", lacht Mingi, und meint es wahrscheinlich auch gar nicht böse. Doch in diesem Augenblick reagiere ich anders darauf. Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt und meine Hände schwitzig werden. Mein Atem verschnellert sich. Ich kriege eine Panikattacke. Oh Gott. Zitternd halte ich mich an der Theke hinter mir fest und wende mich von Mingi ab. 

"Seo?!" Auf einmal ist Hoseok neben mir und sieht mich erschrocken an, bevor er seinen Blick auf Mingi richtet. "Was hast du gemacht?"
"I-Ich hab nichts gemacht", verteidigt er sich, doch Hoseok scheint ihm gar nicht zu zu hören. Er legt seine Hände auf meine Schultern und ich zucke zusammen.
"Seo, was ist los? Sollen wir raus gehen?" Ich nicke nur und Hobi legt seinen Arm um mich und führt mich an all den Menschen vorbei. Ihre Blicke kommen mir vor wie Feuer auf meiner Haut, alles nehme ich 10 mal heftiger wahr und könnte augenblicklich anfangen zu heulen. 

Draußen angekommen, atme ich zittrig die kalte Luft ein. Besorgt streicht mir Hoseok die Haare aus dem Gesicht. "Panikattacke", ist das Einzige, was ich hauche, als er mich auch schon in seine Arme schließt. Hoseok hält mich fest, er lässt mich nicht los.
"Es ist alles gut, Seo, hier ist nichts vor das du Angst haben musst. Ich bin da, okay? Alles ist gut, hör einfach auf meine Stimme." Ich nicke in seine Brust, als er sich ein Stück von mir löst. "Atme mit mir, okay? Ganz ruhig ein, und wieder aus. Gut machst du das." Ein paar Minuten später hat sich mein Atem wieder beruhigt, aber kalt ist mir immer noch.

"Es tut mir so leid", sage ich und spüre die Tränen, wie sie mir hochkommen. "Ich hab dir den Abend kaputt gemacht, ich hätte gar nicht her kommen sollen und-"
"Shh", macht Hoseok und drückt mich wieder an seine Brust, "hör auf dich zu entschuldigen. Du kannst doch nichts dafür, und ich bin froh, dass du heute mitgekommen bist. Mit dir war der Abend viel schöner, ja?" Ich muss leicht lächeln und streiche mir die Tränen weg. 

"Unterbreche ich hier gerade etwas?" Erschrocken lösen Hoseok und ich uns voneinander und blicken Jungkook entgegen.
"Nein nein, Seo geht es nur nicht so gut", dankbar sehe ich Hoseok an. "Ich glaube, wir gehen jetzt. Ein Bus sollte gleich kommen."
"Oh, okay, dann gute Besserung Seo", sagt Jungkook und lächelt mich aufmunternd an, als er mir eine Umarmung schenkt. 

Danach greift Hoseok nach meiner Hand und wir verlassen das Grundstück und laufen zur Bushaltestelle. "Wenn du willst, kannst du heute bei mir schlafen... ich will dich jetzt nicht alleine lassen", sagt er leise.
"Ich will dir keine Umstände machen", murmele ich und Hoseok dreht sich zu mir um. Auf einmal umschließt er mit seinen Händen mein Gesicht und blickt mir tief in die Augen.
"Seo, du wirst nie, auch wirklich nie, Umstände für mich machen. Ich möchte, dass es dir gut geht, okay? Du bedeutest mir viel, und das du mir deine verletzliche Seite gezeigt hast, bedeutet mir auch viel. Ich möchte, dass es dir gut geht." Stumm blicke ich ihn an, während meine Wangen immer heißer werden.

"Okay, dann schlafe ich gerne bei dir."   

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Wie Mond und Sonne |Jung HoseokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt