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In meinem Traum war ich wieder sieben Jahre alt und jagte mit den anderen Kindern durch die verwinkelten Straßen der Stadt. Es war ein heißer Tag, was den Boden staubig und meine Kehle trocken machte.
Wir hatten uns von dem großen Marktplatz entfernt, auch wenn ich die Stimmen der vielen Menschen über meinen keuchenden Atem hörte.
Clay und Mell, die zwei Söhne des Segelbauers, sowie Mortin und Lurem, spurteten hinter Nori, der Tochter des Seidenstickers hinterher, weil sie ihnen die Zunge rausgestreckt und ihnen dann doch einen Kuss versprochen hatte.Ich folgte ihnen, weniger aus Interesse an Nori, sondern mehr, weil ich auch Teil des Spiels sein wollte. Ein schwieriges Unterfangen, weil ich weder so außerordentlich hübsch wie Nori war, sodass sich niemand zu mir umgedreht hätte, noch so schnell wie die Jungs.
Kurzum, ich verlor sie nur wenige Seitengassen, nachdem der Spaß begonnen hatte. Keuchend und japsend lief ich die letzten Schritte aus und sah mich um. Weiße Häuser mit ausgeblichenen Fassaden, Schlingpflanzen, die sich von einem Gebäude zum nächsten räkelten und grüne geschlossene Fensterläden. Ich könnte buchstäblich überall in der Hauptstadt sein. Die mittägliche Sonne hatte sie alle in die Sicherheit ihrer Häuser getrieben. Jeder wusste, wie gefährlich die Mittagssonne in Clevem war. Es lag an ihrer Umlaufbahn. Hängende Insel von wegen! Die Zirkel wanderten durch den Himmel, als müssten sie irgendwo hin und es war ein reines Wunder, dass sie noch nicht zusammen gestoßen waren.
Verdrossen trat ich nach einem Stein, stieß mir empfindlich den Fuß, weil ich dessen Gewicht unterschätzt hatte und hüpfte dann auf einem Bein weiter in den Schatten eines überhängenden Hauses, um irgendwie wieder zu Atem zu kommen. Ein rotes Sonnentuch schlug leise im Wind.
Meine Haare klebten unter meinem Kopftuch in meinem Gesicht und an meinen bloßen Füßen hatten sich empfindliche Stellen gebildet, die später sicherlich Blasen werfen würden. Betroffen betastete ich die gerötete Haut und verfluchte leise eben jenen Gott, der beschlossen hatte uns so schwach zu erschaffen, dass wir nicht einmal länger über Pflastersteine rennen konnten.
„Du weißt, dass der Priester dir für so eine Wortwahl den Mund auswaschen lassen würde?"
Ruckartig hob ich den Kopf. Ein schmaler, wenn auch sehr hochgewachsener Junge mit einer definitiv zu großen Brille stand am Ende der Gasse, eine Leine in seinen Händen und ein dazugehöriger Hund, so gigantisch, dass ich ihn sicherlich hätte reiten können.
Ich liebte ihn sofort.
Den Hund natürlich. Der Junge war mir recht egal. Seine Kleidung war so fein, dass er sich ohnehin nur für Nori interessieren würde. Aber der Hund...
Er hatte schwarzweißes Fell und so lange Ohren, dass sie beinahe auf dem Boden schleiften. Das lag vielleicht auch daran, dass er ziemlich kurze Beine hatte, aber einen so massiven Körper, dass sich bestimmt ein Sattler für dieses Prachttier finden würde.
„Wo hast du den her?", rief ich ihm entgegen und kam wieder auf meine wunden Füße.Der Junge griff hastig die Leine kürzer, aber ein Grinsen verhinderte er nicht. Mit einer Hand wischte er sich die hellen Locken aus der Stirn, mit der anderen tätschelte er stolz den Rücken seines Begleiters.
„Das ist meiner. Als königlicher Jagdmeister muss ich Meister der Armbrust, des Reitens und der Hunde sein." Die Worte blähten seine Brust sichtlich auf. Er war auch noch ein bisschen jung, um Jagdmeister ist sein.Aber ich hatte nur Augen für sein Tier. Sorgsam seine Reaktion abschätzend, näherte ich mich ihm und blieb einige Schritte vor ihm stehen.
„Hat er einen Namen?"„Ru", er ging neben seinem Hund in die Hocke, „Und du darfst ihn streicheln. Ich habe ihn darauf abgerichtet, freundlich zu sein."
Das erschien mir als ein sehr sinnvolles Kommando und als ich meine Hand Ru zum Schnüffeln hinhielt, kommentierte er dies mit begeistertem Schwanzwedeln.
Ru hatte seidigeres Fell, als der schönste Straßenhund. Dann wiederum durfte man die auch nur ganz kurz streicheln. Wenn man schnell genug war.
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Das Königreich der Geheimnisse - Band 1
FantasyDinah wird steckbrieflich für ein Verbrechen gesucht, von dem sie noch gar nichts weiß. (Nicht, dass sie keines begangen hat- es ist nur nicht dieses.) Das wird jedoch nebensächlich, als jemand versucht, ihren Ex (König der Idioten und der fliegend...