Kapitel 4 : Dunkelheit und Licht

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Dieser verdammte Gott... was fällt ihm eigentlich ein. Ich brauch doch keinen Beschützer! Genervt trabte Elonora hinter Balder hinterher. Dieser schien zu merken, dass es sie nervte, dass er sie gesehen hatte und wartete auf sie.,, Hattest du eigentlich vor, von hier zu fliehen? Weißt du eigentlich, was Silvian alles auf sich genommen hat um jeden einzelnen von uns zu retten?" Elonora sah ihn verwundert an.,, Ich hatte nie vor, von hier zu fliehen... zumindest vorerst nicht..." Er schüttelte nur den Kopf.,, Ich will dir mal was zeigen." Er ging immer tiefer und tiefer in den Wald hinein. Äste schlugen Elonora ins Gesicht und der Schnee fiel von den Bäumen. Plötzlich blieb er stehen und Elonora krachte in ihn herein.,, Aua.. was ist denn..." , doch da sah sie schon, weshalb er gestoppt hatte. Vor ihnen klaffte eine risige Schlucht.,, Weißt du... als Silvian uns gefunden hatte, lagen wir hier, wo jetzt die Schlucht liegt. Unsere Väter waren sehr wütend und wollten uns töten. Sie setzten ihre Mächte ein und waren dabei uns für immer zu vernichten. Doch Silvian kam und rettete uns in letzter Sekunde. Damals waren er, seine Frau und Samantha im Wald spazieren gewesen, als sie uns fanden. Wir waren Verletzt und konnten uns kaum bewegen. Seine Frau ließ das Kind los und rannte zu uns. Sie und ihr Mann hievten uns hoch... ich lag immer noch dort unten. Samantha, die Tochter der beiden sah ihnen zu. Als Silvians Frau mich dann retten wollte, trafen die geballten Kräfte unserer Väter auf uns. Sie schmiss mich in Richtung ihres Mannes, der mit Samantha Ardoneus und Gerillon oben am anderen Ende war... doch für sie kam es zu spät. Die Kraft unserer Väter war zu stark und so wurde sie, samt dem Boden verschlungen. Silvian traf es wie der blitz aber er hat uns nie einen Vorwurf für den Verlust seiner Frau gemacht. Wir sind ihm so viel schuldig... wenn er und seine Frau nicht gekommen wären, dann wären wir drei heute nicht mehr am Leben. Seit diesem Tag nimmt er Wesen wie uns zu sich auf und hilft uns, so gut er kann." Elonora staunte und in ihr machte sich eine Traurigkeit breit. Sie konnte die Gefühle von Balder spüren. Er war in sich gekehrt und hatte einen tiefen Hass auf sich selbst.,, Du bist nicht daran Schuld. Mach dich nicht dafür Schuldig, dass sie gestorben ist." Er sah sie entgeistert an.,, Wie kommst du denn darauf?" , überspielte er seine Fassungslosigkeit. Elonora schien zu überlegen und wechselte schnell das Thema, denn sie wollte seine traurigen Gedanken aus ihren verbannen.,, Sag mal, du bist doch der Gott des Meeres, also des Wassers." Balder nickte.,, Lust auf ein Snowboardrennen?" Er sah sie verwundert an.,, Wie meinst du das?" Elonora formte aus dem Schnee ein Snowboard und ließ dieses gefrieren.,, Na, so. Hast du Lust oder nicht?" Das musste sie ihm nicht zweimal sagen.,, Er formte aus dem Schnee für sich ein Snowboard und ließ es auch gefrieren. Die unterseite war glatt und so konnten sie perfekt damit durch den Schnee fahren.,, Man darf nur die Kräfte benutzen, die der Gegner hat... das heißt kein Erd, Feuer oder Luftbändigen." Elonora stimmt zu.,, Also bist du bereit." Beide machten sich bereit... und im nächsten Moment fuhren sie den Berg hinab. Balder vereiste den Boden unter Elonoras Snowboard, doch diese nutze die vereiste Fläche zu ihrem Vorteil. Sie ließ das Eis zu beiden Seiten ihres Boards weichen und schaffte sich so eine Bahn, in der sie fahren konnte. Sie ließ Schnee von hinten an ihr Board gleiten, sodass es ihr einen Schub gab. Balder staunte nicht schlecht.,, Na warte, dass kann ich auch." Auch er nutze die Fläche und war schon nahe an Elonora dran. Dann drehte sie sich zu ihm um und sah ihn in die Augen.,, Willst du mal was interessantes sehen?" ,, Klar, was denn?" ,, Pass auf." Sie zog aus der Luft das Wasser und bließ es in seine Richtung. Aus dem Wasser wurde in Sekunden Eis, welches ihm die Sicht nahm. Er strauchelte und fiel schließlich in einen großen Schneehaufen. Elonora fuhr zurück zu ihm.,, Ich hatte nicht gedacht, dass dich dies so aus der Bahn werfen würde." Balder und sie lachten. Elonora half ihm auf die Beine und gemeinsam fuhren sie zurück.,, Also das war echt zum wegschmeißen. Das du so etwas einfachem nicht ausweichen kannst." Balder grinste sie nur schlaff an.,, Jaja. Pass auf, beim nächsten Mal werde ich dich schlagen. Zusammen fuhren die beiden zurück zum Haus. Als sie angekommen waren wurde es bereits dunkel.,, Sag mal, wie lange seid ihr drei schon hier?" , fragte Elonora, als Beiden später Drinnen auf dem Sofa saßen und Kakao tranken. ,, Es müsste jetzt ungefähr ein Jahr her sein." ,, Und wollt ihr wieder zurück... oder zumindest hier weg?" Balder schien zu überlegen.,, Eigentlich nicht. Es ist hier wie in einer großen Familie. Ardoneus musste seine Mutter und ich meine Brüder zurück lassen aber uns geht es gut... und ihnen auch. Mein Vater würde ihnen nie etwas antun... er hasst ja nur mich." Er lächelte leicht amüsiert. Elonora bewunderte ihn. Er lebte sein Leben, so als wäre nie etwas geschehen.,, Und was ist mit dir? Willst du wieder in den Himmel zurück?" Elonora überlegte.,, Ich weiß nicht... vielleicht." ,, Aber wenn du zurück gehst, dann werden sie wer weiß was mit dir anstellen." ,, Aber meine Mutter und mein Bruder sind dort oben. Wenn ihnen etwas wegen meinem Egoismus angetan wird dann gehe ich lieber zu ihm zurück und bitte um vergebung..." Balder sah sie mitfühlend und verständnissvoll an.,, Wir sind wieder da!" , dröhnte die Stimme von Samantha von draußen aus in das Haus." Wenig später standen sie mit vielen Einkaufstaschen im Haus.        ,, Hallo Elonora. Wir haben dir was mitgebracht!", rief Samantha ihr zu und setzte sich schnell zwischen Balder und ihr hin. Sie kramte in ihrer Tasche und hohlte eine Haarnadel heraus. Es war eine goldene Blume mit Jadeperlen besetzt.,, Die hier ist für dich... Weil du so schönes Haar hast. Dann kann ich sie dir mal Frisieren." Elonora lächelte und nahm die Nadel dankend entgegen.,, Das ist echt nett von dir. Ich hab auch etwas für dich... warte eben." Sie ging nach draußen und nahm sich etwas Schnee. Sie kam zu Samantha und bat sie, sich hinzustellen.,, Was hast du..." Doch bevor sie etwas sagen konnte, fing Elonora schon an. Sie ließ den Schnee über Samantha wie Pulver fallen und formte ihre Hände über ihr zu Zeichen. Es entstand langsam aus dem Schnee ein Kleid, welches Samantha perfekt passte. Als sie fertig war, trug Samantha ein blassblau schimmerndes Kleid und eiserne Ballerinas, die glitzernd funkelten. Samantha konnte nichts sagen, so begeistert war sie.,, Ich hoffe du magst es." Samantha sah sie an... Und fiel ihr im nächsten Moment in die Arme.,, Danke danke danke. Ich liebe es!" ,, Vorsichtig Kleine. Denk dran ich bin noch nicht ganz fit." Samantha ließ wieder willien von ihr ab.,, Samantha, geh doch schon mal in die Küche und bereite alles vor okay?" Samantha nickte.,, Wo ist Flinn?" ,, Hier. Ich komme schon." Er schien oben sauber gemacht zu haben, denn er trug Handschuhe und hatte einen Besen in der Hand. ,, Hast du schon wieder sauber gemacht. Ruh dich doch mal aus. Wir können uns alle Arbeiten im Haus teilen... du musst nicht alles machen." Doch Flinn winkte ab.,, Das ist das einzige was ich kann." Plötzlich spürte Elonora eine tiefe einsamkeit. Sie kam von Flinn. Er war unglücklich und niemand schien sich für ihn zu interessieren.,, Ich helfe Samantha in der Küche. Er ging an den anderen vorbei zu ihr in die Küche.,, Okay. Jungs, helft auch eben mit. Ihr wisst, was ansteht." Alle schienen sich zu freuen, aus welchem Grund auch immer, doch Elonora hatte keine Ahnung was jetzt passierte.

Das Mädchen im SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt