,, Dort oben ist es. Wir sind fast da." Luziander konnte es nicht mehr erwarten. Sie würde sie jetzt retten. Ella würde wieder frei sein. Als sie am Tor des Palastes ankamen, waren viele Leute dort. Engel aus den verschiedensten Zonen waren angereist, alle trugen prächtige Kleider und heerschaftliche Anzüge. ,, Hier scheint heute ein Fest zu sein. Wir sollten die Gelegenheit nutzen. Sie werden sich alle auf den Ball konzentrieren und wir können Elonora retten.", sagte Silvian, doch da war Luziandee bereits losgerannt. Er suchte einen Eingang, durch den man unbemerkt in den Palast gelangen konnte. Am anderen Ende des Palastes fand er dann ein unbewachtes Tor über das er und Silvian fliegen konnten. Als sie es geschafft hatten wollte Luziander sofort weiter, doch Silvian stoppte ihn.,, Bitte Luzuander. Ich weiß wie viel sie dir bedeutet aber bring dich nicht in Gefahr." Er sah ihn an.,, Die Jungs helfen uns sobald wir ihnen das Signal geben. Also halte dich bis dahin an unseren Plan." Er nickte. Dennoch war seine Sehnsucht nach ihr groß. Erst jetzt hatte er es realiesiert, wie viel sie ihm bedeutete. Seit Tagen konnte er nicht mehr schlafen und dachte jede freie Minute nur an Ella. Er stellte sich vor, wie sie lachend auf ihn zurannte oder wie beide gegeneinander Kämpften, wobei sie klar im Vorteil war.,, Verstanden. Ich werde mich an deinen Plan halten aber bitte, lass es uns schnell beenden." Silvian nickte und zusammen schlichen sie sich unbewacht richtung Palast.
Elonora stand vor dem Eingang zum Ballsaal. Ihr Herz ratse, jedoch nicht vor Spannung oder Freude, sondern vor Angst. Sie wusste, dass wenn sie durch diese Tür gehen würde, ihr altes Leben wie ein Traum aus längst vergangenen Tagen wäre. Nie wieder würde sie Ardoneus, Balder oder Gerillion, Flinn oder Herados sehen. Silvian und Samantha fehlten ihr... einen jedoch gab es, den sie mehr als alles andere vermisste und der ihr , beim bloßen Gedanken, die Tränen in die Augen trieb. Luziander. Er war immer für sie da gewesen. In seiner Nähe hatte sie sich geborgen gefühlt. Als Dormenius sie geküsst hatte, wünschte sie sich sogar ganz im Geheimen, dass es Luziander gewesen wäre. Sie wollte seine braunen kurzen Haare spüren, seine Flügel berühren, ihn in ihre Arme schließen. Noch nie zuvor hatte sie das Gefühl gehabt, ohne ihn den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie wollte schreien, weinen, doch das einzige, was sie konnte, war lächeln. Er beherschte sie, hatte die Macht. Ein letztes Mal dachte sie an Luziander und ihre damalige Freiheit, als sich die Türen zum Saal öffneten und sie gegen ihren Willen hinein trat.
,, Hier sind noch einige Türen. Vieleicht ist sie dort." ,, Wir haben fast alles abgesucht aber niemand ist hier." Silvian steuerte auf eine Tür zu.,, Lass uns trotzdem noch mal nachsehen." Er öffnete sie. Das Zimmer lag im dunkel. Er machte das Licht an... und atmete scharf ein. ,, Was ist los Sil..." , kam Luziander fragend an, doch da sah er es. In dem Zimmer auf dem Bett lag ein blauer Mantel, wie aus Eis gemacht. Luziander stürmte auf das Bett zu und nahm den Mantel in die Hand.,, Das hat Ella gemacht! Sie war hier!" Er konnt immer noch ihre Präsenz spüren. Plötzlich hörten die beiden Wachen kommen, die sich lautstark unterhielten. Silvian zog die Tür heran und bedeutete Luziander, leise zu sein.,, Man muss schon sagen, sie sieht wirklich heiß aus. Eine Schande, dass sie ihn..." ,, Sag das bloß nicht laut. Wenn Dormenius dich hört, dann wird er dir sonst was antun." ,, Ich kann sagen was ich will. Naja, lass uns noch mal im hinteren Teil patrolieren. Es heißt, dort sollen Leute gesichtet worden sein, die nicht zum Ball eingeladen wurden." Silvian sah Luziander an.,, Es scheint, los zu gehen", flüsterte er, nachdem die Stimmen der Wachen verhallt waren.,, Beide machten sich auf zum Ballsaal, da sie nun sicher wussten, wo sie Elonora finden konnten.
Alle Augen waren auf sie gerichtet. Ihr Schwanenänliches Kleid mit den vielen Federn war einzigartig und die Blicke aller Anwesenden folgten ihr. Dormenius führte sie in die Mitte des Saal, seine Hand verschrenkt mit ihrer. Sie konnte sich nicht wehren. Er kontrollierte ihren Körper, ihre Stimme, ihre Gesten...einfach alles. Solange sie in seiner Nähe bleiben würde, würde sich daran auch nichts ändern. Jetzt stand er vor ihr. Seine Hand lag auf ihrer Hüfte und mit der rechten führte er. ,, Keine Sorge. Wir beide sind einfach perfekt." , sagte er leise zu ihr. Elonora sah ihn sprachlos an. Endlich fingen auch die anderen an zu Tanzen. Es ertönte laute Musik vom Orchester und die Kronleuchter im Saal leuchteten hell. Als das Lied geendet hatte, hebte Dormenius die Hand. Sofort heerschte Ruhe im Saal.,, Meine Lieben Gäste. Vielen dank, dass sie alle so Zahlreich erschienen sind. Heute ist nicht nur der Anlass, um meine Krönung zu feiern... nein. Heute werden wir außerdem die Hochzeit von mir und meiner Geliebten Gehmalin Elonora feiern." Ihr stockte der Atem. Nein! Ich will nicht! Ihr war zu weinen zumute, aber irrtürmlicher Weise lächelte sie. Das war alles sein Werk. Seht ihr denn nicht, dass er mich Verflucht hat? Er kniete plötzlich vor ihr nieder, nahm ihre Hand und steckte ihr einen Diamantenring an den Finger.,, Elonora. Ich liebe dich seitdem wir uns das erste Mal gesehen haben. Du warst immer für mich da und ich kann mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen. Willst du meine Frau werden?" Ohne es zu wollen öffnete sie ihren Mund. Sie wusste, dass sein Fluch sie dazu zwang, es auszusprechen, dass was er hören wollte. Hilfe! Ich will nicht! Sie sah in die Mänge. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Einige Unterhielten sich ungläubisch, andere starrten sie unverwandt an.,, Ich..." ,, Halt stopp!" Elonora sah sich um und auch Dormenius stand auf um zu sehen ,wer die Frechheit besaß, ihn zu unterbrechen. Seine Augen schnellte durch den Raum und trafen sich mit seinen. Noch ehe er es aussprechen konnte, sah Elonora ihn und sagte das, was Dormenius zu sagen versucht hatte .,, Luziander?"...
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Das Mädchen im Schnee
FantasyMein Körper war schlapp und kraftlos. Oben am Himmel suchten sie noch immer nach mir, aber sie würden mich nicht in die Finger bekommen. Langsam sackte ich zu Boden. Meine Kleidung war Blutüberströmt und ich konnte kaum noch etwas sehen. Mit meiner...