Kapitel 5

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Kapitel 5: Im Untergrund Teil 1

Sicht von Kagome:

Meine Beine trugen mich hinunter zum U-Bahnhof, ein starker Windzug schoss durch meine Haare und blies mir direkt ins Gesicht. Der Zug fuhr gerade ab, weshalb ein Sog entstand. Ich ignorierte die kühle Luft und lief weiterhin die Stufen hinab.

Am Gleis angekommen schaute ich auf die Uhr. Es war kurz nach halb Fünf, die ersten Menschen gingen zur Arbeit, Leute die Nachtschicht hatten fuhren Heim, aber im Großen war es noch ziemlich leer. Das war mein Glück.

Entschlossen ging ich in die hinterste Ecke und kletterte die Absperrung herunter, hier würde mich kein Zug erwischen, denn normalerweise liefen hier die Angestellten zu ihren Zügen. Bevor ich zur Arbeit gegangen war, kaufte ich mir eine alte Stadtkarte, die mir den Linienverkehr aufzeigte, denn durch die Schule wusste ich, dass die versteckten Tunnel mit den U-Bahngleisen verzweigt waren.

Ausnahmsweise war ich wirklich froh, genau an diesem Tag im Unterricht gewesen zu sein, denn viel von der Oberschule hatte ich damals ja nicht – durch meine ständigen Reisen in die Vergangenheit.

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, wieso musste ich gerade jetzt daran denken? Ich sollte mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren – Sesshoumaru wartete schließlich noch auf mich und ich musste Tessaiga so schnell wie es ging zurück holen. Meine Familie war in Gefahr und nicht nur das – die ganze Stadt könnte von Dämonen überrannt werden!

Ich schlich mich weiter den dunklen Weg entlang, bis ich eine Tür vorfand. Überraschender Weise war sie offen, sodass ich problemlos durch kam. Vor mir zeigten sich weitere finstere Gassen auf, aber da ich damit rechnete, schnappte ich mir eine Taschenlampe aus meiner Tasche und knipste sie an. Sie bot mir etwas Licht damit ich sicher weiter gehen konnte.

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Nach einer Weile und wahrscheinlich hatte ich mich schon komplett verlaufen, hörte ich Laute von Menschen. Sie schienen zu Zweit zu sein und sich zu unterhalten. Mein Herz setzte kurz aus, nachdem ich keine Möglichkeit fand mich zu verstecken. Ich schaltete die Taschenlampe aus, drückte mich in eine kleine und viel zu enge Nische. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und die Nervosität stieg stetig auf. Wenn sie mich hier entdeckten wäre es aus!

Die Stimmen kamen immer näher, jetzt konnte ich sogar ihr Licht sehen. Ich presste mich noch stärker gegen die eiskalte Mauer, bestimmt wurde meine Jacke auch feucht, da es schon ziemlich nass hier unten war. Doch das war egal.

Die Stimmen mussten nun in meiner unmittelbaren Nähe gewesen sein. Ich hielt die Luft an, erlaubte mir nicht auch nur einen Laut von mir zu geben. Selbst meine Stirn lehnte ich gegen die Wand, hoffte meine dunkle Kleidung würde nicht auffallen, sodass sie mich nicht mit ihrer Lampe anleuchteten.

Verdammt Kagome, was machst du nur hier, dachte ich verzweifelt. Wie kam ich eigentlich darauf, dass er hier unten war? Nur weil ich in meinen Recherchen entdeckt hatte, dass die Yakuza sich in den Untergrund verzogen hatte? Das hieß doch nicht gleich, dass sie sich in den alten Fluchtkellern versteckten! Wie blöd konnte man noch sein?

Wütend über mich selbst fluchte ich weiter über meine eigene Person, bis ich fest stellte, dass die Stimmen nun wieder weiter weg waren. Erleichtert japste ich nach Luft, denn die Zeit war nah, sodass mir der Sauerstoff fast ausging.
Vorsichtig löste ich meine Starre und sah den fremden Stimmen hinterher, sie waren nun weit weg – der Sicherheitsabstand war wieder aufgebaut. Puh, dachte ich nur und fasste mir dafür an die Brust. Nach einigen Sekunden normalisierte sich auch mein Puls und ich lief im Dunkeln vorsichtig weiter.

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Irgendwann kam ich nach gefühlten zwei Stunden zum Stehen.

»Das kann doch nicht wahr sein«, murmelte ich genervt. Hier würde ich nicht weiter kommen, das stand fest. Denn anscheinend war ich in der Kanalisation gelandet, das erklärte auch den Geruch nach verschiedenen Fäkalien. Vor mir war ein runder Durchgang, mit senkrechten Eisenstangen, die mir den Weg versperrten. Wenn ich hinunter sah, konnte ich einen schmalen Weg sehen, daneben war ein Kanal und nun war mir auch klar, woher der Gestank wirklich kam, hier verliefen die Abwasserkanäle entlang und spülten alles weg. Kurz musste ich mit der Übelkeit kämpfen, denn eine ekelerregende Säure schlich sich wieder in meiner Speiseröhre hinauf, aber ich gewann und konnte mich im Endeffekt zusammen reißen. Mir fiel jedoch auf, dass auf dem Weg dort unten kleine Lampen brannten, anscheinend kamen hier mehrere Menschen entlang, oder vielleicht Dämonen, dachte ich unterbewusst und schluckte.

Yakuza HakaseWhere stories live. Discover now