Fake...

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Meine Hände glitten zu seiner Hüfte, seinen Kopf legte er erschöpft auf meine Schulter. Er roch nach seinem Shampoo und seinem Deo. Ich mochte den Geruch nicht. Alles an ihm schrie nach Changkyun und sein schwerer Atmen mit der hellen Musik im Hintergrund machte alles nicht besser. Ich stelle mir plötzlich ganz andere Sachen vor, die ich mit ihm machen konnte. Mein Gesicht begann zu glühen. "Stopp.", sagte ich überfordert. Er schreckte zusammen und ich ließ schnell von ihm ab. "Was ist?", fragte er erschrocken. Mein Herz klopfte mir zu schnell.

"Nichts." Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich finde, es war richtig gut. Wieso hören wir dann auf?" Seine Stimme gefiel mir überhaupt nicht. Sie hatte etwas total vorwurfsvolles. Dabei war es doch nicht meine Schuld, wenn er so aussah, wie er es eben tat. "Es ist nichts. Ich brauche nur eine Pause." Er setzte sich neben mich. "Aber wenn ich eine will, dann sagst du immer nein." Er wusste nicht, wenn er aufhören sollte. Aber er sah wirklich gut aus, wenn er sich aufregte. Er bekam dann eine Ernsthaftigkeit, die er sonst nicht hatte.

Starrte ich da wirklich Changkyun an? "Hyung? Du siehst ganz schön blass aus." Was denke ich da eigentlich die ganze Zeit. Changkyun ist irgendwie überall in meinen Gedanken. "Hyung? Möchtest du etwas zu Mittag essen gehen?" Ich schüttelte den Kopf, nahm mir die Wasserflasche. "Nein. Das geht schon so. Wir machen bald Schluss." Er sah zu mir runter. "Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?" Ich zuckte mit den Schultern. Das ging ihn doch nichts an! "Ich bin auf Diät, so wie jeder von uns." Er lächelte verlegen. "Dabei brauchst du das am wenigsten." Sehr lieb. Ist klar. "Ich denke an mein Team und mache da mit, weil ich es unfair finde, wenn ich nicht auch hart arbeite." Sein Lächeln verschwand wieder. "Bist du mir etwa immer noch sauer wegen der letzten Runde?" Blitzmerker. "Gott, nein! Ich bin doch nicht nachtragend." Ich lehnte mich gegen die Wand. "Und den Songtext? Darf ich ihn schreiben?" Er war zu nah. "Meinetwegen, aber ich werde ihn überprüfen und neu schreiben, wenn es sein muss." Er nickte schnell. Seine Augen schienen zu leuchten. Was freute er sich so!?

"Hyung? Ich gehe dann jetzt nach Hause, es ist schon spät und du weißt ja, dass meine Serie gleich kommt." Er stand unsicher an der Tür. Ich winkte ab. "Gut, gehe schon." Er sah nicht zufrieden aus. "Mache nicht mehr so lange." Er schloss die Tür und mein Blick fiel auf unseren schon lange gegessenes Essen. "Hättest halt alles wegschmeißen können.", flüsterte ich und seufzte auf. Wir hatten noch genau zwanzig Tage Zeit und langsam habe ich mich an unser Training gewöhnt. Es war nie perfekt, aber er nervte such nicht mehr so sehr wie am Anfang noch. Er strengte sich an und manchmal, wenn wir zusammen tanzten sah es ganz gut aus. Mein Blick landete bei der Uhr. 19:24. Noch ein bisschen...

Ich räumte noch schnell alles auf und zog mir meine Jacke über. Es war schon viel zu spät. "Verdammt.", fluchte ich. Es regnete draußen und es war dunkel. Das kann doch nicht sein. Ich habe mich auf ein entspanntes Essen gefreut und dann auf mein Bett. Stattdessen darf ich mich durch den Regen beeilen und dann vermutlich auch noch krank werden. "So ein Scheiße!", zischte ich, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte nach Hause.

"Hyungwon! Hyung!" Ich sah verwirrt auf und dann regnete es plötzlich nicht auf mich. "Was machst du da, Changkyun?" Er schnaubte. "Ich...bin....gerannt, weil...du-" Er atmete durch. "Noch im Studio warst und... der Regen." Ich fuhr mir über meine durchnässten Haare. "Du kommst aber früh." Er lächelte schüchtern. "Es tut mir leid..."
Doch eigentlich hatte ich ja keinen Grund dazu sauer auf ihn zu sein. Er stellte dich neben mich und hielt uns seinen Regenschirm über. "Du hast keinen zweiten mitnehmen können?" Ich seufzte. Wieso musste ich mir jetzt auch noch einen Regenschirm mit ihm teilen. Er rückte näher auf. "Ich habe keinen mehr so schnell gefunden..." Es war nicht mehr lange bis zu unserer Wohnung. "Ich habe angefangen den Text zu schreiben.", erzählte er schüchtern. Mir war kalt. "Ach ja?" Er nickte. "Und wie lautet der Titel?" Ich war zugegebenermaßen schon neugierig. Er blieb vor unserer Haustür stehen und sah mich an. "Fake Love." Ich weitete meine Augen. "Fake Love?" Er lächelte traurig und drehte dich um. Wieso war er auf einmal so bedrückt und wieso glänzten seine Augen wieder so traurig? Wer hat ihm so weh getan m, dass er über die falsche Liebe schreibt? Und komischerweise wurde ich auch ganz traurig.

No Mercy || HyungkyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt