Gone Bad

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"Wo zum Teufel warst du? Ich warte schon seit einer Stunde!" Ich kam ruhig ins Studio. "Ich war essen und hast du denn schon geübt?" Er sah mich fassungslos an. Seine Augen glühten so stark. "Hyungwon! Du hast gesagt, du bringst mir etwas mit!" Ich zucke mit den Schultern. "Habe ich doch." Ich hielt ihm eine weiße Tüte hoch. "Mittagessen.", wiederhole ich. Seine Augen glänzten wieder so bedrohlich. "Ich dachte, wir essen zusammen."

Wie dumm.

"Habe ich nie gesagt. Was denkst du denn?", fragte ich ihn. Er ließ die Schultern hängen. "Wieso hasst du mich so?" Seine Stimme zitterte. "Weil du nichts kannst. Du stehst mir im Weg!" Wieso ist er jetzt so verletzt, weil ich ohne ihn gegessen habe? "Zeig mir lieber, wie du dich verbessert hast." Er schluckte schwer. Es sollte ihm nicht so nahe gehen. Es war doch nur ein Essen. Ich esse doch so oft ohne ihn. 

"Changkyun? Du musst deine Hüften mehr bewegen.", seufzte ich wieder. Er nickte nur überanstrengt. "Ich habe aber das Gefühl, dass es scheiße aussieht." Ich schüttel den Kopf. "Wenn du es nicht machst, sieht es unprofessionell aus." Er ließ sich endlich auf keine Diskussion ein. Dieses Training ist schrecklich. Mit ihm so lange zusammen zu sein, ist schrecklich. "Hyungwon?" Ich sah auf, während ich mir meine Schuhe band. "Was?" Er zögerte etwas. "Was machst du heute noch?" Seine Stimme war so schüchtern. "Ich gehe nach Hause, wieso?" Er knetete seine Finger. Das machte mich ganz hibbelig. Er sollte das lassen. "Ich dachte..." Ich verdrehte die Augen. Er soll das Stottern aufhören. "...wir könnten noch etwas zusammen machen?" Ich schnaubte aus. "Wir waren jetzt den ganzen Tag zusammen." Er antwortete nicht. 

"Wir haben doch nur zusammen trainiert! Lass uns etwas zusammen unternehmen!" Ich verharrte mit der Hand an der Klinke zur Tür. "Wieso sollte ich so etwas machen? Ich will nichts mit dir unternehmen, Chan." Sah er denn nicht, dass ich ihn nicht mag? "Hyung, ich..." Ich schloss einfach die Tür. Er soll aufhören zu reden. Mein Herz schlug mir zu schnell in der Brust. Lass uns etwas zusammen unternehmen! "Wieso, wieso, wieso!" Ich verstehe das nicht. 

"Oh, ist Chan nicht bei dir?", fragte mich Shownu vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, wieso?" Er zuckte mit den Schultern. "Eigentlich fängt seine Serie gleich an, aber er ist nicht da." Chan verpasst niemals eine Folge. Wenn es sein muss, dann würde er sogar einen Sprint vom Studio nach Hause einlegen. "Ich habe ich seit zwei Stunden nicht mehr gesehen.", gab ich nachdenkend zu. Ich wollte nämlich nicht riskieren mit ihm zusammen zu Hause zu sein. "Das ist komisch. Wir können ihn auch nicht erreichen." Ich zuckte nur mit den Schultern.

Wo bleibt er denn?

"Hyung? Weißt du wirklich nicht wo er ist? Das passt gar nicht zu Changkyun..." Es nervte mich. Es nervte mich, dass ich mir doch tatsächlich auch Sorgen um diesen Idioten machte. "Nein, keine Ahnung. Ich bin noch kurz im Studio.", entschuldigte ich mich. "Du hast doch schon denn ganzen Tag trainiert.", gab Wonho nachdenklich zu. Ich seufzte schwer. "Wenn ich es doch mag..."

Es stimmte alles nicht. Ich hasste es zu trainieren. Ich hasste es mit Changkyun zu trainieren. Ich hasste es immer mit leerem Magen zum Training zu gehen. Ich hasste es doch tatsächlich, dass ich wegen Changkyun so eilig zum Studio renne. Ich hasste es und trotzdem wollte ich gewinnen.

No Mercy || HyungkyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt