Beautiful

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"Mache dir doch nicht so die Sorgen. Es wird alles gut gehen." Ich hasste sein Lächeln. Ja, das sagte er so leicht, aber er hatte auch nicht die Angst zu verlieren, weil er dabei ist. Er ist ein schlechter Tänzer, ein schlechter Rapper und wieso eigentlich muss ich sein Partner sein? Ich hätte lieber einen der anderen Jungs genommen. Alle, aber nicht Changkyun. "Ja..." Ich wärmte mich auf. "Kannst du deinen Text?" Er nickte leicht. Ich glaubte ihm das aber nicht. "Kannst du den Tanz, weißt du wann du zu mir musst?" Er nickte wieder und wieder glaubte ich es ihm nicht. "Bist du nervös?" Er schüttelte den Kopf und ich glaubte ihm das nicht. Jeder sollte in dieser Situation doch nervös sein. Ich zu meinem Teil war sehr nervös. Was, wenn ich irgendetwas falsch machte? Was, wenn mir Changkyun alles kaputt machte? Ich wollte nicht wegen ihm verlieren. Ich war hier um zu gewinnen. Einfach nur gewinnen. "Hyung? Das klappt schon, da bin ich mir sicher." Ich verdrehte die Augen. "Ja, hoffentlich." Er biss sich auf die Lippen. "K-kann ich dir danach auch etwas sagen?" Was? Willst du mir etwa sagen, dass du mich liebst? "Ja, meinetwegen." 

Verdammt. Ich wollte da raus. Ich wollte der Welt endlich zeigen, was ich konnte, was ich gelernt habe und wie hart ich geübt habe. Ich wollte mich vor allen beweisen und ich wollte gewinnen. Ich wollte es doch so sehr. "Hyung? Gib dein bestes!" Changkyuns Augen leuchtet. Sein Outfit passte ihm perfekt. Er sah wirklich schön aus und er raubte mir in mancher Hinsucht auch den Atem. Ich wollte, dass er immer so aussah. "Ja, du auch." Ich blickte an mir runter. Die schwarze lederne Hose mit dem lockeren Hemd. Ich mochte mich. Ich sah vielleicht sogar besser aus als Changkyun und somit -ganz sicher- werde ich auch gewinnen. Ich war der beste. Ich hatte so viel trainiert und ich wollte so sehr gewinnen. Ich hatte diese Diäten hinter mir, ich hatte das harte Training hinter mir und ich hatte vor allem das Aufeinanderhocken mit Changkyun hinter mir. "Bereit?" Ich drehte mich zu ihm und nickte. Selbst sein Make- Up sah heute perfekt aus. Es kann nichts mehr schief gehen.

"I've been down so long it look like up to me." Ich sang so gut, wie ich nur irgendwie konnte, achtete nicht auf die vielen Menschen. Ich war alleine hier um zu gewinnen. Ich brauchte niemanden. Mein ganzer Körper hatte eine Gänsehaut. Ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Alles bewegte sich in Zeitlupe. Ich liebte es so sehr. Meine Bewegungen waren flüssig und perfekt. Ich war perfekt, denn ich wollte gewinnen. Auch wenn der Text nicht ganz gut war, war es meine Aufführung. Ich hatte das Talent. Ich war gut. Ich konnte gewinnen, weil ich es wirklich wollte.


"I don't give a shit whoever fuck about me." Seine Stimme war so dunkel. Sie war so heiß und er brachte meinen Körper zum Glühen zwischen dieser eisigen Gänsehaut. Meine Finger tanzten über seine Haut. Meine Lippen sehnten sich nach seinen Küssen. Was machst du hier? Die Lichter blendeten, die Menge kreischte und mein Herz klopfte mir so aufgeregt in meiner Brust. Das hier war alles, was ich brauchte. Es war alles, was ich wollte. Ich wollte das hier. Das war meine Bestimmung. Es war mein Schicksal. Ich war hierzu geboren. Auf der Bühne zu stehen und zu performen. Ich war Sänger und Tänzer. Ich war der beste und ich werde gewinnen.


"Look you in the face and baby it's not the same." Wolltest du, dass ich das singe? Wolltest du, dass ich dich so anschaue? Er leckte sich über die Lippen und für kurze Zeit, da gab es nur noch ihn, seine Lippen, seine Zunge, seinen Köper. Mich. Verdammte Scheiße. "I've been down so long, it look like up to me." Ich genoss das hier und jeder Schmerz der letzen Wochen, jeder so kleiner Ärger wegen ihm, jeder Schluck Alkohol der Verzweiflung. Das alles fühlte sich an wie ein Traum. Als wäre das alles nie passiert. Als wäre er nicht so schlimm, denn er liebte mich. Er liebte mich...

"Straight up to my face, straight up to my face." Seine Stimme vollendete meine so schön und irgendwie hatte ich diesmal sogar nicht das Gefühl, dass er so schlecht war, Er strengte sich an, weil er mich liebte, nur liebte ich ihn eben nicht zurück. 

Meine Atmung ging mir zu schnell. Mein ganzer Körper kribbelte mir. Ich war so gut! Ich war perfekt. Ich werde gewinnen. Ich werde...

No Mercy || HyungkyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt