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Chan

Ali und Isa verabschiedeten sich vor der Tür von mir und schnellten die Treppen hinunter.
Nun war er auch bewaffnet.
Wir hatten mit ihn den ganzen Plan besprochen und er gab Ratschläge und korrigierte/ergänzte den eigentlich gut ausgetüftelten Plan.
So konnte er  sich direkt beliebt bei den Männern machen und sie haben sich auch sogar am Ende besser verstanden als gedacht.

Er war einfach anders.

Ich schlenderte in mein Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein.
Die nächste Kippe kam dran während ich durch zappte und nach etwas interessantes suchte, entschied mich letztendlich für Netflix und ein paar Folgen meiner Lieblingsserie.

Jaemin tapste in das fast komplett abgedunkelte Zimmer und setzte sich auf die andere Seite des Sofas.
Als hätte er noch nie einen Fernseher gesehen, sah er erstaunt auf den Bildschirm.
,,Noch nie ferngesehen oder was?", lachte ich. Die Zigarette zwischen meinen Lippen, paffte ich.
,,Doch aber nie Netflix.", antwortete er schnell und fiel tiefer in das Sofa.

Ich lachte als Reaktion und sah ihn regelmäßig vom Augenwinkel an.
Es war mir immernoch peinlich, was ich ihr heute gesagt habe.
Dieses Alkohol und Gras in der Mischung haben mich verwirrt.
Doch ich kann mich nicht entschuldigen oder in jeglicher Art Gefühle zeigen. Er denkt, ich bin ein harter Kerl, jedenfalls sollte er  das.

Auch diese Folge fand langsam das Ende und ich blinzelte müde vor mich hin.
Meine Hand suchte nach der Fernbedienung womit ich den Fernseher abschaltete und mich in das Bad begab.

Putzte mir schnell die Zähne, kämte meine Haare und ging in mein Schlafzimmer.
Durch meine Zerstreutheit habe ich Jaemin ganz vergessen.
Im Schlafzimmer hatte er seine Sachen in den Tüten wieder eingepackt und weggeräumt.

Wieder kehrte ich in das Wohnzimmer, schaltete das Licht ein und sah Jaemin sich ohne Decke auf der Couch kauern.
Er sah aus wie ein kleiner hilfloser Junge.
,,Nicht dein ernst. Schlaf bei mir im Bett.", sagte ich.

Er sah mich an als wäre ich ein wahnsinniger.
,,Das meine ich ernst. Entweder du pennst bei mir oder du pennst hier auf der unbequemen Couch ohne Decke.", erwiderte ich ernst.
,,Diese Couch ist bequemer als mein Bett. Und wieso ohne Decke?"

,,Ich habe keine Decken."
Er  hob seine Augenbrauen und übersah mich skeptisch.
,,Wirklich nicht.", fügte ich hinzu.
,,Dann schlaf ich halt ohne Decke.", erwidert er  und schloss seine Augen.
,,Du wirst in meinem Bett schlafen", befahl ich.
Er stand auf und lief in mein Schlafzimmer, schmiss sich auf das Bett.
Ich legte mich zu ihr, deckte uns zu und rutschte ein Stück näher zu ihr.
Er lag am Rand des Bettes, drohte fast schon rauszufallen doch ich nahm ihn am Arm und zog ihn zu mir heran.

,,Hast du deine Unterwäsche an?", flüsterte ich in ihr Ohr.
Er drehte sich mit geweiteten Augen um und geriet fast schon in Panik.
Aus seiner grauen Jogging ragte das schwarze Stoff heraus und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
,,Keine Sorge. Du hast das nicht für mich angezogen.", lachte ich leise.

Einige Sekunden sah er mich verängstigt und verwirrt zugleich an bis er seine  schönen Augen schloss.
Ich starrte ihn an bis ich ein lautes Atmen wahrnahm, das mir zu bedeuten gab, dass er schlief.
Ich wollte, dass er in neuer sauberer Kleidung schlief. In ein warmes großes Bett und mit vollem Magen.
Er war noch so jung und hilflos.
Hinter seiner harten teuflischen Fassade versteckte sich eine schutzloser armer Engel.

[...]

,,Willst du mal aufstehen?"
Ich nahm seine Stimme kaum wahr, ich war eher mit dem aufwachen beschäftigt. Mir war kotzübel als ich meine Augen für einen kurzen Moment öffnen konnte sie aber wieder schnell schloss.

,,Steh doch auf. Ist schon 13 Uhr.", sprach er weiter unsanft auf mich ein.
,,Halt dein Mund und lass mich schlafen."
,,Nichts da. Dein Handy klingelt seit zehn Minuten ununterbrochen.", entgegnete sie und warf mein Handy auf mein Bauch.
Es vibrierte und wohl oder übel musste ich ran gehen was ich auch tat.

,,Hallo?"
,,Chan, Kwak. Wir wollten dich um 13 Uhr 30 abholen. Schon vergessen?"
,,Scheiße, ja."
,,Die Uhrzeit bleibt. Krieg es irgenwie hin dich in einer halben Stunde fertig zu machen. Ich merk bis hier, dass du gerade aufgewacht bist.", lachte Hyeok.
,,Jaja mach ich."

Ich schmiss grob das Handy auf den Nachttisch und bewegte mich in langatmig Schritten in das Badezimmer, die Augen halb geschlossen.
Ohne genau auf die Zeit zu achten, duschte ich mich, zog mich um und versuchte meine katastrophalen Haare zu frisieren.

Als ich schließlich das Klingeln an der Tür wahrnahm und zu Tür schlenderte, begrüßte mich der aufgedrehte Rapper mit einem Handschlag.
,,Du siehst fertig aus, Bruder.", bemerkte er.
,,Können wir los?", versuchte ich das Gespräch über mein Aussehen abzulenken.

,,Ja, komm mit."
Als ich gerade die Tür hinter mir schließen wollte, fiel mir wieder mein ungewollter Gast ein.
,,Ich muss noch was erledigen.", sagte ich zu Hyeok  und ging in die Küche, wo ich Geräusche hörte.

,,Ich geh jetzt arbeiten. Entweder du kommst mit oder ich muss dich in den Keller einsperren.", sagte ich zu Jaemin.
,,Ich will gar nichts von beiden."
,,Das war keine Bitte. Such dir was aus oder ich werde es für dich tun."
,,Ich habe dich doch dazu gezwungen, dass ich mitmache also wieso sollte ich abhauen?", fragt er.
,,Weil du hier noch etwas anrichten könntest. Das Haus anzünden, oder die Bullen rufen."

Er verdrehte die Augen und ging dann in mein Schlafzimmer.
,,Was denn jetzt?", Hyeok stand immernoch im Flur als ich zurückkehrte.
,,Wir müssen jemanden mitnehmen.", antwortete ich.
Jaemin brauchte zum Glück nicht lange bis er in einen der Kleider, die ihn gekauft wurden, rauskam.

Er trug eine einfache Jeans und einen Pulli. Er ist also immer noch auf ihrer bescheidenen Tour. Hauptsache er hat was neues an.
Im Auto angekommen, zappelte Jaemin auf dem Rücksitz herum oder blickte nervös um sich.
Hyeok hatte zu meinem Vorteil noch keine Fragen über Jaemin gestellt sondern ignorierte ihn.

,,Ich erledige meine Arbeit im Studio also frag nicht unnötig herum.", sagte ich schnell.
,,Ich hätte auch nicht gefragt. Was geht mich deine Arbeit an."
Hyeok wirkte über unsere Redensart ziemlich erstaunt doch schwieg trotzdem. Dieser Junge raubte mir auch den letzten Nerv. Musste der immer irgendwas antworten.
,,Reiß deine Klappe nicht so weit auf.", gab ich zurück.
,,Tut mir leid, wenn ich zu unhöflich war."

•••

Heyhey
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~A

𝓕𝓸𝓻𝓫𝓲𝓭𝓭𝓮𝓷 𝓕𝓵𝓸𝔀𝓮𝓻    [Boy×Boy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt