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"Schieß los"
"Letzten Monat als ich krank war hatte ich einen komischen Traum, dass ich noch ganz klein bin und von einem Engel gerettet wurde"
"Ähm okay und weiter?", fragt Gabi verwirrt.
"Ja warte! Und als ich aufgewacht bin und im Bad in den Spiegel geguckt habe, war da das selbe Gesicht wie im Traum nur ein paar Jahre gealtert, erst dachte ich ich haluziniere, aber ich glaube er hat mich auch gesehen"
"Sag mal geht’s dir gut? Sollen wir die Männer mit der Kuscheljacke holen?", spottet Lizzy.
"Nein ich kann’s beweisen"
"Wie beweisen?", möchte sie wissen.
"Ich habe ihn getroffen und er hat sich an mich und mein Tattoo erinnert"
"Vielleicht hat er dich mal irgendwo gesehen als du nur ein Top anhattest", meint Gabi.
"Ich hab den noch nie zuvor gesehen, aber jetzt kommt’s dieser Kerl in meinem Spiegel ist unser Gast-Dozent"
"Du willst uns jetzt allen Ernstes erklären, dass Mr. Lucifer dich als Engel gerettet hat und der dann in deinem Spiegel war? Hörst du dir eigentlich selber zu?", spricht Lizzy ungläubig.
"Ja ich weiß das klingt verrückt aber so war es"
"Nimmst du irgendwelche Tabletten?", fragt Gabi.
Noch bevor ich antworten kann klingelt es an der Tür. Lizzy geht zur Wohnungstür und dreht sich aufgeregt zu uns um nachdem sie durch den Türspion geguckt hat.
"Oh mein Gott, es ist Lucifer", flüstert sie während sie ihre Haare mit den Fingern kämmt.
"Mr. Lucifer?", begrüßt sie ihn "was verschafft uns diese Ehre?"
"Ach ich war grade in der Nähe und dachte mir ich sag mal Hallo", antwortet er und ich sehe wie Lizzy dahinschmilzt.
"Kommen Sie doch rein, möchten Sie einen Kaffee?", fragt Gabi und läuft in die Küche.
"Sehr gerne, schwarz wie meine Seele, bitte", scherzt er.
"Woher wissen Sie, äh du, dass wir hier wohnen?", erkundige ich mich skeptisch.
"Weißt du ich weiß sehr viel und vieles willst du gar nicht wissen wollen"
"Wenn du meinst?!", stottere ich irritiert.
"Du siehst übrigens hübsch aus", schmeichelt er.
Ich gucke an mir hinunter und plötzlich schäme ich mich für meinen Gammellook. Hinter ihm sehe ich Lizzy die genervt die Arme hebt und die Augen verdreht, dabei muss ich grinsen und Julien dreht sich um.
"Du natürlich auch Elisabeth, ich darf doch Du sagen oder?", sagt er zu ihr.
"Äh, ja natürlich", stottert sie.
In diesem Moment kommt Gabi mit dem Kaffee.
"Danke Liebes", bedankt er sich und berührt ihre Hand.
Ungläubig steht sie da und blickt auf ihre Hand während ihr Gesicht sich rot färbt.
"Elisabeth, Gabriele? Würdet ihr mich bitte für einen Augenblick mit ihr alleine lassen?", bittet er die beiden und deutet mit seiner Kaffeetasse auf mich.
Kurz erschrecke ich, warum will er mit mir alleine sein? Die beiden verschwinden in der Küche, aber ich weiß dass sie heimlich an der Tür lauschen werden.
"Ich wollte mit dir etwas besprechen", beginnt er "als ich dich heute gesehen habe fiel es mir wie Schuppen von den Augen"
"Achja?"
"Ja du erinnerst dich bestimmt nicht mehr an mich aber ich habe dich in meinem früheren Leben schon einmal getroffen", erklärt er.
"In einem früheren Leben?", widerhole ich "wie meinst du das?"
"Es wird sich für dich vielleicht jetzt richtig unglaubwürdig anhören aber-"
"Du bist ein Engel", unterbreche ich ihn.
"Äh ja, war ich. Aber woher weißt du das?"
"Ich hatte vor kurzem einen Traum, dachte ich jedenfalls, aber scheinbar war es eine Erinnerung"
"Hast du dich an das brennende Haus erinnert?", möchte er wissen.

Den Teufel als SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt