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Plötzlich schlägt die Tür auf und die Direktorin kommt rein. Julien steht mit dem nackten Hintern zu ihr und dreht sich um.
„Frau Rektorin, was gibt es denn?“, fragt er freundlich.
„Mr. Lucifer“, sie ringt sichtlich um Fassung „mir ist zu Ohren gekommen Sie unterrichten hier mit ungewöhnlichen Praktiken“
„So? Vielleicht sollten wir uns bei einer Tasse Kaffee später über meine Praktiken unterhalten“
„Ja, äh, gut dann unterhalten wir uns später“, stottert sie.
Sie verschwindet wieder und Julien setzt seine Bewertung fort.
„Sehr schön Elisabeth, aber du hast da ein paar Details übersehen“, sagt er zu Lizzy die ganz aufgeregt ist „vielleicht sollten wir eine kleine Privatstunde machen“
„E-ei-eine Pri-privatstunde?“, stottert sie und er zwinkert ihr kurz zu.
Während ich mir Sorgen um Lizzy mache, dass sie gleich in Ohnmacht fällt vor Aufregung, ziehen sich Julien und die Blondine in aller Seelenruhe ihre Bademäntel an.

Abends komme ich mit Gabi nach Hause, wir haben noch einen Abstecher zu Starbucks gemacht während Lizzy ihre Privatstunde mit Mr. Lucifer hat.
„Was denkst du machen die zwei grade?“, fragt Gabi mich während ich die Schlüssel aus meiner Handtasche krame.
„Ich will es gar nicht wissen“, gebe ich zu.
„Also Mr. Lucifer ist ja sehr offen, sage ich mal“, überlegt sie.
„Bisschen zu offen für meinen Geschmack“
Ich öffne die Tür und vor mir steht Lizzy die überall voller Farbe ist und Julien der sich gerade das schwarze Hemd zuknöpft.
„Hallo“, begrüßt er uns und lässt die obersten zwei Knöpfe offen sodass man noch etwas von seinem Tattoo erkennen kann.
„Ich sagte doch er ist sehr offen“, flüstert Gabi hinter mir grinsend und schmachtet ihn von der Ferne an.
„Also Lizzy, wir sehen uns morgen in der Uni“, verabschiedet er sich und tritt ihr einen Schritt näher.
Langsam hebt er mit seinem Zeigefinger ihr Kinn hoch und kommt ihrem  Gesicht nahe. Kurz bevor sie sich berühren senkt sich sein schwarzer Wimpernkranz während Lizzy ihn immer noch ungläubig ansieht, erst als er sie küsst schließt auch sie ihre Augen. Ich drehe mich grinsend zu Gabi um die das Ganze mit offenem Mund bestaunt, dann grinst auch sie.
„Ladys, hat mich gefreut, bis morgen“, spricht Julien und zieht hinter sich die Tür zu.
„Lizzy? Alles ok mit dir?“, sorgt sich Gabi und hält Lizzy fest die wie benommen dasteht.
„Ja“, säuselt sie und fällt plötzlich auf die Knie.
„Sieht aber nicht so aus“, kichere ich und helfe ihr gemeinsam mit Gabi auf die Beine.

Monate vergehen, immer wieder passieren diese seltsamen Dinge, dass ich etwas schmecke oder mir plötzlich heiß wird, aber ich wundere mich nicht mehr darüber, da ich ja jetzt weiß, dass mein Schutzengel daran schuld ist. Langsam aber sicher bauen wir eine enge Verbindung auf und er ist nicht mehr nur mein Engel sondern auch ein guter Freund geworden. Er flirtet zwar aus Spaß immer mit mir aber als sein Schützling bin ich immun gegen seinen Wirkung.
"Julien? Du bist so komisch. Was ist los?", möchte ich wissen.
"Nichts. Alles gut", sagt er und zeigt ein gequältes Lächeln.
"Bist du dir sicher? Du bist mein Schutzengel so wie ich dir alles anvertrauen kann, kannst du es ebenfalls mir anvertrauen"
Ich nehme seinen Arm und lege ihn um meine Schultern, vorsichtig bette ich meinen Kopf auf seine Brust. Er lacht kurz aber es klingt so als würde er gerade einen mächtigen Brocken hinunterschlucken.

Den Teufel als SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt