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„Diese Laier schon wieder, ich kann es nicht mehr hören. Find dich endlich damit ab dass ich von anderen Männern beachtet werde“, zische ich genervt.
„Na gut, wenn du meinst“, gibt er nach und geht zur Seite.
An eine Wand gelehnt beobachtet er die Menschen wie sie tanzen, immer wieder wirft er ein Auge auf mich. In dem Moment kommt ein stark betrunkener Kerl auf mich zu und tanzt mich an. Er packt mich an der Hüfte und drückt mich gegen seinen schwitzigen Körper. Vergebens versuche ich mich zu wehren, also werfe ich einen verzweifelten Blick zu Julien der mich nur herablassend anschmunzelt. Er stößt sich von der Wand ab und kommt zu mir. Unsanft reißt er den Kerl weg und stellt sich vor mich.
„EY“, protestiert der Betrunkene.
„Lass gefälligst meine Freundin in Ruhe“, schimpft Julien.
„Deine Freundin? Ich hab doch gesehen dass sie dir eben einen Korb gegeben hat“, lallt der eine.
Julien hält mir seine Hand entgegen, ich nehme sie sofort und schmiege mich an ihn um zu beweisen dass wir uns nahe stehen. Plötzlich legt er eine Hand auf meine Wange und kurz darauf liegen seine Lippen auf meinen. Ich sehe Blitze in meinem inneren Auge und alles in meinem Körper kribbelt, für einen kurzen Moment verstehe ich die Menschen die ihm reihenweise verfallen. Überrascht blinzle ich ihn an während der andere geschlagen verschwindet.
„Er macht also nur Scherze? Das sah mir nicht grade nach einem Scherz aus“, höre ich die Stimme von Mike hinter mir der zwei Gläser in der Hand hält.
„Mike es ist nicht das wonach es aussieht“, verteidige ich mich.
Julien lässt mich los und sieht ertappt weg.
„Julien sag doch auch was“, fordere ich ihn auf doch er schweigt weiter.
„Schon gut, ich versteh schon“, wendet Mike ab und reicht mir und Julien die beiden Gläser.
So schnell kann ich gar nicht schauen ist Mike in der Menge verschwunden. Ich will ihm folgen aber Julien greift nach meiner Hand und hält mich zurück.
„Lass mich los!“
„Bleib hier, er wird dir eh nicht glauben!“
„Das weißt du doch gar nicht!“
„Doch, er ist es nicht wert, du bist es ihm nicht wert“
Seine Worte verletzen mich, ich entreiße ihm meine Hand und laufe davon. Wütend auf Julien weil er es geschafft hat dass Mike mich sitzen hat lassen, besuche ich Julien zu späterer Stunde in seiner Wohnung um ihn zur Rede zu stellen.
"Was machst du um diese Uhrzeit hier? Julien ist nicht da", erklärt mir Minna.
"Dann warte ich eben bis er kommt, mir egal", brumme ich genervt und gehe in sein Zimmer.
Ich öffne die Minibar hinter seiner Kommode und nehme die Flasche Whisky heraus.
"Denkst du das ist eine gute Idee jetzt zu trinken?", möchte Minna wissen und lehnt lässig im Türrahmen.
"Was weißt du schon", maule ich zurück und sie schließt kopfschüttelnd die Tür.
Ich werfe meine Jacke über den Stuhl und lege mich auf das Bett und trinke den ersten Schluck aus der Flasche, offensichtlich habe ich einen etwas süßlicheren erwischt und nicht den bitteren den Julien am liebsten trinkt. Während ich warte denke ich über das Geschehene nach und leere beinahe die halbe Flasche. Langsam merke ich wie sich alles zu drehen beginnt, ich sollte aufhören, denke ich mir und stelle die Flasche auf den Boden. In diesem Moment öffnet sich die Tür und Julien kommt herein.
"Was machst du denn hier?", fragt er und zieht seine Lederjacke aus.
"Ich bin hier um mit dir zu reden", lalle ich "Das was du heute getan hast war nicht okay! Mike will nichts mehr von mir wissen"
"Hast du getrunken?", will er wissen und kommt auf mich zu.
"Hörst du mir überhaupt zu? Mike hat einen Schlussstrich gezogen und das nur wegen dir", säusle ich böse.
"Hast du die halbe Flasche Whisky alleine getrunken?"

Den Teufel als SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt