Ich bin der Meinung, dass es für uns- Sei es für den Einzelnen, für eine Partei, eine Armee oder eine Schule -
schlecht ist, wenn der Feind nicht gegen uns Front macht.
- Denn in diesem Fall würde es doch bedeuten, dass wir mit dem Feind unter einer Decke steckten.-
Wenn wir vom Feind bekämpft werden, dann ist das gut; den es ist ein Beweis, dass wir zwischen uns und dem Feind einen klaren Trennungsstrich gezogen
haben.
Wenn uns der Feind energisch entgegentritt, und in den schwärzesten Farben malt und gar nichts bei uns gelten lässt, dann ist das noch besser; denn es zeugt davon, dass wir nicht nur zwischen uns und dem Feind eine klare Trennungslienie gezogen haben, sondern das unsere Arbeit auch glänzende Erfolge gezeitigt hat.
(Mao Tse Tung, 26. Mai 1939)(Sicht: Andreas Baader, Mitbegründer der RAF)
(15.Juni 1970)
Wie baut man eine Guerillagruppe auf?
Nun zuerst einmal brauchst man Genossen und Genossinnen, die bereit sind mit einem zu kämpfen. Die bereit sind zu sterben, für die Sache. Dann bedarf es einer ersten Aktion, die natürlich klappen muss. Dass war meine Befreiung. Und dann beginnt man mit Öffentlichkeitarbeit, nett ausgedrückt, wie es der Staat macht; aber eigentlich ist es nichts anders als das: Propaganda. Das hat nichts mit verfälschen Ansichten oder einer Lügenpresse zu tun. Es geht einfach nur darum, jemanden mit guten Argumenten von seiner Meinung zu überzeugen. Und nicht nur irgendwen sondern eine Masse an Menschen. Wie Mao es gesagt hatte, würde uns der Staat, unter der Herrschaft der Bourgeoisie (= die KapitalistInnen) um jeden Preis und mit allen Mitteln bekämpfen. Deswegen brauchten wir für die Revolution, das Volk und vorallem das Proletariat (=ArbeiterInnenklasse) auf unserer Seite. Sie mussten uns als die Befreiung ansehen, denn das erhofften wir uns zu werden.
Am 5. Juni 1970 haben wir in der Zeitschrift Agit 883, die erste öffentliche programmatische Erklärung: Die Rote Armee aufbauen!, veröffentlicht. Die war schon ziemlich gut, und ich hörte von weiten linken Unterstützerkreisen.Dann kam der 15. Juni 1970. An diesem Tag erschien unser Interview im Spiegel. Der Spiegel, die wichtigste Zeitung ganz Deutschlands. Das lief verdammt gut! Natürlich verkündeten wir ein weiteres Mal die Gründung der RA, der Roten Armee. Wir hatten es so engagiert, dass Gudrun mit uns Untergetauchten ein Tonband aufnahm, Ulrike schaffte es dann irgendwie, sich mit der französischen Journalistin Michèle Ray zu treffen und ihre das Tonband zu übergeben, was diese dann der Spiegelredaktion übergab. Und jetzt stand es da, schwarz auf weiß, unser Interview. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass wir das geschafft hatten.
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Rote Armee Fraktion (RAF): Die erste Generation
Historical FictionNach der Grausamkeit des Zweiten Weltkrieges und den Folgejahren sind vorallem junge Menschen in der BRD unzufrieden. Sie sehen, dass der Nationalsozialismus nicht aufgearbeitet wurde und kritisieren die Beteiligung Westdeutschlands an den Amerikani...