(Sicht: Gudrun Ensslin, Mitbegründerin der RAF)
(Jordanien, Waffenausbildunglager der Fatah)Ich hob die Kalaschnikoff, zielte und schoss. „Mist! Wie schwer kann das schon sein?“
Andreas hob seine Waffe und schoss einfach, und zwar eine ganze Menge auf einmal. Und er traf auch noch die Zielscheibe. Jetzt lief er nach vorn, was alle anderen zum einstellen des Schießens brachte. Was machte er da bitte?
„Hey? Was soll das denn jetzt wieder? “, Ulrikes Mann war mal wieder genervt von uns. Ach ja, dieser Typ... Er nervte uns wirklich die ganze Zeit. Manchmal verstehe ich nicht, wie so eine coole Frau so einen Mann heiraten konnte. Vermutlich nur wegen ihrer 2 kleinen Töchter. Sie sollte sie verlassen. Ich weiß wie schwer das sein kann. Ich habe ja schließlich auch meinen kleinen Sohn verlassen, aber ein Leben im Untergrund mit Kindern ging einfach nicht! Momentan waren ihre Töchter bei ihren Eltern, aber im Enttfefekt würde sie wohl eine andere Lösung finden müssen...
„Lass das Andreas, du verschwendest unsere ganze Munition!“, meinte Ulrike. Jetzt war sie also auch noch auf seiner Seite? ! Ja ok, Andreas verhielt sich hier ziemlich unhöflich. Aber echt, diese Palästinensischen Guerilla waren auch so übertrieben auf Diszlipin aus! Ich meine, dass war doch übertrieben, dass Frauen und Männer nicht gemeinsam in einer Baracke schlafen sollten! Und Andreas war nun mal der Anführertyp. Er konnte eben nicht so gut damit umgehen, wenn jemand sich gegen sein Autorität stellte.Nach dem wir noch eine Weile geübt hatten, kam der Kommandant des Lagers auf uns zu.
„Kommt zur nächsten Trainingseinheit!“ Ich übersetzte, wie immer das Englische ins Deutsche. Wir folgten ihm auf einen weiten Platz dort waren Gräben in Bahnen angelegt, durch die Männer und Frauen krochen, und am Ende eine Weile unter Stacheldraht entlang. Sie mussten dabei so schnell wie möglich sein und durften nicht zu hoch kommen, denn darüber schossen andere Kämpfer und Kämpferinnen, die Kufyas trugen, mit Kalaschnikoffs entlang.
„Was soll das denn? Wir sind Stadtguerilla, wie die Tupamaros in Uruguay. Wir brauchen doch kein Training für die Wüste!“, meinte Andreas.
Ich übersetzte:„We are city fighters. We do not need a training for the desert!“ Inzwischen war der Kommandant des Ausbildungszentrums nicht mehr sehr freundlich. Na ja, wir kritisierten ja auch ziemlich viel. Aber ehrlich, was sollten wir schon mit diesem Training? Ich übersetzte seine Antwort meinen Genossen:„Er sagt, dass das Standarttraining ist, und wenn wir ein Problem damit haben, sollten wir wieder abfahren...“ „Was für ne Scheiße!“ Ich hielt Andreas, der kurz vorm Durchdrehen war zurück, indem ich ihn an der Schulter zurückzog. Na das lief ja super!
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Rote Armee Fraktion (RAF): Die erste Generation
Ficción históricaNach der Grausamkeit des Zweiten Weltkrieges und den Folgejahren sind vorallem junge Menschen in der BRD unzufrieden. Sie sehen, dass der Nationalsozialismus nicht aufgearbeitet wurde und kritisieren die Beteiligung Westdeutschlands an den Amerikani...