Alles begann mit einer Wimper - Mittelerdecharaktere in Deutschland/Berlin

2. Kapitel

Die Nachricht war gesendet, aber sie hatte sie noch nicht gelesen, also blieb ich jetzt erstmal allein mit den Mittelerdlern. Schon wieder hatten sie ihre Waffen auf mich gerichtet, allerdings diesmal nicht alle. Bilbo war wohl zu dem Schluss gekommen, dass sie mich brauchten und die beiden Zwergenbrüder schauten neugierig auf das Handy in meiner Hand. Davon brauchte ich jetzt aber doch ein Foto, denn das sah einfach nur lustig aus und ich machte schnell eins, natürlich ohne Blitz. Wir wollen die ja nicht noch mehr verschrecken, oder?

"Wo in Mittelerde befindet sich dieser Ort?" fragte Bilbo höflich.

"Äh... also... das ist eigentlich das Problem... Das hier ist nicht mehr Mittelerde... Wir sind in Deutschland und da genauer in Berlin, was nochmal problematisch ist... Weil euch hier so gut wie jeder zweite erkennen könnte...", offensichtlich verstanden sie kein Wort. Wieso auch? "Ok... ähm... vielleicht solltet ihr... mit rüber kommen... ins... richtige Haus... Da ist nicht so ein großes Fenster...", sagte ich noch, weil mir gerade aufgefallen war, dass unsere Nachbarn perfekt hier rein gucken konnten. Erstaunlicher weise bekam ich diesmal keine Widerworte zu hören und alle folgten mir. Als wir drüben im "Haupthaus" angekommen waren, wollte ich gerade das Licht anmachen, als mir etwas einfiel. Du bist aber auch doof, Lili... Da hast du schon massenhaft FanFictions gelesen in denen genau das passiert und was passiert fast immer, wenn das erste Mal der Lichtschalter betätigt wird? Richtig, die Lampe wird zerschossen. Also stoppte ich meine Hand in der Luft und drehte mich zu meinen unangekündigten Besuchern um.

"Es wird hier drin gleich hell. Das Licht kommt aus diesem Ding da an der Decke. Das ist keine böse Magie oder sowas, nur Technik, also bitte erschreckt euch nicht und vor allem, schießt nicht darauf. Das ist nur eine Weiterentwicklung der Kerze.", alle schauten mich verwirrt an, nickten dann aber und ich machte das Licht an, welches, oh Wunder, auch an blieb und nicht kaputt ging.

"Entschuldigung... aber ich hab immer noch nicht richtig verstanden, wo wir jetzt sind, wenn nicht in Mittelerde...", meldete sich Kíli aus dem Hintergrund jetzt zu Wort.

"Ja... äh... ok... Wie kann ich das erklären..." Du hast doch Landkarten, oder nicht? Von Mittelerde und von der Erde, wie wäre es damit? "Ah, natürlich... Ok... Ich habe eine Karte von Mittelerde und eine Karte von dem Ort, wo ihr gerade seid. Wenn ihr also kurz wartet und euch am besten nicht bewegt, damit nichts kaputt geht, dann kann ich-", ich wurde recht unsanft unterbrochen, indem mir ein Schwert an die Kehle gehalten wurde. Orcrist... von Thorin... Na schönen Dank auch.

"Ok... Planänderung. Ihr gebt mir eure Waffen ab und dann hole ich die Karte, ok?"

"Warum sollten wir euch unsere Waffen geben?"

"Dir. Bitte. Ich bin gerade erst 15. Und zu deiner Frage: Weil ich keine Lust habe, das mir in meinem Haus alle fünf Minuten ein Schwert an die Kehle gehalten wird und sonst früher oder später noch was kaputt geht. Außerdem kannst du mir vertrauen, Thorin Sohn von Thrain, Sohn von Thror.", völlig verblüfft ließ Thorin sein Schwert sinken und übergab es mir, ohne dass er wirklich drauf achtete.

"Woher...?"

"Hatte ich das noch nicht erwähnt? Ich bin ein großer Fan von euch. Ihr seid meine Lieblingscharaktere. Aaaaber das erkläre ich euch erst nachdem ich eure Waffen habe und ihr ungefähr wisst, wo ihr seid. Dann wird das einfacher.", antwortete ich, während ich das Schwert an mich nahm und vorsichtig über meine Arme legte. Zum einen wollte ich mich nicht schneiden, zum anderen war das Orcrist. Ein Schwert, dass ich schon immer hatte halten wollen und ein Schwert, das man mit Respekt behandeln musste. Da Thorin sein Schwert so bereitwillig abgegeben hatte und mir jetzt auch seinen Bogen gab, bekam ich schnell von Bilbo sein Schwert Stich, von Kíli seinen Bogen und sein Schwert und von Fíli drei seiner vielen Dolche und das Schwert. Legolas zögerte noch. Seufzend legte ich die Waffen, die dann doch etwas schwer wurden auf der roten Couch ab und sah ihn fordernd an. Um Fílis andere Dolche würde ich mich noch kümmern. Widerwillig bekam ich jetzt auch Legolas Bogen, Schwert und die Zwillingsdolche, welche ich zu den anderen Waffen legte. Dann wandte ich mich zu Fíli um.

"Da fehlen noch welche.", sagte ich und streckte auffordernd die Hand aus. Ich bekam einen Dolche aus der Innentasche seines Umhangs. Meine Hand blieb weiterhin fordernd geöffnet und so bekam ich nach und nach alle Dolche, bis auf den in der Kapuze. Fíli behauptete steif und fest, er hätte keinen mehr. Jaja, als ob ich nicht genau wusste, dass da noch einer war. Seufzend streckte ich mich, da Fíli ungefähr einen Kopf größer war, als ich und fischte den letzten Dolch aus seiner Kapuze. Verblüfft sah er mich an.

"Woher wusstet ihr... wusstest du...?" Er hatte das mit dem duzen also schon begriffen.

"Wie schon gesagt, ich bin ein Fan. Besser gesagt, ein Fangirl. Wir wissen sowas." Ohne noch weiter zu erklären brachte ich die Sachen in mein Zimmer und legte sie auf das Bett über meinem, was ich normalerweise zum Lesen benutzte. Als ich mit den Karten zurück im Wohnzimmer war, klingelte es, was ein großes Wunder war, da unsere Klingel eigentlich kaputt war. Sie klingelte, wenn niemand da war und klingelte nicht, wenn jemand rein wollte, aber diesmal war wirklich jemand da. Und zwar meine beste Freundin, der ich jetzt die Tür öffnete.