Alles begann mit einer Wimper - Mittelerdecharaktere in Deutschland/Berlin

3. Kapitel

"Du willst mich doch verarschen! Niemals hast du hier Mittelerdler. Das hast du nur gesagt damit... ich... Oh! Mein! Gott!" Als Bilbo aus dem Wohnzimmer trat, offenbar von der unbekannten Stimme meiner Freundin angelockt, wurde Maleas Redeschwall unterbrochen und sie starrte den Hobbit, der größer war als wir beide, mit offenem Mund an. Auch der König ohne Berg kam jetzt in den Flur und ich konnte förmlich sehen, wie sich der Fangirlanfall bereitmachte, auszubrechen. Als dann auch noch Legolas aus meinem Wohnzimmer schaute begann Malea rum zu hüpfen und haltlos zu kreischen. Inzwischen musste ich mich auch anstrengen einen Fangirlanfall zurück zu halten, der sich nach dem ersten Schock bemerkbar machte. Als sich dann auch noch Fíli und Kíli gemeinsam zeigten, war es ganz aus. Malea rief unzusammenhängend irgendwelche Wörter, aus denen ich die Namen der Mittelerdler und ein ums andere Mal 'Oh mein Gott!' und 'Das kann nicht wahr sein!' heraushörte, und sprang Kíli dann um den Hals. Das hatte ich erwartet und trotzdem sah es so lustig aus, dass ich lachen musste. Offenbar brachte das meine beste Freundin langsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und sie lief schnell zurück zu mir, von wo sie alle Mittelerdler auf einmal sehen konnte. Thorin, Bilbo und Legolas schauten sie leicht bis hoffnungslos verstört an und Kíli war immer noch überrascht von der plötzlichen Umarmung. Fíli hatte fast zeitgleich mit mir angefangen zu lachen und musste sich jetzt an der Wand abstützen, um nicht um zu fallen.

"Die sind ja wirklich echt!" hauchte Malea und prompt kam es leicht gekränkt von Thorin:

"Natürlich sind wir echt." Ich grinste und nickte. Lange würde ich es nicht mehr schaffen, ruhig zu bleiben. Da fiel mir ein, dass die Mittelerdler bestimmt Hunger hatten. Wer wusste schon, seit wann die nichts mehr gegessen hatten. Ich zog Malea mit mir in die Küche und bevor ich die Tür schloss, sagte ich noch:

"Hier drin ist nichts gefährlich, bitte, macht nichts kaputt, ok? Wäre ziemlich schwierig, meinen Eltern das zu erklären. Ihr könnt euch ja einfach irgendwo hinsetzen, wir machen derweil mal Frühstück." Dann schloss ich die Tür, schlug mir die Hände vor den Mund und jetzt fing auch ich an zu kreischen, aber leiser und gedämpft, da ich in meine Hände kreischte. Als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte, nahm ich mir die Hände vom Mund, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und suchte nach Brot und Brötchen, während meine beste Freundin den Kühlschrank durchforstete, nach etwas, das wir den fünf Herrschaften da draußen anbieten könnten.

Als wir endlich was zusammen gestellt hatten, eigentlich hatten wir bloß alles mögliche zum Essen auf das Tablett gestellt, brachten wir das Tablett ins Wohnzimmer, wo sich die Mittelerdler tatsächlich hingesetzt hatten. Allerdings hatten nur Kíli und Fíli sich richtig hingesetzt, nämlich auf die Couch. Die anderen saßen auf dem Boden, Thorin und Legolas möglichst weit voneinander entfernt und Bilbo zwischen ihnen, während er versuchte mit beiden gleichzeitig ein Gespräch zu führen. Als er uns sah, sprang er auf und half uns beim Tisch decken. Wahrscheinlich war er froh, etwas zu tun zu haben. Sobald alles stand, waren auch die anderen Mittelerdler da. Den Brüdern sah man an, dass sie Hunger hatten, Thorin stand mit verschränkten Armen am Tisch und musterte die Verpackungen vom Käse und von der Wurst und Legolas sah aus, als wüsste er nicht so recht, was er jetzt davon halten sollte.

"Setzt euch erstmal." Schlug ich vor. Kíli und Fíli, die schon begriffen hatten, dass es bequemer war, auf Stühlen oder einer Couch zu sitzen, als auf dem Boden zu hocken, nahmen sich jeweils einen Stuhl und setzten sich an den Tisch, der Gott sei Dank groß genug für alle war. Auch Malea und ich setzten uns hin, bis wir merkten, dass der Rest nicht mehr zu sehen war. Ich bückte mich und da sah ich, dass die sich wieder auf den Boden gesetzt hatten.

"Ok... nein, so war das nicht gemeint. Setzt euch auf die Stühle, das ist bequemer.", zögernd standen alle auf und setzten sich richtig hin und endlich konnten wir anfangen zu essen. Schön wärs... Schon bei der Auswahl des Belags für die Brötchen gab es Probleme. Kíli hatte Angst vor der Plastikverpackung des Fleischsalats, Thorin weigerte sich, irgendwas zu essen, was er nicht kannte und Legolas behauptete steif und fest, er hätte keinen Hunger. Nur Fíli und Bilbo aßen, was man ihnen vorgesetzt hatte und Fíli zog seinen Bruder damit auf, dass er das Plastik nicht anfassen wollte. Am Ende kam es soweit, dass er die Packung nahm und seinem Bruder ins Gesicht drückte, der Deckel ging ab und Kíli hatte Fleischsalat im Gesicht. Dieser rächte sich damit, dass er seinem Bruder Butter in die Haare schmierte und es entstand eine Essensschlacht, in die wir am Ende alle irgendwie verwickelt waren, zumindest hatten wir alle am Ende irgendwo Essen. Thorin schämte sich ganz offensichtlich für seine Neffen und wir beide kippten fast vom Stuhl vor Lachen, als Legolas eine Ladung Nutella ins Gesicht bekam und dachte, es wäre etwas ganz und gar nicht leckeres (jeder kann überlegen was er gedacht haben könnte^^), bis ihm dann etwas davon in den Mund gekommen ist und er so überwältigt von dem Geschmack war, dass er versuchte, sämtliches Nutella von seinem Gesicht zu kratzen und zu essen. Am Ende sah unser Wohnzimmer aus, als würden wir hier seit Jahren essen herum schmeißen und nie etwas aufräumen. Das aufräumen blieb dann auch noch an uns beiden hängen, obwohl wir doch beide so unordentlich waren... Nur Bilbo erbarmte sich unser und half uns. Wenigstens waren jetzt alle satt. Nur mussten wir den Mittelerdlern jetzt noch das Bad zeigen. Zum Glück hatten wir zwei Bäder, sodass das Waschen relativ schnell ging.