Gedanken und keine Lösung

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Den ganzen restlichen Tag ging ich absolut jedem aus dem Weg, damit mich niemand aufspüren konnte. Ich wollte allein sein, meine Ruhe haben. Deswegen verkroch ich mich in der hintersten Ecke des Archives, in dem nicht einmal die Bibliothekarin Mádam Yukasta vorbei kam. Ich las mich durch uralte Schriften über diese seltsame Flüssigkeit, die der Kanzler mir verabreicht hatte und komischerweise hielt mich mein böses Ich nicht einmal davon ab.

Nach langem Suchen hatte ich endlich ein paar Aufzeichnungen darüber gefunden, doch abgesehen von der Herstellung und wozu es sich eignete, gab es keine Aufzeichnungen über ein Gegenmittel oder wie ich die Wirkung umging. Frustriert seufzte ich und sah auf die Uhr nur um festzustellen, dass es mitten in der Nacht war. Doch ich war keineswegs müde. Also machte ich schnell noch Bilder von den Schriften und verließ das Archiv. Der Jedi Tempel war wie ausgestorben und nur die Tempel Wachen standen stumm an Eingängen und Fenstern. Endich konnte ich durchatmen. Es fühlte sich befreiend an, eine kurze Zeit lang nicht kontrolliert zu werden. Tatsächlich war ich gerade ich selbst und die Kontrolle des Kanzlers war für kurze Zeit verflogen, doch ich fühlte mich wie ein Eindringling in dem Tempel, der einst mein Zuhause war.

Lautlos machte ich mich auf den Weg, welcher mich immer höher führte, bis ich auf dem Dach des Tempels stand und in die sternenklare Nacht blickte. Der Verkehrslärm des Stadtplaneten war hier nicht ganz so laut und so setzte ich mich auf den Boden im Schneidersitz und legte meine Handflächen auf die Knie. Entspannt schloss ich die Augen und konzentrierte mich erneut auf die Barriere in meinem Inneren. Mit der Macht betastete ich sie und arbeitete langsam daran sie niederzureißen, was mehr schlecht als recht funktionierte.

Fast die ganze Nacht saß ich dort und schwitzte vor Anstrengung, doch als ich spürte wie die Sonne durch meine geschlossenen Lider drang, öffnete ich die Augen und stand auf. Unbemerkt gelangte ich zurück in mein Zimmer und ging erst einmal duschen. Danach schlüpfte ich in saubere Sachen und ging in die Kantine. Da es noch so früh war, war ich bis auf ein paar Jünglingen, die für ihr Training schon früh aufstehen mussten, allein. Die Jünglinge grüßte ich kurz, dann holte ich mir etwas zu essen und setzte mich an einen der leeren Tische.

Der Kanzler verlangte von mir Anakin zu töten, wenn er sich ihm nicht anschloss, doch... ich könnte niemals damit leben ihn umgebracht zu haben, eher würde ich dafür sorgen, dass er mich im Kampf töten würde als ihm das Leben zu nehmen. In Gedanken versunken, bemerkte ich nicht wie auch Obi Wan und Anakin in die Kantine kamen und sich zu mir setzten. "Guten Morgen." begrüßte mich Obi Wan und auch Anakin murmelte ein kurzes "Hey, Snips." ich sah kurz auf und wich dabei Anakins besorgtem Blick aus. "Morgen." murmelte ich leise, sah auf mein Frühstück hinunter und stocherte weiterhin in meinem Essen herum. Ich spürte wie Anakin zum Reden ansetzte, doch Obi Wan stieß ihm den Ellenbogen in die Seite und stoppte ihn. So aßen wir schweigend und keiner sagte einen Ton, bis ich fertig war, beiden kurz ansah und eine Entschuldigung murmelte, bevor ich aufstand, mein Tablett wegstellte und die Kantine verließ. Doch kaum war ich ein paar Meter gegangen hörte ich Schritte hinter mir, die mir folgte. Ich spürte wie mein anderes Ich wieder um die Kontrolle zu kämpfen begann und ich spannte mich am ganzen Körper an, um es nicht gewinnen zu lassen. "Ahsoka..." Anakin lief nun neben mir her und blickte mich von der Seite besorgt an. "Ist alles in Ordnung? Du bist mir aus dem Weg gegangen... war es wegen dem Duell?" fragte er unsicher und ich seufzte. "Ich... es tut mir leid, ich wollte weder die Kontrolle verlieren, noch euch verletzte." meinte ich leise und ließ den Kopf hängen, was ich keineswegs aus Reue, sondern eher deswegen tat, weil ich nicht wollte, dass ihm auffiel wie sehr ich mich anstregen musste um die Kontrolle zu behalten. "Ich bin dir deswegen nicht böse, Snips, ich will mir nur sicher sein, ob es dir gut geht... was du da gesagt ha..." "Schon gut", unterbrach ich ihn. "Mir geht es gut, Meister. Und das was ich gesagt habe.. ich war nur durcheinander.. das ist alles ziemlich viel gewesen..." meinte ich und blieb vor dem Eingang der Trainingshalle stehen. Skeptisch sah Anakin mich an und ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, bis er endlich grimmig nickte. "Na schön.. aber du weißt das du mir alles sagen kannst oder Snips?" ich nickte ergeben und sah ihn an. Er seufzte kurz und wandt sich dann ab. "Wir sehen uns später." grinste er noch und ging dann, während ich in die Trainingshalle ging um mich von allem abzulenken.





Ahsoka reborn SithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt