Kapitel 4

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Dort angekommen wurden wir noch nicht erwartet und machten uns erstmal selbstständig auf die Suche nach den Pferden, oder generell nach irgendwelchen Leuten. Aus der ersten Box schaute mich ein süßer brauner an, welcher ein Hannoveraner Wallach namens Sir Nicolas war, was ich seinem Boxenschild entnehmen konnte.

„Entschuldigung? Sind sie Anja Schneider und Familie Winter?" fragte eine Frau, die am Ende der Stallgasse auftauchte. Sie war Mitte 50 und ein bisschen außer Puste. „Ja, das sind wir." meinte meine Reitlehrerin. „Dann musst du Tamara Winter sein.", sagte die Frau und streckte mir ihre Hand entgegen. „Ich bin Frau Ziegeloff. Kommen sie, ich zeige ihnen das Verkaufspferd", setzte sie im Gehen noch hinzu.

Wir folgten ihr durch die lange Stallgasse, bis sie ungefähr in der Mitte stehen blieb. Sie deutete auf einen Braunen rechts neben ihr und sagte „Das ist Piccolino. Er ist ein deutsches Reitpony und 7 Jahre. Als Endmaßpony ist er super für jugendliche und Erwachsene geeignet, da er bis L ausgebildet ist und auch schon A-Platzierungen errungen hat. Man kann mit ihm also gleich in die Turniersaison einsteigen." Piccolino gefiel mir ganz gut, so von seinem Exterieur, und der Rest den Frau Ziegeloff von ihm erzählt hatte klang auch nicht schlecht.

Ich putzte ihn und Frau Ziegeloff brachte mir das Zaumzeug. Seine Gänge waren angenehm zu sitzen und auch der Galopp war nicht Schlecht. „Ein bisschen faul ist er, aber das lässt sich geradebiegen." meinte Anja.

„Komm mit ihm mal aus dem Trab von F bis X ins Viereck verkleinern und vergrößer ab da wieder bis M. Bei C gehst du auf den Zirkel und parierst zum Schritt durch, sodass du bei X aus dem Schritt wieder angaloppieren kannst. Danach wechselst du durch die ganze Bahn, bleibst im Außengalopp und gehst bei A auf den Zirkel. Aber wechsel gleich wieder aus dem Zirkel, sodass du dann im Handgalopp bist. Mal sehen wie er das macht. " rief mir Anja aus der Mitte zu.

Das Viereck verkleinern und vergrößern war ziemlich holprig, da der Wallach die Hinterhand, trotz Schenkel und tippen mit der Gerte, nicht wirklich mitnahm. Aus dem Schritt angaloppieren klappte auch nicht so gut, da er sich beim Zügel aufnehmen und durchstellen raus hob und fest machte. Nach ein Paar Anläufen und etwas Hilfe von Anja klappte es dann doch und der Außengalopp entpuppte sich als recht gut. Der Rest funktioniert auch, jedoch kam ich mit dem Wallach doch nicht so gut zurecht, wie ich gedacht hatte. Er gehorchte meinen Hilfen, aber das war es auch schon.

Zurück im Auto und auf dem Weg zu unserer letzten Anlaufstelle, einem Gestüt nahe Berlin, wo wir hoffentlich fündig werden würden, sagte Anja „Ich frage mich wie der Wallach sich in einer A Dressur platzieren konnte. Der konnte keine gescheiten Seitengänge." Somit war Fire Fox Lady immer noch meine Favoritin und der Wallach viel durch.

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Tadaaa. Kapitel 3 vom letzten Sonntag (10.November). Diese Woche wird das nächste Kapitel pünktlich zum Sonntag erscheinen. Versprochen!

Euch weiterhin viel Freude beim Lesen und Kritik gern in die Kommentare. Eure Honeyflower1212 :)

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