11.Kapitel

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P.o.V. Tiana

Es dauerte nicht lange, da kamen die beiden Jungs und begrüßten erst mich, dann Jenna mit einer kurzen Umarmung. Ich kam nicht umhin, festzustellen, wie warm Ju's Haut sich anfühlte, schob den Gedanken aber schnell in die hinterste Ecke meines Gehirns. Wir vier verbrachten ein paar Stunden im Pool und aßen schließlich auch gemeinsam in Bademänteln Mittag. Danach legten wir uns erneut auf vier der Liegen am Pool. Jenna las einen Roman, den ich ihr geliehen hatte, Rezo hatte Kopfhörer auf und Ju tippte auf seinem Handy herum. Ich schloss einfach meine Augen und genoss die Sonne auf meiner Haut. Ich war froh, dass meine kleine Schwester und ich die beiden Jungs kennengelernt hatten, denn mit ihnen machte der Urlaub wirklich Spaß. Sie waren furchtbar sympatisch, witzig und süß...

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen döste ich schließlich im wärmenden Sonnenlicht ein, bis Jenna mich einige Zeit später weckte. "Du solltest mal raus aus der Sonne, Schwesterherz, du bekommst noch einen Sonnenbrand.", riet sie mir, und ich nickte verschlafen, da spürte ich ein unangenehmes Kratzen in meinem Hals und meine Nase fühlte sich verstopft an. Ich räusperte mich mehrmals, was in ein Husten überging, doch das Kratzen ging nicht weg. "Alles in Ordnung?", fragte Jenna besorgt, und ich nickte erneut, fuhr mir aber mit den Fingern über den Hals. Ich hatte mich doch nicht etwa erkältet, oder?
"Ich glaub ich bring Tiana mal hoch, ihr geht es nicht so gut.", informierte meine kleine Schwester Rezo, der mir einen mitleidigen Blick zuwarf, während Ju neben ihm schlief.
Er sah so entspannt aus, irgendwie knuffig. Meine Schwester machte Anstalten, meine Tasche zu nehmen, aber ich wollte jetzt eigentlich nicht gehen. Ich lass mir meinen Urlaub doch nicht von so einem blöden Husten verderben!
"Ach, passt schon Jenna. Mir geht's gut! Du kannst dich ruhig weiter entspannen. Ich muss nur einen Schluck trinken, dann ist alles wieder...", doch weiter kam ich nicht, da ich heftig niesen musste.
Ich bemerkte wie Ju die Augen auf machte, bevor ich erneut nieste.
"Ach komm schon Tiana, geh hoch und ruh dich aus!", wiederholte meine Schwester.
"Nein, passt schon", protestierte ich energisch. Da spürte ich wieder diese warme Hand auf meiner Schulter. Sie löste ein sanftes kribbeln in mir aus, was mich so geborgen fühlen ließ aber gleichzeitig unsicher und... "Jenna hat Recht, du solltest dich wirklich ausruhen. Ich begleite dich auch mit zu deinem Zimmer dann kann sie in Ruhe weiter entspannen", unterbrach diese raue, aber trotzdem sanfte Stimme Juliens meine Gedanken.

Ich nickte langsam, bevor ich realisierte, wofür überhaupt.
"Gut", grinste er und schnappte sich mein Handtuch und meine Tasche und schob mich vorwärts.
"Äh, danke... Aber du musst meine Sachen nicht tragen."
"Ach was", sagte er nur und den Rest des Weges schweigen wir. Doch es war keineswegs unangenehm, im Gegenteil. Ich konnte etwas nachdenken. Mein Blick schweifte über die Grünanlage des Grundstücks, an den Palmen entlang, zu dem kleinen Steinweg auf dem wir liefen und schließlich zu einem gut aussehenden jungen Mann, mit Tattoos, einem süßen Lächeln, der nur Badeshorts trug und neben mir her lief. Er drehte sein Gesicht zu mir und grinste mich belustigt an. Hatte ich ihn angestarrt? Oh mein Gott, ist das unangenehm. Aber ich darf sowas eigentlich nicht denken, ich darf das nicht denken. Ach man, er war so perfekt. Warum musste denn alles auch so kompliziert sein?
"Alles okay? Du siehst so nachdenklich und betrübt aus", fragte er mich vorsichtig. Er hatte einen Arm leicht um mich gelegt und sah tatsächlich etwas besorgt aus.
"Hm? Achso, ja. Ich bin wahrscheinlich einfach etwas erkältet", erwiderte ich und starrte auf den Boden.

Wir betraten das große, moderne Gebäude und ich drückte den Fahrstuhlknopf um kurze Zeit später in den angekommenen Aufzug zu steigen. In meinem Zimmer angelangt, stellte Ju meine Sachen ab, ich legte mich auf mein Bett und schloss sofort die Augen. Mein Schädel pochte und mein Hals kratzte immernoch. Ich spürte wie sich die Matratze neben mir senkte und meine Hand von einer größeren umschlossen wurde.
"Soll ich dir einen Tee machen?", flüsterte der Ältere mir zu und ich nickte nur stumm. Er stand auf und kurze Zeit später kam er mit einer Tasse schwarzem Tee wieder. Ju stellte sie auf den Nachttisch neben das Bett. Doch als er Anstalten machte, aufzustehen, hielt ich ihn leicht an der Hand fest. Er verstand und lehnte sich wieder zurück. Er reichte mir die Tasse und ich trank einige Schlucke. Dann schloss ich erneut die Augen und schlummerte ein wenig vor mich hin, bis ich irgendwann einschlief.

P.o.V. Jenna

Die zwei verschwanden, was ich garnicht gern sah. Ju gehört mir! Und was Tiana betrifft... Wie kann sie sich das bitte erlauben? Aber gut, damit will ich garnicht erst anfangen. Naja. Ich setzte mich zurück auf meine Liege, neben Rezo.
"Was ist eigentlich mit dir?", fragte ich ihn kontextlos. Er sah mich verdattert an: "Was soll mit mir sein?" "Willst du dich nicht auch ein bisschen amüsieren, anstatt den ganzen Tag rumzuliegen? Ich meine hier gibt es sicher hunderte Mädchen, die mit dir ausgehen wollen würden", erwiderte ich amüsiert. "Achso, ne... Das ist nichts für mich." "Wie bitte? Du bist echt seltsam. Blaue Haare und trotzdem trinkst du nicht und Mädels anbaggern ist auch nichts?", lachte ich scherzend auf. "Die da zum Beispiel", meinte ich und deutete, vielleicht etwas zu auffällig, auf eine Frau in unserem Alter. Sie war mittelgroß, schlank hatte kurze, schwarze Haare, trug einen blassrosa Minirock und ein türkises Bikinioberteil. Ich beobachtete ihn, wie er nur kurz aufblickte und sofort den Kopf schüttelte. "Was ist falsch mit dir?", lachte ich. "Ehrlich gesagt, treffe ich mich morgen mit jemandem", gestand er leise. "Echt? Cool! Na dann viel Spaß. Du kannst sie uns ja bei Gelegenheit mal vorstellen", scherzte ich. "Ich glaube kaum", nuschelte er. "Was hast du gesagt?"
"Ach nichts."
Ich legte mich wieder zurück und las weiter in meinem Buch. Rezo und ich gingen noch einmal in den Pool und beschlossen dann uns fürs Abendessen fertig zu machen, da es schon relativ spät war.

Julien war immer noch nicht aufgekreuzt. Naja. Nach dem Essen ging ich hoch und klopfte an der Zimmertür. Als mir keiner öffnete, kramte ich meine Keycard hervor und schloss auf. Dort lag meine Schwester im Bett und Ju saß neben ihr und hatte die Augen geschlossen. Was soll das denn? Wütend stapfte ich wieder aus dem Zimmer und ging hinunter. Ich lief ein wenig über das Hotelgelände und fand schleißlich eine kleine abgelegene Bank, mit Blick durch eine löchrige Hecke auf das Meer. Ich setzte mich hin und dachte wütend nach. Ich war den ganzen Tag entspannt und konnte trotzdem keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Doch plötzlich wurde ich erneut unterbrochen, doch diesmal von einem lauten klingeln. Vom Klingeln meines Handys...

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Was denkt ihr, wer könnte das das sein? Wer ruft Jenna an?

Lg <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 14, 2019 ⏰

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